Samstag, 4. August 2018

Oman Roadtrip: Nizwa, die altertümliche Stadt (Erlebnisbericht und Tipps)

Die altertümliche Stadt Nizwa bietet beeindruckend Ursprüngliches, allem voran das bekannte und schön restaurierte Fort, aber auch kleine Geheimtipps und noch unbekannte Orte zum entdecken. In Nizwa findet ihr ausserdem jeweils am Freitag Morgen den ursprünglichen Tiermarkt - HIER mehr dazu.




Ihr erreicht Nizwa mit dem Auto von Muscat aus in ca. 1,5 - 2,5 Stunden, je nachdem, wo in der Hauptstadt euer Startpunkt ist - ein Tagesausflug nach Nizwa ist also durchaus möglich. Die Fahrt führt euch durch fast schon wüstenartige und teilweise bereits bergige Landschaften.




Selbst haben wir Nizwa einmal auf der Durchreise in die Berge besucht und einmal im Golden Tulip Hotel (hier: persönlicher Tipp Nr. 2) in der Nähe übernachtet, um wirklich den ganzen Tag in Nizwa zur Verfügung zu haben.




Schon ein gutes Stück ausserhalb der Stadt seht ihr riesige, neue Campus-Gebäude der University of Nizwa entstehen. Sie zeigen einmal mehr, welch wichtigen Stellenwert der Sultan der Bildung der Omani zumisst.




Noch immer einige Minuten vor der Einfahrt in die Altstadt Nizwas passiert ihr ein beeindruckendes Strassentor.




Vor der Altstadt seht ihr einen riesigen Parkplatz, welcher am Freitag Morgen (Tiermarkt) sehr gut besetzt, sonst aber meistens fast leer ist. Hier könnt ihr bequem parkieren und anschliessend durch das Stadttor die Altstadt betreten.






Weitaus am bekanntesten in Nizwa ist das grosse, schön renovierte Fort in der Altstadt. Es bietet mit vielen Ausstellungsstücken und Erklärungen spannende Einblicke in das frühere Leben der Menschen.




Ihr könnt Schätze wie frühere Gebrauchsgegenstände: Krüge, Metallteller, Truhen, Amphoren und uralte, geschnitzte Holztüren entdecken. Von den Zinnen geniesst ihr einen wunderbaren Ausblick über die Stadt, auf die Moschee und bis zu ausgedehnten Palmengärten. Es lässt sich ziemlich viel Zeit im Fort verbringen, wenn euch geschichtsträchtige Gebäude interessieren.








In den schattigen Gängen ist es angenehm kühl, doch wenn ihr zuoberst auf den Zinnen die Aussicht geniesst, brennt die Sonne wirklich heiss auf euch nieder... nehmt daher besser einen Sonnenschutz mit.

Unbedingt anzumerken: Im Fort findet ihr schöne, saubere Toilettenanlagen.






Bemerkenswert ist auch der Eintrittspreis für das Fort von Nizwa: wir haben beim ersten Besuch noch 0.5 OMR (um 1.20 EUR) Eintritt bezahlt, was überall im Oman üblich für den Zutritt zu den Forts war. Nun kostet der Zugang seit dem 1.12.2017 für Ausländer 5.0 OMR (also um 12 EUR) - eine glatte Verzehnfachung des Eintrittspreises!

Ein weiteres deutliches Zeichen, dass die Omani den Tourismus als starke, künftige Geldquelle propagieren - und dass sie sich wenn möglich lieber solvente Gäste als Massentourismus wünschen. Dennoch: auch diesen Preis würde ich auf jeden Fall wieder für das grosse Fort bezahlen, mir dann aber unbedingt genügend Zeit einrechnen, um möglichst viel zu sehen.






Vom Fort aus seht ihr nebenan Ruinen von Gebäuden, welche nochmals viel älter (und auch nicht mehr so gut erhalten) scheinen. Ob auch diese besichtigt werden können, weiss ich leider noch nicht, spannend sehen sie auf jeden Fall (auch von hier oben) aus.




Ebenfalls habt ihr einen guten Blick auf die Moschee von Nizwa, genau so wie über die ganze Altstadt von Nizwa.




Etwas weiter entfernt seht ihr die riesigen Palmengärten und Dattelplantagen Nizwas, welche durch Falaj's, alte, offene Wasser-Kanäle bewässert werden.




Dass Datteln in Nizwa noch immer eine wichtige Rolle spielen, seht ihr auch im Dattel-Souk in der Altstadt, wo ihr eine Vielfalt an Datteln probieren und kaufen könnt. Hier wurden wir überaus freundlich empfangen, durften alle Dattel-Arten probieren, uns umschauen und Fotos machen. Am Schluss wurden uns die bevorzugten Dattel-Sorten abgewogen und gleich vakumiert - ein schönes Souvenir, welches zu Hause sehr gut ankam.




