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Montag, 15. November 2021

Oman Roadtrip: Wadi Shab - eine Berg-Oase zum erwandern über Stock und Stein

Wadi Shab gehört genauso wie Wadi Tiwi und Wadi Bani Khalid zu den drei beliebtesten und bekanntesten Wadis des Oman. Wadi Shab und Wadi Tiwi liegen auch geografisch recht nahe beeinander. Wadi Shab ist jedoch nur zu Fuss begehbar - eine Wanderung über Felsen und enge Pfade, vorbei an Palmen und Tümpeln, die sich auf jeden Fall lohnt!


Wadi Shab ist klar ausgeschildert und in ca 1.5-2 Stunden gut von Muscat aus erreichbar. Wir haben das Wadi während unserer ersten Oman-Reise als Tagesausflug von Muscat her besucht. Möglich wäre auch ein Zwischenhalt auf dem Weg von oder nach Sur - rechnet aber unbedingt genügend Zeit für Wadi Shab ein!


Gleich unter der Autobahnbrücke befindet sich das Delta des Wadis, welches einen kleinen See bildet und daneben ein Parkplatz sowie eine Toilettenanlage. Nutzt diese unbedingt, denn später im Wadi Shab gibt es keine touristische Infrastruktur wie WC's oder ein Restaurant! Auch etwas zu trinken und zu essen solltet ihr deshalb selbst mitbringen.


Kürzlich habe ich noch erzählt, dass der Zugang zu allen Wadis im Oman, die ich kenne frei ist - doch hier im Wadi Shab ist es ehrlich gesagt etwas komplizierter: Die Route ins Wadi hinein startet auf der anderen Seite des Sees hinter der Autobahnbrücke. Für 1 OMR bringt euch eines der Boote dorthin, die jeweils ablegen, sobald genügend Leute zusammen sind.

Anfangs ist dann das Wadi noch etwas breiter, ein flacher Trampelpfad führt mal links mal rechts an kleinen Gärten, Plantagen und Palmenhainen vorbei.


Flache Tümpel entlang der Felsen geben einen Vorgeschmack darauf, dass auch im Wadi Shab das Wasser eine Hauptrolle spielt.


Bald wird das Wadi enger, rücken die Felwände näher zusammen...



... und schon führt euch der weitere Weg durch Wadi Shab auf schmalen, in die Felswände gehauenen Pfaden weiter in die Berge. Etwas gestört wird das idyllische Bild von den Wasserleitungen, welche hier verlegt sind. Uns wurde dazu gesagt, dass sie nach vorangegangenen Überflutungen (Flash Flood) wieder neu gezogen werden mussten.

Auch der Weg selbst wird - auf kreative Art und Weise - immer mal wieder ausgebessert:


Und auch hier wider meine Warnung wie bei jedem Wadi: meidet diese Bergtäler unbedingt wenn es regnet, regnen könnte oder weiter oben im Tal regnet: die Fluten, welche sich aus allen umliegenden Bergen herab den Weg durch die teils engen Schluchten bahnen, sind dann gewaltig und reissen alles mit. Gegen Ende des Beitrags könnt ihr noch mehr über die Gefahren im Wadi Shab lesen.

Die Landschaft im Wadi Shab gleicht ein wenig derjenigen im Wadi Tiwi - auch hier mit all diesen riesigen Felsblöcken, welche irgendwann von den umliegenden Berghängen hier hinunter gedonnert sein müssen... 


Es ist wunderschön, wild-romantisch und ein wenig beängstigend zugleich... 


Teilweise führt der Weg an den massiven Felsblöcken vorbei, oder auch darüber, was einige Kletterei bedingt. Gute Schuhe sind deshalb meiner Meinung nach Pflicht fürs Wadi Shab - es gibt aber auch immer wieder Leute, die man hier in Flippflopps antrifft. Wenn man's kann? Von mir aus.


