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Sonntag, 11. Oktober 2020

Oman Roadtrip: Desert Nights Camp in der Wahiba Wüste - 1001 Nacht luxuriös

Die Wüste - mit einer der grössten Träume, weshalb wir in den Oman gereist sind! Und nun waren wir da: fuhren mit dem 4x4-Auto auf einer Sandpiste zwischen zwei riesigen Dünen mitten hinein in die Wüste, ritten auf einem Dromedar, wurden zum Sonnenuntergang in wilder Fahrt auf den Kamm der höchsten Düne gebracht, kletterten zum Sonnenaufgang alleine nochmals hoch, folgten Spuren tierischer Wüstenbewohner - und übernachteten in einem eigenen Zelt-Haus mitten in der Wahiba-Wüste. Wirklich ein Traum! Träumt mit mir - hier findet ihr den Abstecher in die Wüste genau besschrieben und viele Bilder dazu:




Ja, wir waren vorher schon mit dem Auto durch die Rub al-Khali-Wüste von den Bergen im Norden des Oman bis nach Salalah ganz im Süden gefahren. HIER: 1000 Kilometer Fahrt durch die Rub al-Khali Wüste mit einem Zwischenhalt in Haima - und Sicherheitstipps für die Wüstentour könnt ihr mehr darüber lesen.  Da waren wir jedoch auf einer breiten Hauptstrasse unterwegs, grosse Teile der Wüste, die wir dort sahen, war eine flache Stein- Kies- und Sandwüste. Hohe, goldene Dünen sahen wir höchstens aus der Ferne. Manchmal wurde Sand über die Strasse geweht und die Entdeckung der Muqshin Oase, wo wir gar in einen kleinen Sandsturm gerieten, war eindeutig mein Highlight dieser Fahrt! Auch von Duqm bis Shannah (HIER: Dem Wüstenrand entlang bis zu den rosa Salzseen) und nach dem Besuch von Masirah Island weiter entlang Omans Ostküste in Richtung Norden (HIER: Regen in der Wüste) sind wir durch Wüstengebiete gefahren.




Nun aber wollten wir die Wüste noch etwas näher erleben und - wenn auch ziemlich luxuriös - in der Wüste übernachten. Ein kleines Abenteuer!


Nachdem wir an der Ostküste des Oman entlang der Wahiba Sands Wüste in Richtung Norden gefahren und einen kleinen Abstecher in ein Wadi gemacht hatten, suchten wir den richtigen Weg in unser Wüstencamp. Dabei aufzupassen lohnt sich: Nicht nur ist es wichtig, zwischen den beiden richtigen Dünen in die Wüste hinauszufahren, auch gilt es zu schauen, dass man im richtigen Camp ankommt. Es gibt nämlich mehrere Wüstencamps in der Wahiba und auch deren Namen sind sich teilweise ziemlich ähnlich.




Bei der al Maha - Tankstelle im Dorf Al Wasil hielten wir an, um zu tanken und anschliessend den Luftdruck in den Reifen unseres 4x4 Autos zu verringern. Die richtigen Werte für euer Auto findet ihr jeweils am Besten vorher schon heraus, bei der Tankstelle wird euch jedoch auch freundlich geholfen. Ca ein Kilometer weiter steht ein Hinweisschild zum Desert Nights Camp mit der Angabe -> 11 Kilometer. Hier sind wir nun in Richtung Wüste abgebogen.




Von Wüstenromantik war auf den ersten paar Metern noch nichts zu sehen, doch mit der Zeit änderte sich die Landschaft, auch wenn es noch nicht ganz die Wüste war, wie ich sie mir vorstellte...




Es gibt Leute, die sagen, man kann mit guten Fahrkünsten die elf Kilometer ab der befestigten Strasse bis ins Wüstencamp auch ohne Allradfahrzeug bewältigen. Ausprobieren wollte ich das hier nicht. Auch wenn die Piste gut unterhalten war, ruckelte es doch ziemlich - und ich habe aus dem fahrenden Auto unabsichtlich einige ganz schön schräge Fotos aufgenommen.




Nicht viel später waren sie endlich da: die goldenen Dünen der Wüste - und kurz darauf auch schon das Desert Nights Camp.




Die Anlage ist wie ein Hotel geführt - dennoch habe ich mich hier ein wenig gefühlt, wie am Eingang einer Oase...




Freundlich wurden wir empfangen und anschliessend zu unserer Unterkunft gebracht:


Die Seitenwände der Zelte sind fest gemauert und die Dächer aus Zeltplanen darübergespannt. Dazwischen ist genügend Raum für frische Luft und kleine Besucher...



