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Donnerstag, 18. April 2019

St Dunstan-in-the-East - "lost Place", aber nicht verloren!

Alte Kirchen sind immer speziell und einen Besuch wert, doch eine halb zerfallene und romantisch bewachsene Kirche mitten in der City von London ist erst recht mystisch! St Dunstan-in-the-East ist noch immer ein Geheimtipp, eine Oase der Ruhe mitten in der hektischen Stadt. Die Kirche ist so etwas wie der kleinste Park in London oder ein aussergewöhnlicher Garten - ein Kirchengarten.

Hier erkläre ich euch interessante Details zur Geschichte der Kirche St Dunstan-in-the-East, zeige euch, wie ihr den Ort findet und hinkommt, und wie ihr die romantische Location sogar mieten könnt!




St Dunstan-in-the-East ist reich an Geschichte: Schon vor etwa 1000 Jahren stand an dieser Stelle eine Kirche, mit immer wieder bewegter Vergangenheit. Sie wurde im grossen Feuer von London 1666 weitgehend zerstört und später wieder auf- und ausgebaut. 1941, im zweiten Weltkrieg, wurde die Kirche dann vom Bombardement schwer getroffen und bis auf den stabilen Turm und die Seitenmauern zerstört.




Später wurde beschlossen, die Kirche nicht mehr wieder aufzubauen, sondern die Mauern als Mahnmal in ihrem Zustand zu lassen. Stattdessen wurde St Dunstan-in-the East zu einem kleinen Park und Garten umgewandelt.

Man könnte nun sagen, der Ort ist ein "Lost Place", eine alte Ruine. Als verloren würde ich die Kirche aber keinesfalls bezeichnen: da ist jetzt so viel Leben, wilde Schönheit und entspannte Ruhe!




Ausser an Feiertagen ist der Ort von 8 Uhr Morgens bis zum Eindunkeln oder bis spätestens 19 Uhr Abends frei und kostenlos zugänglich. Fotografieren für private Zwecke ist erlaubt. Wird die Kirche jedoch als Foto- oder Filmlocation - zum Beispiel für Hochzeiten - gewünscht, braucht es eine kostenpflichtige Bewilligung je nach Aufwand.




Oft verbringen einzelne Mitarbeiter aus den Büro-Türmen der Umgebung ihre Mittagspause in der Openair-Kirche und einige Touristen geniessen die Ruhe mitten in der Grosstadt London. Nur manchmal zu den Feiertagen, oder eben für Hochzeiten, wird die Kirche noch gemäss ihrem ursprünglichen Zweck genutzt.




Die alte, zerfallene Kirche hat auf jeden Fall einen ganz speziellen Zauber und wirkt sogar bei Regenwetter noch schön mystisch! Obwohl St Dunstan-in-the East mitten in der Stadt steht, ist sie noch immer ein Geheimtipp! Der Ort ist zum Glück unbekannt und von aussen unauffällig genug, so dass ihr hier einige ruhige Minuten an einem etwas versteckten Platz mitten im Grossstadtdschungel verbringen könnt.




Ihr findet die Kirche St Dunstan-in-the-East in London in nur ca. 5 Minuten Gehdistanz in der Nähe des "Monument" und des riesigen "Walkie Takie" - Gebäudes (link) mit dem Skygarden (offiziell 20 Fenchurch Street genannt). Sie ist gut erreichbar von der Metro-Station "Monument" her, aber auch von der Station "Tower Hill". Auch von der London Bridge her seid ihr in gut 5 Minuten zu Fuss schon bei der Kirche angekommen.




Bisher habe ich die alte Kirche St Dunstan-in-the-East zwei mal besucht: einmal im Hochsommer, als die Pflanzen kräftig grün waren und einmal im frühen Frühling, als noch alles mehrheitlich kahl war. Beide Male schien mir der Ort magisch und hat mir sehr gefallen. Das Aussehen und die Wirkung war jedoch ganz unterschiedlich!




Im Sommer spielten die Pflanzen und der Garten im Inneren der Kirche die Hauptrolle: Jedes alte Kirchenfenster und jeder Torbogen eröffnete wieder neue Blicke auf noch mehr dichtes Grün.