Die teilweise etwas anstrengende Topographie ist wohl auch einer der Gründe, weshalb die Dauer der Wanderung ins Wadi Shab so unterschiedlich angegeben wird: von etwa 45 Minuten bis 2.5 Stunden ist alles dabei. 

Wir hatten eher länger, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich unterwegs sehr viel fotografiert habe.



Wie vielerorts in den Bergen im Oman seht ihr auch im Wadi Shab die typischen Falaj: alte Bewässerungskanäle, welche auch heute noch in Gebrauch sind und gepflegt werden.



Noch einmal geht es vorbei an riesigen, teilweise rund abgeschliffenen Felsblöcken...

... dann wird der Grund des Wadis sandiger und kühle, türkisgrüne Wasserpools laden nach dem Aufstieg in der Hitze immer mehr zum Baden ein:


Wie an anderen öffentlichen Orten im Oman auch, ist es angebracht, sich aus Respekt gegenüber den Einheimischen etwas mehr zu bedecken als zu Hause oder am Hotelstrand und nicht unbedingt im Bikini zu baden. Beherzigt wird dies jedoch lange nicht von allen.

An diesen Pools vorbei noch ein Stück weiter warten ganz am Ende des Wadi Shab weitere tiefe Süsswasser-Pools auf euch. Schwimmend könnt ihr dort durch einen schmalen Spalt in eine geflutete Felshöhle gelangen, in welcher sich sogar ein Wasserfall befindet. Das Lichtspiel in der Höhle ist durch Sonnenstrahlen, die durch Spalten in der Höhlendecke scheinen und das Wasser grün-blau schimmern lassen wunderschön und auch der Wasserfall ist ein beeindruckendes Naturschauspiel.

Leider ertrinken hier immer mal wieder ausländische Touristen und Expats, denn die Höhle ist nur für sehr geübte Schwimmer geeignet. Es gibt unsichtbare Strömungen und je nach Wasserstand bleibt zwischen der Wasseroberfläche und der Höhlendecke nur wenig Platz zum Atmen.

Überlegt euch deshalb gut, ob ihr dieses Abenteuer tatsächlich wagen wollt, auch wenn die Höhle von "Influencern" manchmal als "must see" angepriesen wird. Kein Insta-Foto ist mehr wert als euer Leben!

Wir haben es gemütlich genommen und sind beim Baden in den Pools an der frischen Luft geblieben! Wadi Shab hat auch so genügend Attraktionen und Naturwunder zu bieten.

Einen Monat vor unserem Besuch im Oman und im Wadi Shab ist hier die Kanadierin Sue beinahe ertrunken und wurde schliesslich mit viel Glück im letzten Moment gerettet und aus der Höhle gezogen. Von ihrer Retterin wusste Sue nur, dass sie Schweizerin war und Patrizia hiess. 

Mit diesen Angaben hat Sue später über Social Media nach ihrer Retterin gesucht. Dies wurde auch von Schweizer Zeitungen aufgegriffen und schliesslich wurde Patrizia tatsächlich gefunden und die beiden haben sich in Zürich getroffen.

Blick: Kanadierin sucht Schutz-Engel aus der Schweiz
Blick: Kanadierin trifft Retterin Patrizia in der Schweiz

Auf Lovewhatmatters hat Sue selbst sehr eindrücklich beschrieben, wie sie zusammen mit ihrem Mann in die Höhle schwamm, wie sie dort die Kräfte verliessen, wie sie von der Strömung erfasst und unter Wasser gezogen wurde und den Kampf um ihr Leben eigentlich schon aufgegeben hatte, als die fremde Touristin auf ihre prekäre Lage aufmerksam wurde und sie noch retten konnte.

Nicht zuletzt hat mich persönlich auch der Rückweg aus dem Wadi Shab zu Fuss über Stock und Stein nochmals einiges an Kräften gekostet. 

Wadi Shab ist ein wunderschönes Natur-Erlebnis, das im Gegensatz zum bequem befahrbaren Wadi Tiwi erst sportlich verdient werden muss.