In den Zelt-Häuschen drinnen findet ihr jeden Komfort wie in einem "normalen" Hotelzimmer: ein gemütlich eingerichtetes Schlafzimmer mit breitem Bett, eine kleine Garderobe und ein Badezimmer inklusive Dusche und Toilette. Mitten in der Wüste fliessendes Wasser zur Verfügung zu haben, fühlte sich ehrlich gesagt ziemlich skurril an!




Lange hatten wir jedoch nicht Zeit, unsere Unterkunft zu bewundern! Wir waren etwas spät angekommen, so dass wir schon wenige Minuten danach in eines der bereitstehenden Autos stiegen, welches uns zuoberst auf die nächste Düne brachte, so dass wir von dort die Aussicht und den Sonnenuntergang bewundern konnten.




 

Der Fahrer sagte uns, dass es an diesem Tag recht einfach sei, mit den Autos die steile Düne hochzufahren, da es in der Nacht zuvor auch hier in der Wüste geregnet hatte. Tatsächlich fanden wir auch hier mitten im Sand noch einige Spuren des Wassers.

 



Wir waren froh, dass sich die Leute aus dem Camp in den Dünen recht gut verteilten: für jeden gab es ein ruhiges Plätzchen, um die untergehende Sonne zu geniessen, zu fotografieren und die beeindruckende Natur zu bewundern - und genügend Zeit blieb uns dafür auch.

 


 


Von hier aus sahen wir ganz in der Ferne auch das nächste Camp, welches gar nicht so weit weg im selben Dünen-Tal liegt: das Arabian Oryx Camp. 

 


Nachdem die Sonne hinter einem feinen Dunst am Horizont untergangen war, wurde es Zeit, ins Camp zurückzukehren...

 


 

... das Abendessen wartete dort im Restaurant schon bald auf uns!

 

 

Es gab ein Büffet mit Grilladen sowie mit genügend Salaten und Orientalischen Köstlichkeiten auch für Vegetarier. Dazu genossen wir frische Fruchtsäfte - und das Gefühl, kilometerweit draussen in der Wüste unter dem Sternenhimmel zu sitzen.



Der Weg zurück zum Zelt war anschliessend nicht mehr weit. Wir wollten früh schlafen gehen, denn...

 


... am nächsten Morgen wollten wir früh aus den Federn, noch vor dem Sonnenaufgang!

Auch jetzt lag wieder feiner Dunst über der Wüste - wohl das einzige Wasser, welches normalerweise von den Pflanzen als Morgentau aufgefangen werden kann und ihr Überleben sichert!

 


Überall im Sand fanden wir Spuren von Tieren - Katzen, Echsen, Käfer, Mäuse, Igel, Dromedare...? Bei einigen waren wir uns recht sicher, andere versuchten wir zu erraten.


Anders als am Vorabend stiegen wir nun selbst die Dünen hoch, was ziemlich anstrengend aber in der noch recht kühlen Morgenluft gut zu schaffen war. Die ganze Wüste schien mit dem fehlenden Sonnenlicht beinahe blass. Wir waren ganz alleine, das ganze Camp schien noch zu schlaffen - das machte die Stimmung noch spezieller. 

 


Hatte wirklich niemand anders die Idee gehabt, auch den Sonnenaufgang von den Dünen aus zu bewundern? Vielleicht wussten sie auch schon, was uns langsam bewusst wurde: die Sonne musste in der Zwischenzeit aufgegangen sein, doch sie schien sich hinter dem Dunst zu verstecken. 

Wie beeindruckend hoch die Luftfeuchtigkeit im Oman jeweils am Morgen sein kann (und wie schnell der Nebel verschwindet, sobald die Sonne die Luft wieder erwärmt), hatten wir auch andernorts schon gesehen.

Wir kletterten wieder von der Düne hinunter, was wesentlich einfacher und schneller ging als der Aufstieg, und freuten uns, dass wir dafür zu den ersten am Frühstücksbuffet gehörten.



Von unserem Frühstücksplatz aus hatten wir auch beste Sicht auf eine weitere Attraktion des Desert Night Camp: Wer wollte, durfte auf einem Dromedar reiten.

 


Wie fürsorglich der Guide sowohl mit seinem Sohn, wie auch mit seinen Tieren umging, gefiel mir. Mit aller Zeit der Welt wurde ein Platz am Schatten für den Kleinen eingerichtet und wurden die Dromedare sorgfältig vorbereitet.

Wir durften kurz auf den Dromedaren reiten und hätten auch eine längere Tour buchen können. Ehrlich gesagt, fand ich es sehr anstrengend, mich festzuhalten - vor allem, wenn die Tiere aufstehen... Wow, das ist viel steiler und ruckeliger, als man erwarten würde!

