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Samstag, 4. August 2018

Oman Roadtrip: Nizwa, die altertümliche Stadt (Erlebnisbericht und Tipps)

Die altertümliche Stadt Nizwa bietet beeindruckend Ursprüngliches, allem voran das bekannte und schön restaurierte Fort, aber auch kleine Geheimtipps und noch unbekannte Orte zum entdecken. In Nizwa findet ihr ausserdem jeweils am Freitag Morgen den ursprünglichen Tiermarkt - HIER mehr dazu.




Ihr erreicht Nizwa mit dem Auto von Muscat aus in ca. 1,5 - 2,5 Stunden, je nachdem, wo in der Hauptstadt euer Startpunkt ist - ein Tagesausflug nach Nizwa ist also durchaus möglich. Die Fahrt führt euch durch fast schon wüstenartige und teilweise bereits bergige Landschaften.




Selbst haben wir Nizwa einmal auf der Durchreise in die Berge besucht und einmal im Golden Tulip Hotel (hier: persönlicher Tipp Nr. 2) in der Nähe übernachtet, um wirklich den ganzen Tag in Nizwa zur Verfügung zu haben.




Schon ein gutes Stück ausserhalb der Stadt seht ihr riesige, neue Campus-Gebäude der University of Nizwa entstehen. Sie zeigen einmal mehr, welch wichtigen Stellenwert der Sultan der Bildung der Omani zumisst.




Noch immer einige Minuten vor der Einfahrt in die Altstadt Nizwas passiert ihr ein beeindruckendes Strassentor.




Vor der Altstadt seht ihr einen riesigen Parkplatz, welcher am Freitag Morgen (Tiermarkt) sehr gut besetzt, sonst aber meistens fast leer ist. Hier könnt ihr bequem parkieren und anschliessend durch das Stadttor die Altstadt betreten.






Weitaus am bekanntesten in Nizwa ist das grosse, schön renovierte Fort in der Altstadt. Es bietet mit vielen Ausstellungsstücken und Erklärungen spannende Einblicke in das frühere Leben der Menschen.




Ihr könnt Schätze wie frühere Gebrauchsgegenstände: Krüge, Metallteller, Truhen, Amphoren und uralte, geschnitzte Holztüren entdecken. Von den Zinnen geniesst ihr einen wunderbaren Ausblick über die Stadt, auf die Moschee und bis zu ausgedehnten Palmengärten. Es lässt sich ziemlich viel Zeit im Fort verbringen, wenn euch geschichtsträchtige Gebäude interessieren.








In den schattigen Gängen ist es angenehm kühl, doch wenn ihr zuoberst auf den Zinnen die Aussicht geniesst, brennt die Sonne wirklich heiss auf euch nieder... nehmt daher besser einen Sonnenschutz mit.

Unbedingt anzumerken: Im Fort findet ihr schöne, saubere Toilettenanlagen.






Bemerkenswert ist auch der Eintrittspreis für das Fort von Nizwa: wir haben beim ersten Besuch noch 0.5 OMR (um 1.20 EUR) Eintritt bezahlt, was überall im Oman üblich für den Zutritt zu den Forts war. Nun kostet der Zugang seit dem 1.12.2017 für Ausländer 5.0 OMR (also um 12 EUR) - eine glatte Verzehnfachung des Eintrittspreises!

Ein weiteres deutliches Zeichen, dass die Omani den Tourismus als starke, künftige Geldquelle propagieren - und dass sie sich wenn möglich lieber solvente Gäste als Massentourismus wünschen. Dennoch: auch diesen Preis würde ich auf jeden Fall wieder für das grosse Fort bezahlen, mir dann aber unbedingt genügend Zeit einrechnen, um möglichst viel zu sehen.






Vom Fort aus seht ihr nebenan Ruinen von Gebäuden, welche nochmals viel älter (und auch nicht mehr so gut erhalten) scheinen. Ob auch diese besichtigt werden können, weiss ich leider noch nicht, spannend sehen sie auf jeden Fall (auch von hier oben) aus.