Mehr zu unserem ganzen Oman Roadtrip und zu weiteren Wadis findet ihr auch hier:
Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land

Oman Roadtrip: Wadi Tiwi - mit dem Allrad-Auto über enge Pfade in die Berge
Oman Roadtrip: Wadi Bani Khalid - Traumhafte Oase der Berge

Liebe Reisegrüsse
Miuh




Freitag, 23. November 2018

Oman Roadtrip: Bergfahrt und beeindruckende Bergwelt rund um Jabal al Akhdar

Steile Bergfahrten, eine Polizeikontrolle, abenteuerliche Pfade und Wanderungen in den Bergen des Oman und die traditionelle Stadt Nizwa... Alle diese kleinen Abenteuer findet ihr hier:

Nachdem wir die ersten beiden Tage unseres Oman-Abenteuers nur in Muscat verbracht hatten, ging nun die Fahrt - und damit unser Roadtrip - los in Richtung Berge. Eine grosse Vorstellung davon hatten wir nicht, aber unsere Route in Richtung Wüste führte ein Stück quer durchs Gebirge und wir hatten dort mitten zwischen Bergen und Schluchten auch ein verlockend schönes Hotel gefunden.


Unterwegs sahen wir in einem Dorf einen Autounfall. Schlimm schien der Unfall nicht, eher nur Blechschaden. Doch innert kürzester Zeit hatte sich eine ansehnliche Gruppe von Menschen rundherum gebildet, welche teilweise nur neugierig zuschauten, teilweise aber auch eifrig diskutierten und gestikulierten. Einmal abgesehen davon, dass man überhaupt nie einen Unfall erleben möchte - schon gar nicht in einem fremden Land - nahmen wir uns einmal mehr vor, beim Fahren extrem aufzupassen!


Von Muscat her führte unsere Route in Richtung Nizwa, wo wir einen Zwischenhalt einlegten, das Fort besichtigten und etwas assen. (den bekannten Tier-Markt, welcher nur am Freitag Morgen früh stattfindet, haben wir erst ein Jahr später während einer weiteren Reise in den Oman besucht)


Weiter ging dann die Fahrt auf noch höhere Berge zu! Bald schon, nachdem wir ein Schild mit den Sicherheitsregeln passiert hatten, wurden wir an einer Polizeisperre angehalten. Die Beamten verlangten nach unseren Pässen und den Unterlagen des Mietautos. Sie kontrollierten, ob wir mit einem 4x4 - Fahrzeug unterwegs waren und notierten unsere Namen, die Auto-Nummer, sowie Anzahl Personen im Wagen, dann durften wir weiterfahren.


Was das wohl für Strassen und Bedingungen waren, die uns da erwarteten? Die Strassen waren neu, gut ausgebaut und manchmal gar beidseitig zweispurig (um langsamere Autos / Lastwagen sicher überholen zu können). Später warnten mehrere grosse Tafeln vor Gefahren wie steilen Steigungen und serienweisen Kurven. Man wurde angewiesen, mit dem 4WD-Auto in tiefen Gängen mit maximal 40kmh, später gar nur noch 35kmh zu fahren.


Natürlich gab es viele Kurven und war teilweise steil. Auf all die grossen Gefahren und schwierigen Strassenbedingungen warteten wir dennoch vergebens. Vielleicht sind wir ja als Schweizer allgemein etwas mehr Berge und Pass-Strassen gewöhnt...?


Es gibt allerdings auch gute Gründe für all die Vorsichtsmassnahmen:

Erstens können Lastwagen oder ältere Autos auf den langen, teilweise steilen Abfahrten tatsächlich Probleme mit überhitzten Bremsen bekommen und im Extremfall nicht mehr im Stand sein, sicher anzuhalten. Davon zeugen die vielen Not-Ausrollstrecken mit Kiesbett, welche den Spuren nach zu urteilen rege genutzt werden müssen.