Auch fotografieren durften wir die Dromedare nach Herzenslust und haben von hier viele schöne Erinnerungen mitgenommen. 

 


Langsam wurde es Zeit, Abschied zu nehmen vom Desert Nights Camp in der Wahiba - Wüste. Uns hat es hier super gefallen! Um einmal in die Wüste hineinzuschnuppern hat eine Nacht gereicht, wer noch einen Ausflug - zum Beispiel mit den Dromedaren - unternehmen will, darf ruhig eine zweite Nacht anhängen.

Um die Wüste richtig kennenzulernen, wäre wohl eine längere Tour, zum Beispiel eine Wüstendurchquerung im Konvoi die richtige Wahl: Viel weniger komfortabel und luxuriös als unsere eine Nacht hier, dafür aber auch viel näher am "richtigen" Wüstenleben.

Adieu und auf Wiedersehen! 

Als nächstes zog es uns in die Wadis: grüne Bergtäler, eine Art Oasen der Berge im Oman.


 

Liebe Reisegrüsse
Miuh

 

Die vorherige Ettappe, während der wir dem Regen in der Wüste begegnet sind, findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Regen in der Wüste

Mehr Informationen über unseren spannenden Roadtrip durch den Oman sowie weitere Etappen findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land.

 

P.S. Aus der Wüste nahm ich nicht nur viele schöne Erinnerungen mit, sondern auch einen blühenden Zweig Basilikum, welchen ich an der Al Maha - Tankstelle in Al Wasil von einem sehr freundlichen, älteren Mann erhalten hatte. - Einfach so, wie es öfters passiert im Oman.


Montag, 30. September 2019

Chäs Märit (Käsemarkt) in Huttwil

Kaum ein Event ist wohl so typisch Schweizerisch, wie ein traditioneller Käsemarkt (Chäs-Märit) im Emmental...! Genau dafür kann ich euch hier einen schönen Ausflugs - Tipp geben:




Immer wieder gerne besuche ich gerne das grüne, hügelige Emmental und da bietet sich natürlich auch der Chäs Märit / Käsemarkt in Huttwil (link) jeweils Anfang Oktober für einen Ausflug in die Region an! Die genauen Daten und Zeiten findet ihr ganz am Ende des Beitrages.


Das Städtchen Huttwil (link) selbst ist schon das ganze Jahr über ein schöner Anblick mit den teilweise alten, traditionellen Häusern und dem vielen Blumenschmuck. Huttwil ist damit die perfekte Kulisse für den urchigen Käsemarkt.




Als Rahmenprogramm zum Käsemarkt bietet Huttwil auch einen Koffermarkt, eine Broccante (Brockenstube / Secondhand), viel Musik und eine unterhaltsame Käse-Versteigerung durch einen Gant-Rufer, sowie Tische und Bänke rund um den grossen Brunnen. Hier könnt ihr in gemütlicher Gesellschaft gleich die rundherum angebotenen Käse-Spezialitäten wie Käseschnitte oder Raclette essen und vielleicht ein Glas Wein dazu trinken.

Zur Finanzierung des Rahmenprogramms und der Organisation wird aktuell ein freiwilliger Beitrag von 5 Franken erhoben, nachdem in den vergangenen Jahren verschiedene Varianten von kostenlosem Zutritt bis 10 Franken für einen "Chäsbändel" als Eintrittspreis versucht wurden.




Die Hauptsache am Markt sind natürich die verschiedenen Käse-Anbieter aus der Grossregion im und um den Kanton Bern! Sie präsentierten ihre Produkte, bieten eine riesige Vielfalt an Käse zum Degustieren an und wissen jeweils auch viel Spannendes zu ihren verschiedenen Käse-Spezialitäten zu erzählen.




Ein Anbieter: Jumi (link) gefällt mir immer wieder am besten: die Gestaltung des Markt-Standes, die angebotenen Käse und die offene Art der Verkäufer / Berater ist einmalig! Ich durfte die Jumi - Experten und ihren Käse auch schon mehrfach an einem Gross-Event kennenlernen, bei welchem sie jeweils das Catering des Käse-Buffets übernommen haben - und bin immer wieder beeindruckt  und begeistert von der Vielfalt, von den Spezialitäten und Aromen des Jumi-Käses!




Jumi (link) betreiben den Laden: Eyweid in Zäziwil (link), wo die meisten produzierten Käsesorten angeboten werden. Sie sind aber auch jeden Samstag Morgen in Bern am Markt an der Münstergasse (link) anzutreffen, die ganze Woche in London am Borough Market (link) und  in Wien im Chäslädele. Die innovative Firma wurde 2006 gegründet, immer neue Käsesorten werden seither in einigen wenigen lokalen Käsereien ausgetüftelt.