Ebenfalls habt ihr einen guten Blick auf die Moschee von Nizwa, genau so wie über die ganze Altstadt von Nizwa.




Etwas weiter entfernt seht ihr die riesigen Palmengärten und Dattelplantagen Nizwas, welche durch Falaj's, alte, offene Wasser-Kanäle bewässert werden.




Dass Datteln in Nizwa noch immer eine wichtige Rolle spielen, seht ihr auch im Dattel-Souk in der Altstadt, wo ihr eine Vielfalt an Datteln probieren und kaufen könnt. Hier wurden wir überaus freundlich empfangen, durften alle Dattel-Arten probieren, uns umschauen und Fotos machen. Am Schluss wurden uns die bevorzugten Dattel-Sorten abgewogen und gleich vakumiert - ein schönes Souvenir, welches zu Hause sehr gut ankam.




Auch sonst lohnt es sich sehr, durch die Souks der Altstadt von Nizwa zu streifen! Natürlich sind einige der Angebote eher auf Touristen ausgelegt, dennoch werdet ihr hier auch viele Einheimische unterwegs sehen, welche genauso im Souk einkaufen.




Typisch sind aus regionalem Ton gefertigte Töpfereiwaren, wobei meine Favoriten die Weihrauch-Brenner sind. Auch Silberschmuck wird verkauft, Weihrauch (wenn auch bei Weitem nicht so vielfältig wie in der Herkunftsregion um Salalah), Dolche und Gewehre - natürlich eher für die Omanis, Fisch beim Fisch-Souk (durchaus auch draussen), Gemüse und Früchte in der Gemüsehalle, wie auch draussen... Der Souk in Nizwa ist ein Erlebnis für alle Sinne und hinterlässt auch bei euch bestimmt vielfältige Eindrücke und Erlebnisse.








Wie schon erwähnt, ist der jeweils am Freitag Morgen stattfindende ursprüngliche Tiermarkt (HIER mehr dazu), ein besonderes Erlebnis, weshalb ich ihn separat beschrieben habe. Wenn der Freitag Morgen in Nizwa irgendwie in euer Programm passt, lasst euch diesen speziellen Event nicht entgehen!




Belebt ist Nizwa vor allem Morgens (früh) sowie am späteren Nachmittag und Abend wieder. In der Mittagshitze läuft kaum etwas. Allenfalls könnt ihr dann etwas kleines essen, oder das Fort (welches ausser Freitags durchgängig offen ist) besichtigen.




Nizwa (Wiki-Link) hat eine lange, bewegte Geschichte, war immer ein wichtiger Handelsplatz und früher sogar die Hauptstadt des Oman. Heute ist die Oasenstadt noch immer das religiöse Zentrum des Landes sowie das Tor zum Hadschar-Gebirge und zur Wüste.




Falls ihr in und um Nizwa etwas mehr Zeit einrechnen könnt, ein Offroad Auto zur Verfügung und 4x4 - Erfahrung habt, empfehle ich euch Ausflüge zu den (teilweise antiken) Dörfern Wadi Bani Habib, Manah, Ghul, Misfah, Al Hamra, Bilad Sayd oder Birkat al Mouz, zu den Festungen Bahla Fort, Jabrin Castle, Al Faiqain oder eine Fahrt durch das Wadi Bani Awf oder zum höchsten Berg Jebel Shams.

Für solche Touren lege ich euch jedoch unbedingt auch einiges an Planung und Vorbereitung ans Herz! Das Offroad fahren auf unbefestigten Strassen verlangt einiges an Übung, steile Abhänge führen hunderte Meter in die Tiefe und das Wetter muss beobachtet werden, um nicht von Flash Floods in den Wadis oder eiskalten Temperaturen in den Bergen überrascht zu werden.

Einen Bericht über das Verlassene Dörfchen Wadi Bani Habib, sowie Links zu weiteren alten Dörfern und Forts findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Verlassene Dörfer im Wadi Bani Habib und lost Places in den Bergen des Oman




Habt ihr nun Lust auf einen weitere Einblicke in die Region? Der knapp 15-Minütige Film: "5 Tage im Oman - Muscat, Bimmah, Wadi al Arbeieen und Nizwa" (hier)  zeigt spannende Szenen und Touren durch die Natur im Oman.