Zweitens können sich die Strassenbedingungen gerade in den Bergen nach Regenfällen dramatisch verschlechtern und innert kürzester Zeit gefährlich werden. Schaut euch dazu nur schon die ausgewaschenen Wasser-Rinnen neben der Strasse auf dem nächsten Bild an...


Interessanterweise sind wir aber seither im Oman auch schon mehrmals auf sehr viel gefährlicheren und abenteuerlicheren Bergstrassen als hier unterwegs gewesen, ohne dass uns dort je die Polizei kontrolliert hat.


Unser Hotel auf der Hochebene über den tiefen Felsschluchten haben wir auf jeden Fall problemlos erreicht - dazu HIER mehr:

Oman Roadtrip: Alila Jabal Akhdar Hotel - Luxuriös übernachten am Abgrund

Am nächsten Tag fuhren wir wieder auf die schmale Strasse zurück, welche an den Hotelgebäuden vorbei führte, um noch etwas mehr von der Bergwelt zu entdecken.


Bei einer mit "Al Muhaibes" aneschriebenen Verzweigung bogen wir ab und fuhren weiter, bis die Strasse nach einer steilen Kurve über einem kleinen Dörfchen in einer Sackgasse endete. Auf Google Maps habe ich den Ort (HIER) zwar gefunden, markiert oder benannt war er jedoch nicht.


Quer durch grosse Felsen, Büsche und halb zerfallene Häuser war dort ein Wanderweg markiert, dem wir ein Stück folgten...



Der Pfad führte über loses Geröll steil nach unten in Richtung Tal. Über uns hingen Felsblöcke, die aussahen, als wären sie vor noch nicht allzu langer Zeit weiter oben in der Felswand losgebrochen und in den Hang gedonnert und auch unter uns bis ins Tal hinunter lagen jede Menge Felsen.



Zum ersten Mal wurde mir hier die rauhe, mächtige und ungezähmte Natur des Oman so richtig bewusst. Diese Bergwelt ist faszinierend und beängstigend zugleich - eine Erfahrung, welche wir während unserer Reise durch das ganze Land noch mehrmals machten.
Und eine weitere Erkenntnis traf mich an diesem Ort in den Bergen: Eher würde mir hier im Oman wohl ein riesiger Stein auf den Kopf fallen, als dass mir ein Mensch etwas antun würde...


Ja, auch zu Hause haben wir viele Berge. Aber irgendwie scheint mir in der kleinen Schweiz jeder Fels vermessen, kontrolliert und allenfalls mit einem Stahlnetz oder Verbotsschild gesichert - auch wenn das natürlich in Wirklichkeit auch nicht ganz stimmt.


Dieser Ort in den Bergen hat mir einmal mehr gezeigt, wie klein wir Menschen in der riesigen Natur sind! Sehr weit sind wir dem Wanderweg nicht gefolgt, der steil abfallende Pfad durch Felsbrocken und Steine aller Grössen schien uns zu riskant. Auf dem folgenden Bild habe ich mit einem gelben Pfeil das nächste Wanderweg-Zeichen tief unten im Tal markiert. Ob und wie wir dort hinunter gekommen wären, habe ich keine Ahnung.

Nicht alle waren jedoch so beeindruckt von der Natur und den steilen Bergen rundherum, wie wir...
Überall dort, wo die orange-roten Pfeile leuchten, sind in der Vergrösserung Ziegen zu sehen, welche in aller Ruhe durch die Felswände klettern. Wie die das wohl schaffen mit ihren kleinen Hufen und ohne Wanderschuhe?


Was habe ich mir Sorgen um die Ziegen in den fast senkrechten Felsen gemacht! Dabei sind diese bestimmt viel sicherer im steilen Gelände unterwegs, als wir Menschen...