Im noch zeitigen Frühling jedoch zeigte sich die Umgebung durch die teilweise noch kahlen Pflanzen viel stärker.




Anders als im Sommer war der Kontrast zu den umliegenden, modernen Gebäuden besonders stark. So ragte zum Beispiel das "Walkie Talkie" (20 Fenchurch Street) weit über den alten Bau.




Durch einen der Torbögen war in der Ferne gar "the Shard", das hohe, spitze Gebäude auf der anderen Seite der Themse zu sehen. Daneben leuchteten bereits die Blüten der Magnolie durch die gotischen Fenster.




Auch der alte Kirchturm ist durch die noch blätterlosen Bäume besser zu erkennen...




Zu welcher Jahreszeit würde euch die Kirche St Dunstan-in-the East besser gefallen?




Mich würde es nun sehr reizen, auch einmal im Herbst vorbeizuschauen! Bestimmt ergäbe auch die goldene Herbstfärbung der Bäume und anderen Pflanzen einen schönen Kontrast?




Weitere Infomationen zum Thema findet Ihr hier:

20 Fenchurch Streetin London - Das Walkie Talkie mit der besten Aussicht!
London Visitor Information
Wikipedia


Liebe Reisegrüsse, Miuh





Ursprünglicher Beitrag: 28.08.2016 / 13.45h
Aktualisierte Informationen und Links, sowie neue Fotos am 18.04.2019 / 00.10h

Samstag, 23. Februar 2019

Oman Roadtrip: Verlassene Dörfer im Wadi Bani Habib und lost Places in den Bergen des Oman

Alte, verlassene Dörfer in bergigen Wadis, halb verfallene, traditionelle Stein- oder Lehmhäuser, aufgegebene Gärten, die zu Lost Places wurden... auch das ist ein faszinierender Teil des Oman! Eines dieser verlassenen Bergdörfer des Oman zeige ich euch hier: das Wadi Bani Habib.




Der Grund, dass die Bewohner ausgezogen sind, ist oft, dass die alten Häuser schwer und nur über Fusswege zugänglich waren. Deshalb wurden manchmal für die ganze Dorfgemeinschaft neue Unterkünfte an einem erschlossenen Ort in der Nähe gebaut, so auch hier.




Auf der Fahrt vom Alila Jabal Akhdar Hotel in Richtung Nizwa und später weiter durch die Rub al Khali Wüste haben wir eines dieser Dörfer, das alte al Habib, besucht, da es einigermassen am Weg lag. Es gibt noch viele mehr, dieser verlassenen, engl. abandoned, Dörfer (Links dazu findet ihr am Schluss des Beitrages) - einige sind besser erhalten und werden gar restauriert, andere wie das im Wadi Bani Habib sind schon recht stark verfallen - ein richtiger Lost Place also.




Um Wadi Bani Habib zu erreichen, könnt ihr auf dem Sayq Plateau, einer Hochebene zwischen all den hohen Bergen wie Jabal Akhdar oder Jebel Shams, nach Saiq abbiegen, fahrt an einem kleinen Flughafen (Saiq Airport) vorbei und kommt anschliessend ins "neue" Dorf al Habib. Wenn ihr ganz bis zum Ende fahrt, befindet ihr euch zum Schluss in einer Sackgasse mit einem kleinen Parkplatz und einem Aussichtspunkt, von wo ihr über das alte, verfallene Bergdorf Wadi Bani Habib seht.






Vom Aussichtspunkt aus führt eine teilweise etwas wackelige, unsichere Treppe hinunter ins Wadi. Bei unserem Besuch hat hier ein älterer Mann mit einem Esel frisches Gras hoch transportiert - wenigstens die Gärten, Felder und Plantagen unten im Tal werden hier also zumindest teilweise noch bewirtschaftet.