Falls ihr nicht ganz alles schauen mögt: Ab Minute 9.00 wird Nizwa gezeigt, ab Minute 9.50 der Tiermarkt in Nizwa und ab Minute 11.35 ein Dromedar-Extra, falls ihr die Tiere auch so mögt, wie ich...  Youtube-Link: "5 Tage im Oman - Muscat, Bimmah, Wadi al Arbeieen und Nizwa" (hier)




Meldet euch gerne, falls ihr noch Fragen oder Kommentare zu Nizwa habt und schaut auch bei:

Übersicht zum ganzen Oman Roadtrip: eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land

wo immer wieder neue Oman-Etappen und Ziele hinzukommen, sowie bei:

Oman Roadtrip: ursprünglicher Tier-Handel am traditionellen Viehmarkt in Nizwa

... ich würde mich freuen, ebenso natürlich auch, wenn ihr den Blog abonniert!


Liebe Reisegrüsse
Miuh


P.S. Gerne zeige ich Nizwa auch beim Freutag und beim Sonntagsglück.

Mittwoch, 25. April 2018

Oman Roadtrip: ursprünglicher Tier-Handel am traditionellen Viehmarkt in Nizwa

Nizwa bietet mit dem traditionellen Viehmarkt am Freitag Morgen authentische Erlebnisse und Begegnungen mit Mensch und Tier im Herzen des Oman. Wie, wo und wann zeige ich euch hier:


Inhalt:



1. Einleitung

2. Unser Besuch des Viehmarktes in Nizwa (Erlenisbericht)

3. Meine 10 Persönlichen Tipps und Empfehlungen zum Viehmarkt in Nizwa:
 
3.1. Anfahrt von Muscat  3.2. Hotel  3.3. Morgenessen  3.4. Markt-Tage und Markt-Zeiten  3.5. Parkplatz  3.6. Kleidung  3.7. Sonnenschutz  3.8. Verhalten  3.9. Fotografieren mit Anstand und Respekt  3.10. Sicherheit

4. Weiterführende Informationen, Links & Film
 


1. Einleitung


Schon während unserer ersten, grossen Oman-Reise (hier mehr dazu!) lag Nizwa, die Stadt voller Geschichte und Ursprünglichkeit, auf unserer Route... nur leider nicht am Freitag - und nur am Freitag Morgen findet der traditionelle Viehmarkt von Nizwa statt.

Hier findet ihr nun als erstes unseren persönlichen Erlebnisbericht vom traditionellen Viehmarkt in Nizwa und zum Schluss 10 praktische Tipps dazu:




Der freitägliche Tier-Markt wird zwar auch von einigen Touristen besucht, dennoch zeigt er noch immer autenthisch und beeindruckend das traditionelle Leben und Handeln im früheren politischen und religiösen Zentrum des Omans. Das wollte ich mir eigentlich nicht entgehen lassen!




Während unserer dritten Reise in den Oman hat es endlich geklappt: ich konnte den Viehmarkt in Nizwa besuchen und erleben. Hier berichte ich euch von meinen Erlebnissen und Erfahrungen "mitten drin" im Trubel und gebe euch anschliessend einige Tipps dazu mit auf den Weg.





2. Unser Besuch des Viehmarktes in Nizwa (Erlebnisbericht):


Bevor wir zum Tier-Markt in Nizwa fuhren, wurde ich mehrmals gefragt: "willst Du das wirklich machen?" Ich bin Vegetarier und liebe Tiere sehr - ob also ein solcher Ort das Richtige für mich sein würde? Bisher hatte ich Gutes gehört, und tatsächlich: die meisten Leute am Markt waren extrem liebevoll zu den Tieren. Ja, teilweise gab es auch Gezerre und Geschubse, wenn ein Vierbeiner nicht so durch die Runde laufen wollte, wie die Besitzer... Aber der Markt war Alles in Allem ein schönes und kein schockierendes oder abstossendes Erlebnis. Wir haben auch gesehen, dass recht anständige Beträge für eine kleine Ziege bezahlt wurden - und meiner Meinung nach wird eben was viel Geld wert ist, oft auch besser behandelt.