Und sind sie nicht hübsch, diese Ziegen? Sie gehören zwar jeweils jemandem, bewegen sich jedoch sehr frei und haben meist riesige Gebiete zur Verfügung, in welchen sie alleine oder in Gruppen herumstreunen oder klettern und nach etwas essbarem suchen.


Wir waren sehr froh, als wir wieder festen Boden unter den Füssen und weniger Felsbrocken über den Köpfen hatten.
Gleichzeitig haben uns die Omanischen Berge von diesem Moment an endgültig in ihren Bann gezogen und wir haben seither schon mehrere Touren durch Bergtäler und über Pässe in den Gebirgen des Oman unternommen.

Auf dem Foto unten seht ihr auf der Bergkante eine weitere Moschee, welche gleichzeitig ein Aussichtspunkt ist. (HIER auf Google Maps zu finden) Von dieser aus könnt ihr nicht nur in das Zwischental sehen, in welchem wir hier waren, sondern auch bis hinüber zum Hotel, in welchem wir übernachtet haben.


Vom Hotel aus sahen wir später ein Stück weit, aber nicht ganz, in Richtung des Tales hinunter, wo wir schon nach kurzem Kraxeln auf dem Wanderweg aufgegeben hatten.

Der Pfad führte nach der tiefsten Stelle unten im Tal an auf anderen Bergseite hoch und der Bergflanke entlang weiter, wie ich in der Vergrösserung des Fotos herausgefunden habe.

Im Gif unten habe ich euch den Weg in gelb ganz fein eingezeichnet. In rot habe ich die Häusergruppe mit der Moschee (Aussichtspunkt) markiert, welche auch vom Tal aus oben an der Felskante zu sehen war (Bild oben, sowie Bild weiter unten):



Mehr über unsere Zeit in den Bergen des Oman lest ihr demnächst hier... ich freue mich sehr, wenn ihr wieder dabei seid und den Blog vielleicht sogar abonniert? So verpasst ihr nichts und macht mir gleichzeitig eine grosse Freude.

Den ganzen Bericht über unsere Oman-Reise findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land


Liebe Reisegrüsse
Miuh

P.S. Gerne zeige ich unser Natur-Erlebnis in den Bergen des Oman auch beim Sonntagsglück, beim Natur-Donnerstag, sowie beim Freutag.

Samstag, 22. September 2018

Ich liebe den Eichhörnchenweg in Arosa! Mit Verhaltenstipps und Empfehlungen für schöne Tier-Begegnungen

Wo begegnen euch fast zahme Eichhörnchen und Vögel ganz nahe und fressen euch Nüsse aus der Hand? In der Schweiz, in Arosa, gibt es einen solch zauberhaften Ort: den Eichhörnliweg.

Was ich mir schon so lange vorgenommen hatte, wurde an einem Winter-Wochenende endlich wahr: ich besuchte den Eichhörnchenweg, auf Schweizerdeutsch Eichhörnliweg, welcher in Arosa, in den Schweizer Bergen liegt.

Der Traum ging gleich nochmals in Erfüllung, als ich auch im Sommer wieder auf dem Eichhörnliweg spazieren ging. Genauso schön wäre es hier sicher auch im Frühling und Herbst: der Eichhörnchenweg ist ein Ganzjahres - Tipp! Aber schaut selbst...


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Folgende Themen findet ihr hier im Bericht zum Eichhörnchenweg in Arosa:

1. Persönliche Erfahrungen und Tier-Begegnungen auf dem Eichhörnliweg 
2. Alle wichtigen Informationen zum Eichhörnliweg
3. Youtube-Film und Kurz-Videos zum Eichhörnliweg
4. Meine sieben Tipps und Empfehlungen für den Eichhörnliweg und unvergessliche Tier-Begegnungen 
5. Die Anreise nach Arosa mit Zug oder Auto und eine Unterkunfts-Empfehlung


1. Persönliche Erfahrungen und Tier-Begegnungen auf dem Eichhörnliweg


Vielleicht habt ihr schon von diesem Weg gehört?
Ja, es stimmt: hier kommen fast zahme Eichhörnchen freiwillig zu den Menschen!