Unten angekommen, könnt ihr auf der anderen Talseite wieder hochsteigen in Richtung des zerfallenden Dörfchens. Aber Achtung: die Häuser sind nicht nur stark einsturzgefährdet, viele davon sind tatsächlich schon ganz oder teilweise zusammengestürzt und ins Tal gerutscht. Dadurch werden alte Wohnräume, Türen, ehemalige Gässchen und die ursprüngliche Bauweise sichtbar.






Wenn ihr euch dem alten al Habib nähert oder es gar entdecken und besichtigen wollt, müsst ihr jederzeit mit instabilem Untergrund, einstürzenden Dächern oder Hausteilen und fallenden Steinen rechnen. Wie so oft im Oman sind auch hier die gefährlichsten Stellen frei zugänglich - eine Freude für das Entdeckerherz, aber auch ein Grund, vorsichtig und vernünftig zu sein!






Auch der Ausblick aus sicherer Entfernung auf das alte Dörfchen ist schon beeindruckend. Tröstlich ist der Blick nach rechts, wo das neue, gut erschlossene Dorf (wenn auch nicht ganz so romantisch) das Wadi überblickt. Das alte al Habib wurde also nicht zum Lost Place, weil seine Bewohner starben oder flüchten mussten, sondern weil sie der Bequemlichkeit gefolgt sind.




Um den Ort vom Aussichtspunkt aus zu fotografieren und auf euch wirken zu lassen, reichen einige Minuten (plus der Umweg um hierher zu fahren), was gut geht als Abstecher während der Durchreise. Wenn ihr das Wadi Bani Habib mit den alten Häusern und Plantagen ausführlich entdecken mögt, ergibt sich ein schöner Tagesausflug, zum Beispiel vom Alila Jabal Akhdar Hotel oder von Nizwa aus. Denkt dann unbedingt an gute, feste Schuhe, respektiert die Einheimischen, deren Besitz und Privatsphäre und riskiert in den Ruinen nicht Kopf und Kragen...




Mögt ihr solche alten, teilweise noch bewohnten, manchmal aber auch schon etwas verfallene und verlassene Dörfer?

Lost Places, also verlassene Orte, interessieren mich, wo auch immer ich bin - ob zu Hause, oder auf Reisen. Mehr Berichte dazu aus Schweden, Australien, London und Italien findet ihr deshalb HIER.

Leider - oder auch zum Glück, denn so bleiben sie eher vor Vandalen verschont - sind solche Abandonned Places nicht immer ganz leicht zu finden...

Wenn euch die Geschichte und Magie der Alten Dörfer im Oman ebenso anzieht, wie mich, findet ihr in der folgenden Linkliste einige zusätzliche Inspirationen zum Wadi Bani Habib selbst, aber auch zu weiteren alten Dörfern und einigen Festungen im Oman:


Links - Wadi Bani Habib:

- Wadi bani Habib, Oman / Franks Travelbox
- Wadi Bani Habib / Midnight Oman
- Das Geisterdorf Wadi Bani Habib / Reissaus-Blog
- Wadi Bani Habib, Saiq Plateau, Jebel Akhdar / Y Magazine Oman (Englisch)
- The beautiful rooms of Wadi Bani Habib / Oman Daily Observer (Englisch)


Weitere alte und teilweise verlassene Dörfer in den Bergen des Oman findet ihr hier:

Links - alte Dörfer im Oman:

- Manah  Link: Manah and the Fortress of Fiqain / Y Magazine Oman (Englisch)
- Ghul  Link: Trip Advisor review und Wegbeschreibung: Ghul Ghost Village
- Al Hamra & Misfah / Misfat al Abriyyin  Link: Bewässerungssysteme der Oase Misfat al Abriyyin / Reisememo
- Bilad Sayd / Sayt  Link: Oman Tourism: Visit Bilad Sayt, Oman's most pitoresque village / Times of Oman (Englisch)
- Birkat al Mouz / Mawz  Link: Ruins and Oasis of Birkat al Mawz Oman / ZigZag on Earth (Englisch)
- Munisifeh  Link: Al Munisifeh, Oman - Ruins from a powerful Tribe / ZigZag on Earth (Englisch)