Als wir kurz nach sieben Uhr Morgens auf dem Parkplatz ankamen, war dieser schon voller Autos. Dabei waren Pickups mit einigen Tieren darauf, es gab aber auch die landesüblichen Lieferwagen mit mehreren Dromedaren oder kleinen Schaf- und Ziegenherden darin - ein kleiner Vorgeschmack auf den Markt...




Bereits auf dem Parkplatz sammelten wir also erste exotische Bilder und Eindrücke, die wir von den Tier-Märkten zu Hause sicher nicht gewohnt sind, und schon kurz nach der Ankunft boten sich zahlreiche Film- und Fotosujets.




Wir konnten uns losreissen und gingen direkt zum eigentlichen Viehmarkt: Dieser bestand aus einem runden Holzdach, unter dessen Mitte ein Steinpodest Händlern und Neugierigen eine gute, erhöhte Übersicht bietet. Darum herum verteilen sich mögliche Käufer und Schaulustige und dazwischen bildet sich eine Gasse, in welcher die Tiere rundherum geführt und lautstark angeboten und angepriesen werden.




Bei Interesse wird den Tieren ins Maul geschaut, Rücken und Bauch werden betastet, der Po wird angeschaut, der Gang, Augen, Füsse, usw. werden geprüft... Danach wird verhandelt, abgewiesen, vielleicht bei der nächsten Runde nochmals verhandelt - und wenn man sich schliesslich einig ist, auch gekauft und verkauft. Dabei läuft vieles auf Vertrauen: Wechselgeld wird irgendwo geholt und später vorbeigebracht.




Ausserhalb des Daches werden die Tiere angebunden, welche noch nicht verkauft wurden - und später auch diejenigen, welche schon die Besitzer gewechselt haben. Hier wachen zumeist Frauen und Kinder über Ziegen, Schafe und Rinder.




Dass Frauen ausschliesslich aus dem  Hintergrund bestimmen, wann welches Tier gekauft oder verkauft wird, wie anderswo beschrieben, konnte ich so nicht immer beobachten. Einige Frauen blieben bei den Tieren und organisierten, wann welches vorgeführt wird. Andere waren auch mitten beim Handelsplatz dabei und gleichzeitig gab es Männer, die selbständig über den Kauf und Verkauf bestimmten.




Nach etwa zwei Stunden wurden vermehrt Rinder rundherum geführt. Schnell weitete sich der Kreis und wo vorher noch alle dicht gedrängt standen, trat man nun automatisch zwei, drei Schritte zurück. Denn die grösseren Tiere können ziemlich wild sein und brechen schnell einmal aus...




Später standen dann immer weniger Händler am Kreis und nur noch vereinzelte Ziegen, Schafe oder Rinder wurden herumgeführt und angepriesen - die noch übrig gebliebenen. Die neuen Besitzer hatten ihre kleinere oder grössere Gruppe an gekauften Tieren zusammen und machten sich nun daran, diese wegzuführen oder in ihre Autos zu laden.




Nochmals gab es viele Fotosujets und Möglichkeiten, die süssen Tiere zu sehen und Bilder aufzunehmen...

Überhaupt, durften wir immer mitten drin und dabei sein, den Tieren nahe kommen, alles beobachten, die Tiere ausführlich fotografieren... uns wurden gute Plätze mit Aussicht angeboten und wir fühlten uns überhaupt nicht als Störenfriede sondern willkommen an diesem doch sehr traditionellen und wichtigen Anlass.

Im Gegenzug haben wir uns auch möglichst respektvoll verhalten, uns eher zurückgenommen und nicht vorgedrängelt. Ausserdem haben wir den Menschen nicht "ins Gesicht fotografiert", sondern eher von weitem die ganze Szene oder die Tiere aufgenommen - gerne auch auf deren Augenhöhe und nicht von oben herab.