Das bekannteste Produkt ist die Belper Knolle (link) - als Weichkäse schon länger bekannt, aber als Hartkäse und beliebte Würze für Pasta, etc. entstand sie erst durch einen "Unfall", als einige Knollen zu lange im Kühlkeller vergessen wurden. Andere spezielle Käse heissen zum Beispiel: blau's Hirni (blaues Hirn), dr Bsoffnig (der Besoffene) oder Früchterolle.




Wir lieben vor allem immer wieder den Raclette - Käse zum probieren und kaufen (schliesslich wird es nun definitiv Herbst...!) Zum Beispiel die Sorten: Trüffel, Safran, Chilli, Kräuter, Pfeffer und Nature... Im Laden in Zäziwil soll es aber noch viele weitere Sorten geben. Wir haben jeweils unseren gekauften Raclette-Käse definitiv genossen... Er gehört zu der Art Raclette, das man gar nicht mehr würzen, sondern nur so pur zu frischen Kartoffeln essen möchte, einfach nur fein!




Nun aber noch ein kleines Stück weiter auf der Markt-Tour... Auch die Organisation Pro Specie Rara (link) war neben vielen Käse - Anbietern schon am Chäs Märit vertreten:




Walliser Landschaf (link), Spiegelschaf (link) und Wollschwein (link) wurden da in Gehegen am Markt gezeigt und es schien, als wäre dies nicht ihr erster öffentlicher Auftritt: Zutraulich und kuschelig kamen sie direkt an den Zaun und liessen sich sehr gerne streicheln, kraulen und bestaunen. Eine schöne Art, diese Tiere schon den Kindern, aber auch Erwachsenen näherzubringen!




Wenn ihr das schöne Blumenstädtchen Huttwil (link) auch einmal zu einem Markttag besuchen mögt, kann ich euch folgenden Link für die nächsten Daten und Märkte empfehlen:  
 Pro Regio - Märkte  Huttwil

Der nächste Käsemarkt in Huttwil findet an folgendem Wochenende statt:
Samstag, 5. Oktober 2019 / 10:00 - 18:00 Uhr
Sonntag, 6. Oktober 2019 / 10:00 - 17:00 Uhr

Liebe Grüsse und eine gemütliche (Markt-) Zeit, Miuh

Freitag, 26. Oktober 2018

Typisch Omanisches Essen - und viele feine Möglichkeiten für Vegetarier und Veganer im Oman

Was ist typisch Omanisches Essen? Gibt es im Oman vegetarische Speisen und welche sind es? Was kostet das Essen im Oman? Diese Fragen habe ich mir vor unserer ersten Reise in den Oman gestellt. Egal, was ihr bevorzugt: macht euch keine Sorgen, im Oman werdet ihr sicher etwas feines für euch zu essen finden! Für mich war es Essen aus aller Welt und mit das beste Essen der Welt, welches ich im Oman gefunden habe.

Hier erfahrt ihr mehr über:

1. Essen im Oman für Vegetarier, Veganer und Fleischliebhaber (und für Dessert-Fans) 
2. Essenskultur - wie essen Omanis?
3. Preise und allgemeine Informationen zum Thema Essen
4. Restaurant-Tipps, Erfahrungsberichte und persönliche Beurteilungen




1. Essen im Oman für Vegetarier, Veganer und Fleischliebhaber (und für Dessert-Fans)



Orientalisch essen im Oman
Die Frage nach "richtigen" omanischen Gerichten ist gar nicht so einfach zu beantworten. Weit verbreitet sind im Land orientalische (aber nicht ausschliesslich Omanische) Spezialitäten wie Mezze: zum Beispiel Hummus, Falafel, Baba Ganoush, Mutabel, Muhamara, Tabouleh,... welche normalerweise mit dem feinen, dünnen Fladenbrot zusammen gegessen werden. Diese Mezze sind nicht nur Vegetarisch, sondern zumeist auch Vegan!


Traditionell
Ebenfalls typisch und traditionell im Oman sind grosse Platten voller gewürztem Reis (Biryani Reis), welcher mit grilliertem Fleisch oder Fisch belegt und mit einer würzigen Sauce ergänzt wird. Ehrlich gesagt, ist selbst dieses traditionelle Gericht ursprünglich von frühen Indischen Einflüssen geprägt.
Ein anderes typisches Essen im Oman (welches traditionellerweise zum Ende des Ramadan und in der Zeit danach gegessen wird), ist Shuwa: Bis zu zwei Tage lang im Erdofen gekochtes Lamm. Das Fleisch wird mit speziellen Gewürzen mariniert, in Bananenblätter eingeschlagen und in einem Sack aus Palmblättern in der befeuerten Grube im Boden zugedeckt und langsam gegart. Nicht mein Ding, aber ein lokales Festessen.