Einige bekannte, aber auch noch unbekannte und nicht restaurierte Forts, Befestungen und Türme im Land zeige ich euch hier:

Links - alte Festungen im Oman:

- Jamma Castle  Link: Jamma Village / Oman Tripper (Englisch)
- Bahla Fort  Link: Bahla Fort / Oman Tripper (Englisch)
- Jabrin Castle  Link: Jabreen Castle / Oman Tripper (Englisch)
- Nizwah Fort  Link: Nizwah, die altertümliche Stadt / Geheimtippreisen
Weitere Festungen findet ihr auf der Seite von Oman Tourism (link)


Bait al-Sarooj ist ein noch wenig bekanntes Fort zwischen Muscat und Nizwa


Wenn euch der Oman gefällt und ihr gerne mehr darüber lest, findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land
Mein Oman-Portal mit zahlreichen Reiseberichten, Geheimtipps, Empfehlungen und praktischen Tipps zum Oman.

Liebe Reisegrüsse und viel Freude beim entdecken dieser faszinierenden, alten Orte im Oman
Miuh


PS Gerne zeige ich das alte Wadi Bani Habib auch beim Freutag

Donnerstag, 10. Januar 2019

Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 4/4: Garten, Gartenhaus und wie es weiterging

Hier im vierten und letzten Teil der Bullerbü-Haus - Serie zeige ich euch den Garten und noch eine Überraschung darin: ein etwas verstecktes, helles Gartenhaus am Ende des Grundstückes! Ganz zum Schluss werde ich euch aber auch erzählen, wie es weiterging... und einige Fakten, Zahlen und Hintergrundinformationen verraten!




Der Garten ist wunderbar natürlich und zum grossen Teil seit einem Jahr unberührt geblieben. Nur hier und da waren für die Besichtigung mit dem Rasenmäher schmale Wege angelegt worden. Meiner Meinung nach war das genau die richtige Entscheidung der Makler: Der wild-romantische Garten passt wunderbar zum Bullerbü - Häuschen und zum Schuppen.


Fotos, Fotos, Fotos - Kommt mit zur Besichtigung! Teil 4/4 Garten und Gartenhaus


Mit den folgenden Fotos nehme ich euch nun zum letzten Mal mit, dieses Mal in den Garten und zum Gartenhaus des Bullerbü - Hauses. Schon gesehen haben wir eine ausführliche Besichtigung des Hauses von innen und aussen, sowie des Schuppens mit Werkstadt. Ja, das alles gehört mit dazu, zum Bullerbü-Haus!


Alle Teile der Serie findet ihr hier:

* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 1/4: Von aussen und alle Informationen (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 2/4: Im Haus und Beschreibung der Zimmer (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 3/4: Der Schuppen und Fundstücke (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 4/4: Garten, Gartenhaus und wie es weiterging


Auf der Vorderseite des Bullerbü - Häuschens befindet sich auch noch ein schönes Stück Garten mit Wiesenblumen und alten Rosen. Genau vis-à-vis (links) seht ihr die Scheune mit dem Heustock. Diese ist öffentlich zugänglich und im Heu können Kinder (oder auch Erwachsene) frei herumtoben und springen.



Noch grösser als der Baum rechts direkt vor dem Haus ist derjenige neben der linken Hausecke. Darunter seht ihr ein gemütliches, kleines Sitzplätzchen. Beide Bäume sind wahrscheinlich schon ziemlich alt und damit auch wunderbare Lebensräume für Tiere.







Auf der Rückseite des Bullerbü - Hauses ist der Garten sehr üppig. Vielerorts lassen sich noch Gestaltungselemente der Vorbesitzer erkennen.



Schon bevor er ein Jahr sich selbst überlassen war, wurde der Garten wohl sehr naturnah geführt: Steinhaufen bieten Rückzugsorte für verschiedene Tiere und überall sind kleine Vogelhäuschen oder Futterstellen (z.B. für Meisenknödel oder Äpfel für Vögel) zu finden.



Rosen und andere Pflanzen ranken am Haus empor und auch in alten Milchkannen wurden an verschiedenen Orten Pflanzen gesetzt. Bestimmt hat hier einmal jemand liebevoll gestaltet und dekoriert!