Meine Erwartungen wurden sogar wunderbar übertroffen: Auch Vögel flatterten bis auf meine Hand, um eine Haselnuss (die Tannenhäher) oder Sonnenblumenkerne (die Meisen) zu erhalten.




Nebenbei waren der Spaziergang durch den verschneiten Wald und die Aussicht auf Arosa und den Obersee alleine schon den Ausflug wert! Auch was das angeht bin ich absolut begeistert vom Eichhörnchen-Weg.

Obwohl ich im Winter ganz allgemein ein spannendes, lustiges und abwechslungsreiches Wochenende in Arosa, Klosters und Davos erlebt habe, war der Eichhörnliweg in Arosa mein Highlight! Die Begegnungen mit den Tieren haben mich glücklich gemacht und die Bewegung an der frischen Luft im Wald hat mich so richtig entspannt.


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Ebenso schön war die kleine Wanderung entlang des Sees, durch Arosa und im Wald auch im Sommer!




2. Alle wichtigen Informationen zum Eichhörnliweg in Arosa:


Hier zeige ich euch, wo ihr den Eichhörnchenweg findet, wie ihr im Wald Eichhörnchen, Tannenhähern, Meisen und anderen Vögeln begegnen könnt und an welche einfachen Regeln ihr euch unbedingt halten solltet, so dass die Freude am Zusammentreffen von Menschen und Tieren beidseitig ist:

Wenn ihr einen Tagesausflug nach Arosa unternehmt, könnt ihr entweder gleich mit dem Zug anreisen, oder euer Auto auf einem der öffentlichen Parkplätze, zum Beispiel am Obersee in der Nähe des Bahnhofes parkieren. Von dort aus ist auch schon der Eichhörnliweg angeschrieben. 




Den Start des Eichhörnchenweges findet ihr in Arosa gleich neben dem Hotel BelArosa. Wegweiser zeigen euch den etwas oberhalb Arosa durch den Wald in Richtung Dorfteil Maran führenden Eichhörnliweg, welcher gleichzeitig auch als "wanderbares Bilderbuch" dient.


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Natürlich eignet sich die Wanderung durch den Eichhörnchenwald wunderbar für Familien mit Kindern, aber auch tierliebende Erwachsene ohne Kinder kommen voll auf ihre Kosten!


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Auf schön gestalteten Tafeln wird Interessantes über die Eichhörnchen erzählt. Im Winter wurde man ausserdem Stück für Stück durch ein Märchen begleitet. Am besten gefiel mir dabei gleich der Anfang: Die Geschichte wird aus Sicht des kleinen Eichhörnchens erzählt, welches mit seinem Vater den "Menschenweg" besucht. Tatsächlich sind die Tiere hier frei und können selbst entscheiden, ob sie in die Nähe des Weges und damit auf die Menschen zu gehen möchten, oder nicht! Auch aus Tierschutz - Sicht finde ich deshalb den Eichhörnliweg deshalb in Ordnung.


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Im Sommer 2018 wurde in Arosa gemeinsam mit der Tierschutzorganisation Vier Pfoten das Arosa Bärenland eröffnet. Aus diesem Anlass wurden die Tafeln mit dem Eichhörnchen - Märchen ersetzt durch Informationstafeln zum Thema Bären. Auch die Gondel der Luftseilbahn Arosa-Weisshorn, welche von der Talstation gleich neben dem Bahnhof direkt zum Bärenland fährt, wurde entsprechend gestaltet. Vielleicht mögt ihr ja den Besuch der Eichhörnchen und der Bären in Arosa kombinieren?




Natürlich wissen die Eichhörnchen hier, dass viele Menschen etwas zu futtern für sie mit dabei haben und sind dadurch schon seit Jahrzehnten sehr zutraulich!