Süssigkeiten und Datteln
Einen sehr hohen Stellenwert haben Süssigkeiten und Datteln im Oman. Ob zum Frühstück, als Dessert oder Kleinigkeit zwischendurch sind kleine, süsse (auch sonst im Orient verbreitete) Gebäckstückchen zum Beispiel aus Filoteig, Pistazienkernen, Nüssen und Honig beliebt. Ebenfalls zu vielen Gelegenheiten, insbesondere für Gäste werden Datteln gereicht. Bereits zum Empfang wird euch oft ein kleiner, mit Kardamom gewürzter Kaffee mit Datteln serviert. Ein absolut typisches Omanisches Dessert ist Halwa, eine süsse, braune Masse, welche in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wird.


Indisches Essen
Durch die vielen Einwanderer aus Indien, Pakistan und anderen Ländern ist auch deren Küche im Oman extrem verbreitet und hat sich eingebürgert. Gerade Indische Gerichte bieten ebenfalls eine Vielzahl an Möglichkeiten für Vegetarier und Veganer, aber auch für Liebhaber von Fleisch.


Kein Schweinefleisch
Was ihr im Oman durch den muslimischen Glauben im Sultanat nicht finden werdet, ist Schweinefleisch. Neben klassischen Fleisch-Stücken ist selbst der Frühstücks-Speck aus Erzeugnissen anderer Tiere, genauso wie die Füllung von Würsten.

Kein Alkohol
Gläubige Muslime dürfen im Oman (wie anderswo) keinen Alkohol trinken. Alkohol ist deshalb auch in vielen Restaurants ebenso wie in den Einkaufszentren nicht erhältlich. Grosse und internationale Hotels haben meistens und Internationale Restaurants manchmal eine Alkohol-Lizenz und somit die Erlaubnis, Alkohol an ihre Gäste auszuschenken. Im Fastenmonat Ramadan ist es möglich, dass auch in lizenzierten Hotels gar kein Alkohol serviert wird. Einen spannenden Beitrag zum Thema "Alkohol im Oman" findet ihr HIER von Expatwoman. Was auf jeden Fall (auch für euch als Reisende) verboten ist und teilweise hart bestraft wird: Alkohol in der Öffentlichkeit herumtragen, in der Öffentlichkeit betrunken sein und insbesondere alkoholisiert (auch nur leicht) Auto fahren.


Fruchtsäfte und Tees
Ein besonderer Genuss im Oman sind die vielfältigen, frischen Fruchtsäfte. Ob Orangensaft, Granatapfel, Ananassaft, Melonen, oder exotischere Früchte und Coctails daraus... mmmmh! Anstatt alkoholischer Getränke trinken Omanis auch abends gerne einmal einen Tee. Eine Spezialität im Oman ist der erfrischende "Lemon-Mint" Saft.

International
Vor allem in grösseren Hotels werden häufig auch internationale Gerichte angeboten, sei es an Themenabenden, als spezielles Menü zur Auswahl, oder am Buffet. Auch Omanis essen dort manchmal, denn richtig "schicke" Restaurants ausserhalb der eher teuren Hotels scheint es kaum zu geben.


Frühstück
Sehr international ist auch das Frühstück in den Hotels: Angeboten werden typischerweise Hummus mit Fladenbrot (und oft weitere Mezze), Früchte, Cornflakes, Brot mit Butter, Honig, Konfitüren, Käse, Toast und zumeist mehrere warme Gerichte, welche sich am typischen "English Breakfast" orientieren können, vor allem aber auch Indische Speisen wie Linsen und Currys.



2. Essenskultur - Wie essen Omanis?



Die klassische Variante: Ein selbst gekochtes Biryani mit Fleisch oder Fisch wird zu Hause im Kreise der ganzen Familie gegessen, wobei alle auf dem Boden rund um die grosse Platte sitzen. Gegessen wird mit der rechten (reinen) Hand und alles wird geteilt. Den Reis als Rohmaterial gibt es im Supermarkt in grossen Säcken zu kaufen, die Gewürze ebenfalls im Supermarkt oder im Souk und den Fisch oder das Fleisch direkt auf dem Fisch- oder Fleischmarkt (oder ebenfalls im Supermarkt)


Takeaway-Essen (oft vom Inder) wird aber auch gerne mit nach Hause genommen. Immer wieder haben wir gestaunt, wie das Bestellen vor sich geht: Eine oder mehrere Personen fahren im Auto vor den Takeaway. Entweder geht dann jemand hinein, bestellt und kehrt zurück zum wartenden Auto, meist aber wird einfach gehupt, bis ein Angestellter hinaus kommt und die Bestellung aufnimmt. Die Wartezeit wird im Auto mit Reden überbrückt, manchmal wird auch eine kurze Runde "um den Block" gefahren. Ungeduldige Zeitgenossen hupen, um zu "fragen", ob denn ihre Bestellung noch nicht bereit sei? Einmal fertig zusammengestellt, wird das Essen vom Imbiss zum Auto gebracht.