Es lohnt sich sehr, sich hier viel Zeit, Geduld und Ruhe zu nehmen. Auch wenn wir vielleicht Anfangs eher hinten standen, ergaben sich immer wieder und rundherum spannende Einblicke auf das Geschehen.





3. Meine 10 Persönlichen Tipps und Empfehlungen zum Viehmarkt in Nizwa:


3.1. Die Anfahrt von Muscat dauert mit dem Auto (wir hatten jeweils ein Mietauto) je nach Ausgangsort in der Hauptstadt ca. 1.5 - 2.5 Stunden. Ab dem beeindruckenden Stadttor von Nizwa habt ihr nochmals ein Stück zu fahren, bis ihr schliesslich zum alten Stadtzentrum mit dem Souk gelangt. Um da Morgens um 7 Uhr beim Markt zu sein, müsst ihr also allenfalls sehr früh aufstehen und losfahren.


3.2. Das Golden Tulip Hotel ca. 20 - 25 Fahrminuten (mit Mietauto, Guide oder Taxi) ausserhalb von Nizwa war für uns der ideale Ausgangspunkt, um Morgens früh in nützlicher Zeit in der Altstadt und beim Markt zu sein.




Das Hotel bietet einen grossen Pool, um den nachmittags eine ausgelassene Stimmung herrscht, Kinder lachen, Spatzen pfeifen, Leute lesen oder reden... Abends wird dort das Buffet aufgebaut und rund um den Pool gegessen. Morgens und Mittags hingegen war es eher ruhig. Das Hotel wird gerne auch von verschiedenen Tour-Anbietern genutzt, weshalb ihr hier oft auch auf grössere Reisegruppen (z.B. Schweizer, Deutsche, Engländer, Italiener...) treffen werdet.
Nach Tripadvisor-Empfehlungen haben wir auf das Frühstück verzichtet (das wäre mir auch zu früh gewesen...) und dafür das Abendessen am Pool genossen. Dieses war zwar nicht wirklich authentisch Omanisch, aber dennoch gut, sehr vielfältig und anständig im Preis.


3.3. Das Morgenessen haben wir zwar ausgelassen, aber ich empfehle euch, Morgens zu frühstücken, falls ihr mögt, oder etwas zu Knabbern und auf jeden Fall genügend Wasser mitzunehmen. Alternativ könnt ihr euch vor Ort (zum Beispiel im Dattel-Souk, welcher gleich nebenan und ebenfalls ab 7 Uhr geöffnet ist) etwas zu essen kaufen.




Für die Hartgesottenen unter euch wird schon Morgens früh am Parkplatz grilliertes Fleisch in verschiedener Form verkauft...
Den ganzen Morgen in der Wärme und mit dem Geruch der Tiere in der Nase ohne etwas zu Essen oder zu trinken durchzustehen, wäre jedenfalls nicht so gemütlich und vielleicht zu viel für schwache Mägen.


3.4. Die Markt-Tage und Markt-Zeiten: Der Traditionelle Viehmarkt in Nizwa findet ausschliesslich am Freitag statt. Der Start ist um 7 Uhr Morgens, ab da werden vor allem Ziegen und Schafe verkauft, ab ca. 9 Uhr vermehrt auch Rinder und um ca. 10 Uhr ist Schluss. Die Stimmung am Markt, all die Begegnungen und Erlebnisse sind das frühe Aufstehen ebenso wie das dableiben bis am Schluss wirklich wert!




Später gibt es auch noch den Dattel-Souk, die Gemüse-Halle, Töpferwaren, Silberschmuck und vieles mehr zu entdecken.
 

3.5. Der Parkplatz vor dem Souk / Tiermarkt ist riesig. Ein Strässchen teilt den Platz und führt auf das Stadttor zu. Links davon auf dem grösseren Parkplatzteil stehen viele Viehwagen, es gibt aber auch eigens für Touristen reservierte Plätze. Auf dem Parkplatzteil rechts stehen eher einheimische Fahrzeuge und es gibt am Rand entlang ein Essensangebot (vor allem Fleisch-Spiesse). Haltet euch an die Anweisungen, falls ihr eingewiesen werdet und bringt etwas Gedult und Zeit mit.




