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Sonntag, 11. Oktober 2020

Oman Roadtrip: Desert Nights Camp in der Wahiba Wüste - 1001 Nacht luxuriös

Die Wüste - mit einer der grössten Träume, weshalb wir in den Oman gereist sind! Und nun waren wir da: fuhren mit dem 4x4-Auto auf einer Sandpiste zwischen zwei riesigen Dünen mitten hinein in die Wüste, ritten auf einem Dromedar, wurden zum Sonnenuntergang in wilder Fahrt auf den Kamm der höchsten Düne gebracht, kletterten zum Sonnenaufgang alleine nochmals hoch, folgten Spuren tierischer Wüstenbewohner - und übernachteten in einem eigenen Zelt-Haus mitten in der Wahiba-Wüste. Wirklich ein Traum! Träumt mit mir - hier findet ihr den Abstecher in die Wüste genau besschrieben und viele Bilder dazu:




Ja, wir waren vorher schon mit dem Auto durch die Rub al-Khali-Wüste von den Bergen im Norden des Oman bis nach Salalah ganz im Süden gefahren. HIER: 1000 Kilometer Fahrt durch die Rub al-Khali Wüste mit einem Zwischenhalt in Haima - und Sicherheitstipps für die Wüstentour könnt ihr mehr darüber lesen.  Da waren wir jedoch auf einer breiten Hauptstrasse unterwegs, grosse Teile der Wüste, die wir dort sahen, war eine flache Stein- Kies- und Sandwüste. Hohe, goldene Dünen sahen wir höchstens aus der Ferne. Manchmal wurde Sand über die Strasse geweht und die Entdeckung der Muqshin Oase, wo wir gar in einen kleinen Sandsturm gerieten, war eindeutig mein Highlight dieser Fahrt! Auch von Duqm bis Shannah (HIER: Dem Wüstenrand entlang bis zu den rosa Salzseen) und nach dem Besuch von Masirah Island weiter entlang Omans Ostküste in Richtung Norden (HIER: Regen in der Wüste) sind wir durch Wüstengebiete gefahren.




Nun aber wollten wir die Wüste noch etwas näher erleben und - wenn auch ziemlich luxuriös - in der Wüste übernachten. Ein kleines Abenteuer!


Nachdem wir an der Ostküste des Oman entlang der Wahiba Sands Wüste in Richtung Norden gefahren und einen kleinen Abstecher in ein Wadi gemacht hatten, suchten wir den richtigen Weg in unser Wüstencamp. Dabei aufzupassen lohnt sich: Nicht nur ist es wichtig, zwischen den beiden richtigen Dünen in die Wüste hinauszufahren, auch gilt es zu schauen, dass man im richtigen Camp ankommt. Es gibt nämlich mehrere Wüstencamps in der Wahiba und auch deren Namen sind sich teilweise ziemlich ähnlich.




Bei der al Maha - Tankstelle im Dorf Al Wasil hielten wir an, um zu tanken und anschliessend den Luftdruck in den Reifen unseres 4x4 Autos zu verringern. Die richtigen Werte für euer Auto findet ihr jeweils am Besten vorher schon heraus, bei der Tankstelle wird euch jedoch auch freundlich geholfen. Ca ein Kilometer weiter steht ein Hinweisschild zum Desert Nights Camp mit der Angabe -> 11 Kilometer. Hier sind wir nun in Richtung Wüste abgebogen.




Von Wüstenromantik war auf den ersten paar Metern noch nichts zu sehen, doch mit der Zeit änderte sich die Landschaft, auch wenn es noch nicht ganz die Wüste war, wie ich sie mir vorstellte...




Es gibt Leute, die sagen, man kann mit guten Fahrkünsten die elf Kilometer ab der befestigten Strasse bis ins Wüstencamp auch ohne Allradfahrzeug bewältigen. Ausprobieren wollte ich das hier nicht. Auch wenn die Piste gut unterhalten war, ruckelte es doch ziemlich - und ich habe aus dem fahrenden Auto unabsichtlich einige ganz schön schräge Fotos aufgenommen.