Grills am Strassenrand, bei einem grossen Platz oder in Strandnähe haben wir auch immer wieder gesehen. Ebenso wie beim Takeaway wird hier etwas zu Essen gekauft und wahlweise gleich gegessen, nach Hause oder zu einem Picknick-Platz genommen.


Picknick ist vor allem an den Wochenenden (Freitag und Samstag) beliebt. Mit der Familie und allenfalls Freunden wird zu einem der vielen sonnengeschützten Picknick-Plätze (oft am Strand) gefahren und den Tag zusammen verbracht.


Restaurants wie wir sie kennen, gibt es kaum. Oft bieten Take-Aways, welche auch Coffee Shops genannt werden, auch einige Tische und Stühle an, wo man sein Menü gleich essen kann. In klassischen Omanischen Restaurants oder in den eher ländlichen Gebieten ist es üblich, dass nur Männer im allgemeinen Gastraum essen. Paare, Familien und Frauen alleine werden zu einem "Family Room" geleitet. Dies sind kleine Räume, welche mit einem Vorhang geschlossen und somit privat gemacht werden können. So sollen die Frauen vor den neugierigen Blicken der alleine oder in Gruppen essenden Männer geschützt werden. Je nach Restaurant wird auch im Family Room am Boden gesessen um zu essen, oder es gibt ein Tischchen.


Hotelrestaurants stehen normalerweise nicht nur Übernachtugsgästen des Hauses, sondern ebenso Einheimischen offen. Sie werden gerne genutzt, um "schön essen zu gehen" und zwar sowohl von Familien, von Paaren und von Frauen- wie Männer-Gruppen.



3. Preise und allgemeine Informationen zum Thema Essen


Die Preise fürs essen gehen im Oman sind sehr unterschiedlich. Hotelrestaurants, vor allem von den vier- und fünf-Sterne Hotels sind eher teuer bis sehr teuer. Wenn ihr in Indischen Restaurants und Takeaways esst oder Essen mitnehmt, ist das hingegen normalerweise verglichen mit unseren Preisen sehr günstig. Alkoholische Getränke (in Hotels mit Alkohol-Lizenz) sind meist relativ teuer.


In Supermärkten werdet ihr ziemlich unterschiedliche, internationale Produkte und Esswaren finden: Von Schweizer Schokolade über Indische Gewürze, Konserven internationaler Marken bis lokale Spezialitäten. Die einheimischen und aus dem nahen Umland stammenden Gemüse und Früchte sind sehr spannend und waren mir teilweise unbekannt. Leider ist das fotografieren in den Läden zumeist verboten und das Verbot wird auch durchgesetzt. Ganz allgemein ist auch hier - vor allem bei den Gewürzen - der starke Indische Einfluss zu spüren. Als Souvenir aus einem Supermarkt eignen sich zum Beispiel feines Rosenwasser sowie eine typische, omanische Gewürzmischung ... aber auch spezielle, lokale Knabbereien gibt es in vielen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen.


Essen sollte man (wie so vieles Andere: winken, grüssen, Dokumente entgegennehmen, usw... auch) mit der rechten Hand. Während die linke Hand traditionellerweise für die Reinigung nach dem Toilettengang benutzt wird, ist die rechte Hand die "reine Hand", was beim Essen mit der Hand durchaus sinnvoll ist, aber auch eine grosse symbolische Wirkung hat.


Insbesondere in Salalah, wo auch grosse Früchteplantagen bestehen, stehen viele Händler mit einem mehr oder weniger grossen Stand (teilweise sogar mit Sitzgelegenheiten) an der Strasse und verkaufen direkt frische Früchte und mehr. Wenn ihr mögt, werdet ihr zu einer kleinen Degustation eingeladen und der Händler freut sich natürlich besonders, wenn ihr danach auch etwas kauft. Wir haben uns hier damals mit gesundem Proviant für die lange Autofahrt in Richtung Norden eingedeckt.


Die Hygiene-Bedingungen in den Restaurants sind allgemein gut. Wir haben auch überall gegessen, ohne uns gross Gedanken zu machen und hatten nie Probleme mit "Montezumas Rache", Bauchschmerzen oder anderen gesundheitichen Einschränkungen.


Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime. Während dieser Zeit ist es gläubgen Muslimen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gestattet, zu essen, zu trinken, zu rauchen - sowie einige andere Dinge (wie Verhaltensweisen), welche vermieden werden sollen. Etwas ganz besonderes ist dafür das Fastenbrechen, ein freudiges Fest, bei welchem ausführlich geschlemmt und das Ende des Ramadan gefeiert wird.
Für euch als Reisende bedeutet dies, dass während des Ramadan kaum Restaurants / Takeaways offen sind und dass ihr ebenfalls nicht in der Öffentlichkeit essen, trinken, rauchen oder Kaugummi kauen solltet. In grossen, internationalen Hotels ist es dennoch möglich, etwas zu essen zu erhalten, allerdings werden teilweise während des Ramadan keinerlei alkoholische Getränke ausgeschenkt und einige Hotels schliessen tagsüber ihre Bars und Restaurants ganz.
Überlegt euch bei der Reiseplanung gut, ob diese Einschränkungen (aber auch spannenden Einblicke in die Kultur) für euch in Ordnung gehen, oder ob ihr eure Reise lieber auf eine andere Zeit legen wollt?



4. Restaurant-Tipps, Erfahrungsberichte und persönliche Beurteilungen


Während all unseren Reisen durch den Oman haben wir jeweils in Hotels verschiedener Preisklassen und Sterne-Bewertungen übernachtet und oft auch in Hotelrestaurants gegessen. Dabei haben wir die verschiedensten kulinarischen Erfahrungen gesammelt. Unterwegs haben wir auch in einfachen Lokalen, in Takeaways und in internationalen Restaurants gegessen. Dabei habe ich eines meiner - weltweit - liebsten Restaurants gefunden, viel Gastfreundschaft erlebt und doch erst einen kleinen Bruchteil der Küchen im Oman kennengelernt.

Anbei werde ich euch einige der Restaurants - auch der Hotelrestaurants - kurz vorstellen und beschreiben. Natürlich ist Essen immer auch Geschmacksache! Besonders lege ich persönlich Wert auf Vegetarische Menus und wurde dabei fast nirgendwo enttäuscht.


Muscat

Shangri-La al Husn Hotel - Frühstücksbuffet im Sultanah Restaurant
Das Frühstücksbuffet meiner Träume mit einer Vielfalt, Frische, Service und Freundlichkeit, wie man es sich nur erträumen kann. Für Hotelgäste des Shangri-La al Husn im (nicht gerade günstigen) Übernachtungspreis inbegriffen.

Sultanah Restaurant im Shangri-La al Husn Hotel
Drinnen oder draussen hoch über den Buchten werden euch Abends internationale Gerichte und Menus - jeden Tag aus einem anderen Land - serviert. Schönes Ambiente, teuer und mit wenigen Optionen für Vegetarier.

Shahrazad Restaurant im Shangri-La al Husn Hotel
Ein Arabisches Restaurant (Omanische, Marokkanische und Libanesische Küche) in schönem Ambiente für's Dinner drinnen oder draussen hoch über den Buchten, teuer und mit wenigen Optionen für Vegetarier.

Capri Court Restaurant im Shangri-La Hotel
Ein Restaurant mit Italienisch-internationalen Speisen, drinnen oder draussen, in Meeresnähe. Internationales Publikum, eher gehobene Preise.

Tapas & Sablah Restaurant im Shangri-La Hotel
Auf einem weiten Platz in Meeresnähe (in der heissesten Jahreszeit mit einem grossen, gekühlten Zelt), hintere Tische "Nichtraucher", vordere Tische "Raucher" (und auch sehr beliebt bei Einheimischen für eine abendliche Shisha). Auf der Karte stehen Orientalische, Mitteleuropäische sowie Asiatische Mezze und Tapas, von denen man je nach Hunger 5-6 (für 2 Personen) - oder natürlich auch mehr oder weniger -  bestellen und anschliessend teilen kann. Auch nicht günstig, aber etwas flexibel bei der Anzahl und Art bestellter Speisen.

Al Tanoor Buffet Restaurant im Shangri-La Hotel
Sehr belebt, auch viele Familien mit Kindern. Drinnen in der Nähe des Buffets eher noch gemütliche Restaurant-Atmosphäre, draussen eine grössere, gedeckte Halle mit vielen Tischen. Viele lokale, Arabische Speisen, ebenso auch Indische, Persische, Türkische und Mediterrane. Das Buffet ist für 25 OMR nicht günstig, aber extrem umfangreich. Mein Geheimtipp insbesondere für Vegetarier: Wer "nur das Salatbuffet" bestellt, bezahlt 10 OMR und darf sich natürlich auch nur am entsprechenden Buffet bedienen. Als "Salat" geboten werden jedoch so viele Leckereien, dass ich nichts vermisst habe.