Je nachdem, wo ihr euren Wagen abstellt, ist es möglich, dass ihr einparkiert werdet. Gebt euch anderseits Mühe, selbst möglichst keine anderen Fahrzeuge zu blockieren.


3.6. Zur Kleidung habe ich HIER bereits ausführlich geschrieben. Denkt daran, dass Nizwa im Gegensatz zu Muscat eine noch traditionellere Stadt ist.




Mit langen Hosen für Männer, einem langen Rock (oder ebenfalls Hosen) für Frauen und mindestens Schulterbedeckenden oder sogar langärmligen Oberteilen ohne grossen Ausschnitt liegt ihr absolut richtig.


3.7. Sonnenschutz ist wichtig, wenn ihr stundenlang draussen seid! Der Tiermarkt ist zwar direkt überdacht, aber falls ihr auch einmal auf der anderen Seite stehen oder später noch durch den Souk schlendern wollt, ist Sonnencreme, aber auch möglichst körperbedeckende Kleidung und am besten auch eine schützende Kopfbedeckung hilfreich.


3.8. Verhaltet euch zurückhaltend und höflich, drängelt nicht und stört die Händler und Tiere nicht. Bringt am besten viel Ruhe und Zeit mit - so werdet ihr bestimmt alles sehen!




Wer Rücksicht nimmt, wird gerne auch vorgelassen, man zeigt euch einen Platz mit guter Sicht und lässt euch gerne am Marktgeschehen teilhaben.


3.9. Fotografiert mit Anstand und Respekt, fotografiert den Leuten nicht einfach "ins Gesicht". Fragt allenfalls, wenn ihr gerne jemanden portraitieren möchtet und denkt daran, dass viele Frauen gar nicht fotografiert werden möchten.


3.10. Denkt an eure Sicherheit! Tiere (vor allem Rinder) können ziemlich wild werden und durchgehen, wer zuvorderst steht, kann dann schon einmal getroffen oder umgerannt werden.




Auch wenn ihr im Gedränge steht, kann euch einmal eine Ziege auf den Fuss stehen und einen blauen Fleck hinterlassen.




4. Weiterführende Informationen, Links & Film



Ja, das frühe Aufstehen für all diese speziellen Erlebnisse am traditionellen Viehmarkt in Nizwa lohnt sich wirklich!

Habt ihr nun Lust auf einen weitere Einblicke in die Region? Der knapp 15-Minütige Film: "5 Tage im Oman - Muscat, Bimmah, Wadi al Arbeieen und Nizwa" (hier)  zeigt spannende Szenen und Naturerlebnisse im Oman.

Falls ihr nicht ganz alles schauen mögt: Ab Minute 9.00 wird Nizwa gezeigt, ab Minute 9.50 der Tiermarkt in Nizwa und ab Minute 11.35 ein Dromedar-Extra, falls ihr die Tiere auch so mögt, wie ich...  Youtube-Link: "5 Tage im Oman - Muscat, Bimmah, Wadi al Arbeieen und Nizwa" (hier)

Meldet euch gerne, falls ihr noch Fragen oder Kommentare dazu habt und schaut auch bei der Übersicht zum ganzen Oman Roadtrip: eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land vorbei, wo immer wieder neue Etappen hinzukommen.

Einen allgemeinen Bericht zu Nizwa findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Nizwa, die altertümliche Stadt (Erlebnisbericht und Tipps)


Liebe Reisegrüsse
Miuh


P.S. Gerne zeige ich den traditionellen Tiermarkt auch bei den Montagsfreuden, beim Sonntagsglück und beim Freutag

Sonntag, 11. März 2018

Oman Roadtrip: Grosse Sultan Qabus Moschee in Muscat von Aussen und Regeln

Wie, wann und wo komme ich am besten in die Sultan Qabus Moschee in Muscat? Welche Kleidung muss ich tragen und welche Tipps und Empfehlungen gibt es sonst noch für den perfekten Besuch?