Unter dem Schuppen war ein kleines Beet mit Holzbrettern eingefasst worden. Neben den Gräsern kaum zu sehen, blühte hier eine hochgeschossene Karotten-Pflanze. Auch verblühte Mohn-Kapseln waren an verschiedenen Orten zu sehen.



Blickt ihr in die andere Richtung, gegen das hintere, untere Ende des Gartens, seht ihr einen wunderschönen, kleinen aber wohl ziemlich alten Baum. (Vielleicht eine Magnolie? Eventuell weiss ja jemand, was für ein Baum das ist und kann mir hier noch aushelfen?)

Und dahinter? Da ist doch noch ein in klassischem Schwedenrot gestrichenes Häuschen zu sehen...?



Etwas näher seht ihr: da befindet sich nicht nur eine grosse, aufgeblühte Krautstiel-Pflanze mitten in der Wiese, die ebenfalls auf die frühere Nutzung des Gartens hinweist...



Ja, da steht tatsächlich nochmals ein kleines Schweden-Häuschen im Bullerbü-Garten!



Wie habe ich mich gefreut! Noch etwas zum entdecken! Wahrscheinlich war das einmal ein Gartenhaus, vielleicht ein Treibhaus? Die zahlreichen Fensterscheiben lassen viel Licht herein.

Das Häuschen ist aber auch gemütlich eingerichtet. Neben einem kleinen Arbeitstisch gibt es eine Sitzecke und ganz hinten ein Sofa oder eine Liege...





Einige Gegenstände wie die Flaschen, eine Tasse und ein Teller sehen aus, als wären sie eben erst abgestellt worden. Vielleicht war der Besitzer nur kurz ins Haus gegangen, um mehr Tee und Kuchen zu holen und würde gleich wieder kommen?



Auch die Pflanzkörbe aus Draht, welche von der Decke hängen, wirken wie in einem Gartenhaus.



Hinter dem Haus stehen Fässer (vielleicht für Giesswasser?) und liegt da auch noch ein Wassertank, oder etwas Anderes?



Neben dem Gartenhaus steht (allenfalls unter einer Linde?) ein halb zerstörtes Bienenhaus (oder täusche ich mich da?)

Ihr seht, einige Spekulationen, etwas Detektivarbeit und Fantasie waren überall mit dabei bei der Besichtigung des Astrid Lindgren - Häuchens mit all den Nebengebäuden.



Ganz am Ende wird das Grundstück durch einen schon etwas windschiefen Zaun begrenzt. Gemäss Plan liegt dahinter sogar ein kleiner See! In Wirklichkeit stellte sich das dort eingezeichnete Wasser aber eher als Feuchtgebiet mit viel Schilf heraus. Auf dem nächsten Hügel liegt in Sichtweit, ein etwas grösserer Hof.



Ja, das war es nun... das Bullerbü-Häuschen mit seinem tollen, leicht verwilderten Garten, dem Schuppen und einem Gartenhäuschen - ein wahr gewordener Traum!





Wie es weiterging... und einige Fakten, Zahlen und Hintergrundinformationen


Das Bullerbü-Häuschen ist zusammen mit dem Grundstück und den Nebengebäuden - ob mit oder ohne seine berühmte Geschichte - ein Traum! Dennoch gibt es auch einige Schwierigkeiten und organisatorische Themen zu bedenken, bevor man sich auf das Abenteuer einlässt:


Material, Architektur, Technik

Das mittlere Bullerbü-Haus wurde irgendwann im 19ten Jahrhundert gebaut und auch wenn seither einige Anpassungen vorgenommen wurden, ist es noch immer ein altes Haus (was ja auch den Charme ausmacht!). Eine Isolierung ist kaum gegeben, die Fenster sind alt und brüchig und das Holz hätte an vielen Stellen einen pflegenden Anstrich nötig.