Im Shangri-La - Hotel gibt es noch weitere Reistaurants, welche ich jedoch nicht persönlich ausprobiert habe.

Lounge / Bistro - Restaurant im Kempinski-Hotel Muscat
Schöne Lage und schöne Einrichtung auf Pool - Ebene, feine, kleine (nicht ganz günstige) Gerichte auf der Karte. Leider wurden wir - nachdem wir die Menü-Karte erhalten hatten - so lange freundlich ignoriert, bis wir uns vor Hunger Überreste unseres Reiseproviants aus dem Zimmer holten und uns etwas frustriert an den Strand verzogen ohne zu wissen, wie das Essen wirklich geschmeckt hätte.

Diverse Restaurants im Kempinski-Hotel Muscat (International, Indisch, Thailändisch)
Die Menu-Preise sind allgemein eher hoch, was für ein feines Essen akzeptabel ist. Leider war das Indische auch für uns als Hotelgäste ausgebucht, im Thailändischen hätte ich als Vegetarier ausschliesslich "Reis pur" erhalten und im Internationalen Buffetrestaurant "etwas Salat" (für um die 60 EUR) - nach dem schon ausgefallenen Mittagessen definitv zu wenig.
Das Frühstücksbuffet ist sehr vielfältig und fein, mit vielen frisch zubereiteten Speisen. Das freundliche Personal war jedoch so übereifrig beim Abräumen, dass wir nur noch in "Schichten" gegessen haben (jemand holt, jemand isst und verteidigt die Teller).

Wie es so oft ist im Leben, hatte jedoch auch unsere etwas traurige Erfahrung mit dem Essen im Kempinski eine positve Seite: Der Hunger liess uns das Hotel verlassen und so entdeckten wir in der Nähe ein Restaurant, welches seither zu meinen absolut liebsten auf der Welt zählt:

Zahr El-Laymoun Restaurant 
Das Libanesische Restaurant an der Promenade im neuen Viertel "The Wave" bei der al Mouji Marina am Rande von Muscat ist eine Offenbarung - nicht nur für ausgehungerte. Vor allem die vielen, verschiedenen Mezze-Varianten sind ein Traum, sowohl vom Geschmack, als auch vom mit Liebe arrangierten Aussehen her. Davon 5-6 verschiedene zum teilen zu zweit passen perfekt. Dazu die frisch gepressten Fruchtsäfte in den Halbliterkrügen - mmmh! Die Preise sind vernünftig (wenn auch nicht billig, wie z.B. bei vielen Takeaways), das Personal unglaublich freundlich, flexibel und geduldig, die schön zusammengestellten, verschiedenen Tische, Stühle und Bänke wirken locker und doch schön - und das Ambiente an der Promenade, wo viele Ausländer aber auch Einheimische flanieren, ist gemütlich und spannend zugleich.

Shakespeare and Co. Restaurant
Das Restaurant liegt gleich neben der al Mouji Marina am Rande von Muscat (hier starten auch die traumhaften Schnorcheltouren zu den Daymanijat Islands). Während ihr draussen den kleinen Hafen, die vielen neuen Gebäude und den Marsa Plaza im Blick habt, fällt drinnen die gemütlich - kreative Einrichtung auf. Der Service ist flexibel und freundlich, es gibt auch am Nachmittag warme Küche, kleine Gerichte und Salat-Kombinationen.

Grill am Qurum Beach
Am Qurum Beach ist einer der Orte, an welchem Abends auch einfach mal ein Grill auf dem Parkplatz steht, wo die Omanis nicht nur schnell etwas zu Essen holen, sondern auch zusammenstehen, diskutieren, essen... nebenan am Strand trifft man sich ebenso gerne, am späteren Nachmittag wird Fussball gespielt und später, bei Sonnenuntergang gehen Paare und Familien spazieren.


Weitere Tipps, persönliche Erfahrungsberichte, Fotos und Beurteilungen zu Restaurants in den Bergen des Oman, in Sur, der Stadt der traditionellen Dhau-Schiffe, in Nizwa, in Haima mitten in der Rub al Khali-Wüste, im Wüstencamp in der Wahiba-Wüste, sowie in Salalah ganz im Süden des Oman werden folgen.


In der Zwischenzeit wünsche ich euch guten Appettit, wo auch immer ihr seid und empfehle euch unbedingt, die vielfältige Orientalische Küche einmal auszuprobieren, wenn ihr sie nicht schon längst kennt.

Mehr über unsere Erfahrungen im Oman findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land

Liebe Reisegrüsse
Miuh