Wenn ihr euch ruhig und leise verhält und keinen Hund bei mit euch habt, kommen sie bald einmal in die Nähe des Weges.

Die Eichhörnchen halten auch keinen Winterschlaf und so könnt ihr sie nicht nur wie allgemein bekannt im Sommer, sondern auch im Winter besuchen und antreffen.


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Was ich vor meinem Besuch nicht wusste: Nicht nur die Eichhörnchen, auch viele Vögel entlang des Weges sind sehr zutraulich! So bin ich Tannenhähern und Kohlmeisen begegnet, welche auch auf meine Hand geflogen sind, sobald ich etwas essbares für sie darauf hatte. (mehr dazu etwas weiter unten bei den Tipps!)


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Nach einem guten Teil der Strecke im Wald könnt ihr euch entscheiden, ob ihr den etwas kürzeren "Höhwaldweg zum Dorf" nehmen wollt, welcher euch in Richtung Mitte des Ortsteils Maran führt, oder ob ihr weiter dem "Eichhörnliweg nach Maran" folgen wollt, welcher Euch (vorbei an einem schönen Spielplatz) weit über Arosa an den oberen Rand von Maran zum Hotel Hof Maran führt. Dort könnt ihr auf einem Hochplateau nochmals eine besonders schöne Sicht über Arosa und auf die Bergwelt rundherum geniessen. 




Wenn ihr den unteren Weg nehmt, könnt ihr ab der Bushaltestelle Gollrad wieder ins Dorf fahren und wenn ihr den oberen Weg nehmt, ab der Haltestelle Maran oder Prätschli. 




Wieder zurück nach Arosa zu wandern ist ebenfalls gut möglich und gar nicht mehr so weit, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Weg hinunter durch Maran und in Richtung Bahnhof Arosa geht stegig abwärts und ist an einzelnen Stellen relativ steil.




Wenn ihr mögt, dürft ihr natürlich die Strecke auch in umgekehrter Richtung entdecken. Mit dem Bus könnt ihr von Arosa aus in den Ortsteil Maran fahren und von dort her dem Eichhörnchenweg durch den Wald zurück ins Dorf folgen.




Konnte ich euch nun neugierig machen auf die süssen Eichhörnchen und den Eichhörnliweg? Dann lest unbedingt die Tipps weiter unten und schaut euch den zauberhaften Youtube-Film (hier) sowie die Kurz-Videos an, um einige süsse Tier-Begegnungen zu sehen:


3. Youtube-Film und Kurz-Videos zum Eichhörnliweg


https://www.youtube.com/watch?v=_6y95X6Z4ho&vl=de


Kurz-Videos:

Schaut auch meine vier wenige Sekunden kurzen Videos an, wenn ihr mögt... mich haben diese Begegnungen mit Eichhörnchen und Vögeln absolut verzaubert:



4. Meine sieben Tipps und Empfehlungen für den Eichhörnliweg und unvergessliche Tier-Begegnungen:


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1. Verhaltet euch ruhig, bewegt euch nicht hektisch und seid leise. Mit einem Hund oder lauten, stürmischen Kindern wird es schwierig, dass Wildtiere zu euch kommen.

2. Bringt das richtige, tiergerechte Futter (am besten schon von zu Hause oder vom Coop im Dorf) mit - das heisst, ausschliesslich unbehandelte, einheimische Nüsse / Kerne. Eichhörnchen und Tannenhäher sind auf Haselnüsse spezialisiert, kleinere Vögel wie Meisen mögen gerne Sonnenblumenkerne.

3. Lasst die Tiere von sich aus an euch heran kommen, seid eher zurückhaltend und jagt sie nicht. Wer den Eichhörnchen hinterherrennt oder versucht, Vögel zu "schnappen", verliert ihr Vertrauen und wird das schöne Naturerlebnis kaum erfahren können.