Auch sonst lohnt es sich sehr, durch die Souks der Altstadt von Nizwa zu streifen! Natürlich sind einige der Angebote eher auf Touristen ausgelegt, dennoch werdet ihr hier auch viele Einheimische unterwegs sehen, welche genauso im Souk einkaufen.




Typisch sind aus regionalem Ton gefertigte Töpfereiwaren, wobei meine Favoriten die Weihrauch-Brenner sind. Auch Silberschmuck wird verkauft, Weihrauch (wenn auch bei Weitem nicht so vielfältig wie in der Herkunftsregion um Salalah), Dolche und Gewehre - natürlich eher für die Omanis, Fisch beim Fisch-Souk (durchaus auch draussen), Gemüse und Früchte in der Gemüsehalle, wie auch draussen... Der Souk in Nizwa ist ein Erlebnis für alle Sinne und hinterlässt auch bei euch bestimmt vielfältige Eindrücke und Erlebnisse.








Wie schon erwähnt, ist der jeweils am Freitag Morgen stattfindende ursprüngliche Tiermarkt (HIER mehr dazu), ein besonderes Erlebnis, weshalb ich ihn separat beschrieben habe. Wenn der Freitag Morgen in Nizwa irgendwie in euer Programm passt, lasst euch diesen speziellen Event nicht entgehen!




Belebt ist Nizwa vor allem Morgens (früh) sowie am späteren Nachmittag und Abend wieder. In der Mittagshitze läuft kaum etwas. Allenfalls könnt ihr dann etwas kleines essen, oder das Fort (welches ausser Freitags durchgängig offen ist) besichtigen.




Nizwa (Wiki-Link) hat eine lange, bewegte Geschichte, war immer ein wichtiger Handelsplatz und früher sogar die Hauptstadt des Oman. Heute ist die Oasenstadt noch immer das religiöse Zentrum des Landes sowie das Tor zum Hadschar-Gebirge und zur Wüste.




Falls ihr in und um Nizwa etwas mehr Zeit einrechnen könnt, ein Offroad Auto zur Verfügung und 4x4 - Erfahrung habt, empfehle ich euch Ausflüge zu den (teilweise antiken) Dörfern Wadi Bani Habib, Manah, Ghul, Misfah, Al Hamra, Bilad Sayd oder Birkat al Mouz, zu den Festungen Bahla Fort, Jabrin Castle, Al Faiqain oder eine Fahrt durch das Wadi Bani Awf oder zum höchsten Berg Jebel Shams.

Für solche Touren lege ich euch jedoch unbedingt auch einiges an Planung und Vorbereitung ans Herz! Das Offroad fahren auf unbefestigten Strassen verlangt einiges an Übung, steile Abhänge führen hunderte Meter in die Tiefe und das Wetter muss beobachtet werden, um nicht von Flash Floods in den Wadis oder eiskalten Temperaturen in den Bergen überrascht zu werden.

Einen Bericht über das Verlassene Dörfchen Wadi Bani Habib, sowie Links zu weiteren alten Dörfern und Forts findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Verlassene Dörfer im Wadi Bani Habib und lost Places in den Bergen des Oman




Habt ihr nun Lust auf einen weitere Einblicke in die Region? Der knapp 15-Minütige Film: "5 Tage im Oman - Muscat, Bimmah, Wadi al Arbeieen und Nizwa" (hier)  zeigt spannende Szenen und Touren durch die Natur im Oman.

Falls ihr nicht ganz alles schauen mögt: Ab Minute 9.00 wird Nizwa gezeigt, ab Minute 9.50 der Tiermarkt in Nizwa und ab Minute 11.35 ein Dromedar-Extra, falls ihr die Tiere auch so mögt, wie ich...  Youtube-Link: "5 Tage im Oman - Muscat, Bimmah, Wadi al Arbeieen und Nizwa" (hier)




Meldet euch gerne, falls ihr noch Fragen oder Kommentare zu Nizwa habt und schaut auch bei:

Übersicht zum ganzen Oman Roadtrip: eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land

wo immer wieder neue Oman-Etappen und Ziele hinzukommen, sowie bei:

Oman Roadtrip: ursprünglicher Tier-Handel am traditionellen Viehmarkt in Nizwa

... ich würde mich freuen, ebenso natürlich auch, wenn ihr den Blog abonniert!


Liebe Reisegrüsse
Miuh


P.S. Gerne zeige ich Nizwa auch beim Freutag und beim Sonntagsglück.

2 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Liebe Anni, danke Dir sehr! Der Ort Nizwa bietet sich richtig an als Fotokulisse - noch viel mehr Zeit hätten wir dort verbringen können.
      Liebe Grüsse, Miuh

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