Die grosse Sultan Qabus Moschee ist ein riesiger, beeindruckender und prachtvoller Bau, den ihr unbedingt besuchen solltet, wenn ihr im Oman und in Muscat seid! Als erstes Beschreibe ich euch die Moschee von aussen und wie ihr auf das Gelände kommt. Die Zutrittsregeln, Kleider-Ordnung und weitere Tipps, findet ihr hier ganz am Schluss des Beitrages.


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Es lohnt sich auf jeden Fall, rechtzeitig da zu sein, um die Besuchszeiten voll ausnutzen zu können.  Sich an die wenigen Regeln zu halten, welche für nicht-Muslime gelten, um eingelassen zu werden, ist unerlässlich, um überhaupt auf das Gelände der Moschee zu kommen.
Meine einfachen Tipps und Empfehlungen dazu findet ihr etwas weiter unten.


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Umgeben von einem wunderschön bepflanzten Areal steht die grosse Sultan Qabus Moschee prominent an bester Lage und weit herum sichtbar an der viel befahrenen Sultan Qabus Strasse. Diese verbindet den Osten der Stadt, wo sich zum Beispiel der Flughafen befindet, mit dem Westen, wo Mutrah, Qurum, usw. zu finden sind.

Wenn ihr mit dem Auto in und um Muscat unterwegs seid, wird euch der Weg also öfters an der grossen Moschee vorbeiführen - mit etwas Glück auch einmal Nachts, oder zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang. Auch von ferne oder beim Vorbeifahren betrachtet, hat also die Moschee mit dem wunderbaren Garten rundherum ihren Reiz.

Unbedingt empfehlenswert ist es dennoch, auch das Gelände und die Moschee von nahem zu entdecken - und das ist hier erlaubt!


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Es ist die einzige Moschee, welche im Oman offiziell auch Touristen und nicht-Muslimen offen steht - und dazu auch die grösste und wohl schönste Moschee des Landes.


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Der Zutritt zur Sultan Qabus Moschee ist kostenlos.  Zum Garten und dem weiteren Gelände kommt ihr durch verschiedene Tore und Zugänge, teilweise von Parkplätzen aus, oder auch von einer kleinen Ausfahrt an der Sultan Qabus Strasse, wo Taxifaher oder Chaufeure nur kurz anhalten und euch aussteigen lassen können. (zweitoberstes Bild) Folgt dazu am besten der Beschilderung - oder eben den Tipps eures Fahrers.

Rund um die Sultan Qabus Moschee bestehen verschiedene, teilweise riesengrosse, von Bäumen beschattete Parkplätze. Folgt am besten auch hier den Schildern. Einige der Parkplätze sind ausschliesslich den Gläubigen vorbehalten, andere sind explizit für Besucher angelegt.

Auf das Gelände direkt um die Moschee kommt ihr jeweils nur über wenige kontrollierte Zugänge, welche ausgeschildert sind. Am bequemsten und am nächsten zu erreichen sind diese Zugangstore direkt von den Gästeparkplätzen aus.


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An den Zugangstoren werdet ihr kontrolliert - insbesondere, ob eure Kleidung dem verlangten Dresscode angemessen ist. Details und mehr Informationen dazu folgen etwas später noch...


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Ja und dann eröffnen sich euch beeindruckende Sichtachsen in alle Richtungen und Blicke auf die Moschee, die Nebengebäude und die ganze Anlage, welche extrem schön gepflegt wird. Auch die Natur und die Landschaft im Hintergrund passt sich wunderbar in den Gesammteindruck ein.


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Wir konnten uns kaum sattsehen an den schönen Gebäuden und haben nicht nur in der Moschee, sondern auch draussen viel Zeit damit verbracht, zu staunen - und natürlich zu fotografieren...


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So wenige Besucher wie zu der Zeit, als wir bei der Grossen Sultan Qabus Moschee waren, sind nicht immer hier... da hatten wir ziemlich Glück! Ich habe gelesen, dass die Moschee auch ein sehr beliebtes Ausflugs-Ziel für Kreuzfahrtspassagiere ist, welche teilweise in mehreren Bussen hierher gefahren werden.