Eine Nasszelle mit Dusche und Toilette ist zwar als Anbau am hinteren Ende des Hauses vorhanden, aber eher einfach gehalten - und das Haus ist nicht an die Kanalisation angeschlossen! Man müsste also auf dem Grundstück eine eigene Lösung finden und bauen, z.B. einen Schmutzwasser-Tank, welcher in regelmässigen Abständen ausgepumpt wird. Eine Frischwasser-Quelle ist hingegen auf dem Grundstück vorhanden, sie wird mit den beiden anderen Häusern der Siedlung geteilt.

Weitere technische Gegebenheiten, welche gelöst werden müssten: Die elektrischen Leitungen im ganzen Haus sind alt und benötigen nur schon aus Sicherheitsgründen ein Update, das Heizen mittels Holzöfen in den einzelnen Zimmern ist zwar romantisch, bringt jedoch diese Räume im Winter kaum warm.

Häuser dieser Art werden in Schweden normalerweise nicht ganzjährig bewohnt, sondern nur als Sommerhaus (Sommarstuga) genutzt. Dennoch sollte rund ums Jahr für den Unterhalt und die Sicherheit von Haus und Garten gesorgt werden.



Zahlen und Fakten

3 Räume (plus Küche, plus kleines Bad, plus Estrich)
85 m2 Wohnraum
1169 m2 Grundstück
2 Nebengebäude
850'000 SEK Verhandlungspreis (aktuell ca. 84'000 EUR)


Wie es weiterging

Nach kurzer Recherche zeigte sich: Häuser ähnlicher Bauweise in vergleichbaren Orten (gut 4 Stunden Fahrzeit südlich von Stockholm) kosten oft sogar noch etwas weniger als der angegebene Verhandlungspreis. Die Maklerin sagte auch klar und ehrlich, dass da etwas "Liebhaber-Marge" mit dabei sei.

Das Haus sollte im Bieter-Verfahren an den meistbietenden verkauft werden. Allzuviele Leute waren bei der Besichtigung nicht mit dabei - wer weiss, vielleicht liess sich hier ein Schnäppchen ohne "Liebhaber-Marge" machen? Ich blieb mit der Maklerin in Kontakt und erfuhr bald, dass der gebotene Preis schon weit über (und nicht unter) dem anfänglichen Verhandlungspreis lag. Es gab also ernsthafte Interessenten!

In Schweden werden die Verkaufspreise von Immobilien veröffentlicht, mir wurde gesagt, in den Lokalmedien ist gar zu lesen, wer jeweils welches Haus gekauft hat. Wer der neue Besitzer oder die Besitzerin des Bullerbü-Häuschens wurde, konnte ich bisher nicht herausfinden, aber dies:

Am 10. August 2018 wurde die Immobilie zum Preis von 1'850'000 SEK (aktuell ca. 183'000 EUR) - also mehr als das doppelte des Verhandlungspreises - verkauft.
Mehr konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen... Wer weiss, vielleicht lese ich irgendwann darüber, was mit dem Bullerbü-Häuschen und dem schönen, wilden Garten passiert ist? Auf jeden Fall hoffe ich, dass die neuen Besitzer das Traum-Haus meiner Kindheit gut behandeln!




Ich hoffe sehr, ihr habt diesen etwas nostalgischen Ausflug zum Häuschen und den Kindern aus Bullerbü auch gemocht!

Besucht mich bald wieder oder abonniert am Besten gleich den Blog, um auch in Zukunft nichts zu verpassen! :-)


Alle Teile der Serie findet ihr hier:

* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 1/4: Von aussen und alle Informationen (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 2/4: Im Haus und Beschreibung der Zimmer (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 3/4: Der Schuppen und Fundstücke
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 4/4: Garten, Gartenhaus und wie es weiterging


Mögt ihr Schweden und sucht noch einige Informationen zum Einstieg? Hier werdet ihr fündig:
Erste Eindrücke von Schweden - 20 Tipps, Empfehlungen und Informationen


Liebe Reisegrüsse und bis bald
Miuh


P.S. Gerne zeige ich das Gartenhaus und den Garten des Bullerbü-Hauses auch beim Gartenglück, bzw Winterglück, beim Naturdonnerstag und beim Freutag