4. Eichhörnchen wie auch Vögel kommen mit etwas Geduld bis auf eure Hand, wenn ihr etwas Feines für sie anbietet. Am frechsten sind meiner Meinung nach die Tannenhäher. Deren Krallen können auch leicht kratzen, wenn sie auf euren Händen landen. Davon bleiben zwar keine schlimmen Kratzer zurück, doch gerade Kinder und auch unvorbereitete Erwachsene könnten hier verständlicherweise leicht erschrecken und panisch reagieren. Im Allgemeinen sind aber alle Tiere sehr geschickt, fein und vorsichtig, wenn sie sich das angebotene Futter von euch holen.

5. Mit eurer Kamera oder auch der Handykamera könnt ihr auf dem Eichhörnchenweg sicher schöne Erinnerungsfotos und Schnappschüsse einfangen... nehmt sie unbedingt mit!

6. Nehmt euch genügend Zeit! Die ganze Strecke wäre eigentlich gut in 1-1.5 Stunden zu bewältigen. Die Höhenluft auf ca. 1800 müM kann euch jedoch zusetzen und natürlich werdet ihr bei den Eichhörnchen und den Vögeln gerne jede Menge Zeit verbummeln.

7. Besucht den Weg eher am Morgen (wenn die Eichhörnchen noch hungrig und neugierig sind) als am späten Nachmittag (wenn die Eichhörnchen satt und müde sind). Auch empfehle ich euch, die Eichhörnchen eher zu den Nebensaisons zu besuchen, wenn viel weniger Touristen unterwegs sind, als in den Sommerferien.


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5. Die Anreise nach Arosa mit Zug oder Auto und eine Unterkunfts-Empfehlung


Angereist bin ich im Winter mit dem Zug und habe so schon auf dem Weg viele schöne Aussichten in die Bergwelt geniessen können - inklusive mehrere Hirsche, die seelenruhig entlang der Bahngeleise standen. Die Zugfahrt ab Zürich Hauptbahnhof nach Arosa dauert ca. 2.5 Stunden und ihr müsst dabei nur einmal in Chur umsteigen.


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Es ist jedoch auch möglich, mit dem Auto nach Arosa zu reisen - die Fahrt ist kurvenreich und damit etwas abenteuerlich für Flachland-Bewohner. Von Zürich aus dauert die Anfahrt mit dem Auto nach Arosa ca. 2 Stunden. Im Sommer haben wir diese Variante bevorzugt und dabei ebenfalls viele schöne Ausblicke in die Natur genossen.




Gewohnt habe ich in Arosa im Winter im Hotel Hohenfels und kann euch  das Übernachten hier empfehlen. Ein sehr freundliches Hotel mit vernünftigen Preisen und einer wunderbaren Aussicht. Der Name ist allerdings Programm, das Hotel ist zwar zentrumsnah, steht aber wirklich auf einem Fels in der Höhe und etwas Fitness schadet für den Weg nicht.

Erstaunt hat mich übrigens auch der Blick aus meinem (bergseitigen) Hotelzimmer-Fenster, wohlgemerkt im 2. Stock... ja, da lag im Winter 2018 "etwas" Schnee.


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Wart ihr auch schon auf dem Eichhörnchenweg in Arosa? Oder habt ihr den zauberhaften Weg noch nicht gekannt? Ein Geheimtipp wie zur Zeit meiner Kindheit ist der Eichhörnliweg ja nicht mehr. Wenn ihr gut plant, habt ihr ihn dennoch fast für euch alleine.

Einen ähnlichen Weg soll es auch in Davos geben auch diesen würde ich gerne einmal begehen und entdecken. Egal, wo... ich hoffe, dass ich schon bald wieder so schöne Natur- und Tier- Begegnungen erleben kann.

Liebe Reisegrüsse, Miuh


P.S. Gerne zeige ich den Eichhörnchenweg auch beim Freutag, beim Natur Donnerstag, bei den Montagsfreuden, beim Sonntagsglück und bei Bunt ist die Welt zum Thema Wege.