Lasst euch davon auf keinen Fall abhalten: das Gelände ist riesig und weit, genauso wie die Moschee selbst. Vielleicht werden euch nicht solche fast "menschenleere" Aufnahmen gelingen, wie mir - die Grösse der Gebäude kommt dafür mit vielen Menschen noch fast besser zur Geltung.


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Regeln und Empfehlungen für den Besuch der grossen Sultan Qabus Moschee in Muscat:


* Mögliche Tage: Samstag bis Donnerstag - das heisst, an allen Tagen ausser am Freitag, dem im Islam heiligen Tag. Dann ist die Moschee verständlicherweise alleine den Muslimen vorbehalten.

* Öffnungszeiten: 8 bis 11 Uhr Morgens erhalten Besucher Zugang zur Moschee

* Der Eintritt ist frei: Der Besuch der grossen Sultan Qabus Moschee ist kostenlos

* Kinder: unter 10 Jahren ist der Besuch verboten

* Kleidung für Frauen: Lange Hose oder langer Rock, die Fussknöchel sollen bedeckt sein. Langärmliges, am besten weites Oberteil, die Haare und den Ausschnitt (zum Beispiel mit einem grossen Schal) bedecken. Die Kleider müssen dicht und nicht durchscheinend / durchsichtig sein.

* Kleidung für Männer: Lange Hose und langärmliges Oberteil

-> Mehr zum Thema Kleidung findet ihr hier: Welches ist die richtige Kleidung im Oman, wie ziehe ich mich an?

* Schuhe ausziehen: Draussen auf den Vorplätzen dürft ihr die Schuhe anbehalten, aber um die Moschee zu betreten, müsst ihr sie ausziehen und entweder barfuss oder in Socken unterwegs sein. Um eure Schuhe unterzubringen, stehen jede Menge kleine Kästchen zur Verfügung. (Foto unten)

* Verhalten: Ruhig und zurückhaltend, Gläubige und andere Besucher der Moschee nicht stören

* Keine Mobile Phones benützen: ... sollte eigentlich klar sein.

* Nicht essen, trinken oder rauchen: ... sollte ebenso selbstverständlich sein.

* Fotografieren: ist absolut erlaubt, auch in der Moschee. Betende und andere Besucher sollen aber nicht ungefragt fotografiert oder mit dem Fotografieren unerwünscht gestört werden.

* Auf den vorgesehenen Wegen bleiben: Der Teppich in der Moschee darf nicht betreten werden. Zu den Besuchszeiten wird deshalb ein blauer Läufer darüber gelegt, auf dem ihr strikt bleiben sollt. Keine Sorge: auch von diesen ausgelegten Wegen her seht ihr alles und könnt tipptopp fotografieren.

* Nutzt die Zeit: Mein persönlicher Tipp: seid rechtzeitig da und bleibt auch bis gegen 11 Uhr, es gibt so viel zu bestaunen! Falls tatsächlich mehrere Busse mit Besuchern ankommen, habt ihr so vorher oder nachher auch noch etwas ruhigere Zeit für euch zur Verfügung.

* Sonnenschutz: Noch ein Tipp aus persönlicher Erfahrung: Falls ihr von der Architektur, den Aussenansichten und den Gartenanlagen der Moschee auch so fasziniert seid wie ich, seid ihr ziemlich lange draussen an der Sonne und in der Hitze unterwegs. Nehmt deshalb unbedingt Sonnencrème mit und eine Kopfbedeckung (auch die Männer). Auch eine Wasserflasche ist nicht verkehrt, falls ihr einen längern Aufenthalt plant.

* Mehr Informationen zur Sultan Qabus Moschee findet ihr zum Beispiel bei Wikipedia (hier)


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Wie es im Inneren der grossen Sultan Qabus Moschee aussieht, zeige ich euch hier: Grosse Sultan Qabus Moschee in Muscat von Innen und Rekorde.

Mehr zu unserer ganzen Oman - Reise findet ihr hier: Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land


Liebe Reisegrüsse
Miuh


P.S. Gerne zeige ich unsere Moschee-Besichtigung auch beim Freutag, bei den Montagsfreuden und beim Sonntagsglück.