Nicht viel später waren sie endlich da: die goldenen Dünen der Wüste - und kurz darauf auch schon das Desert Nights Camp.




Die Anlage ist wie ein Hotel geführt - dennoch habe ich mich hier ein wenig gefühlt, wie am Eingang einer Oase...




Freundlich wurden wir empfangen und anschliessend zu unserer Unterkunft gebracht:


Die Seitenwände der Zelte sind fest gemauert und die Dächer aus Zeltplanen darübergespannt. Dazwischen ist genügend Raum für frische Luft und kleine Besucher...



In den Zelt-Häuschen drinnen findet ihr jeden Komfort wie in einem "normalen" Hotelzimmer: ein gemütlich eingerichtetes Schlafzimmer mit breitem Bett, eine kleine Garderobe und ein Badezimmer inklusive Dusche und Toilette. Mitten in der Wüste fliessendes Wasser zur Verfügung zu haben, fühlte sich ehrlich gesagt ziemlich skurril an!




Lange hatten wir jedoch nicht Zeit, unsere Unterkunft zu bewundern! Wir waren etwas spät angekommen, so dass wir schon wenige Minuten danach in eines der bereitstehenden Autos stiegen, welches uns zuoberst auf die nächste Düne brachte, so dass wir von dort die Aussicht und den Sonnenuntergang bewundern konnten.




 

Der Fahrer sagte uns, dass es an diesem Tag recht einfach sei, mit den Autos die steile Düne hochzufahren, da es in der Nacht zuvor auch hier in der Wüste geregnet hatte. Tatsächlich fanden wir auch hier mitten im Sand noch einige Spuren des Wassers.

 



Wir waren froh, dass sich die Leute aus dem Camp in den Dünen recht gut verteilten: für jeden gab es ein ruhiges Plätzchen, um die untergehende Sonne zu geniessen, zu fotografieren und die beeindruckende Natur zu bewundern - und genügend Zeit blieb uns dafür auch.

 


 


Von hier aus sahen wir ganz in der Ferne auch das nächste Camp, welches gar nicht so weit weg im selben Dünen-Tal liegt: das Arabian Oryx Camp. 

 


Nachdem die Sonne hinter einem feinen Dunst am Horizont untergangen war, wurde es Zeit, ins Camp zurückzukehren...

 


 

... das Abendessen wartete dort im Restaurant schon bald auf uns!

 

 

Es gab ein Büffet mit Grilladen sowie mit genügend Salaten und Orientalischen Köstlichkeiten auch für Vegetarier. Dazu genossen wir frische Fruchtsäfte - und das Gefühl, kilometerweit draussen in der Wüste unter dem Sternenhimmel zu sitzen.



Der Weg zurück zum Zelt war anschliessend nicht mehr weit. Wir wollten früh schlafen gehen, denn...

 


... am nächsten Morgen wollten wir früh aus den Federn, noch vor dem Sonnenaufgang!

Auch jetzt lag wieder feiner Dunst über der Wüste - wohl das einzige Wasser, welches normalerweise von den Pflanzen als Morgentau aufgefangen werden kann und ihr Überleben sichert!

 


Überall im Sand fanden wir Spuren von Tieren - Katzen, Echsen, Käfer, Mäuse, Igel, Dromedare...? Bei einigen waren wir uns recht sicher, andere versuchten wir zu erraten.


Anders als am Vorabend stiegen wir nun selbst die Dünen hoch, was ziemlich anstrengend aber in der noch recht kühlen Morgenluft gut zu schaffen war. Die ganze Wüste schien mit dem fehlenden Sonnenlicht beinahe blass. Wir waren ganz alleine, das ganze Camp schien noch zu schlaffen - das machte die Stimmung noch spezieller. 

 


Hatte wirklich niemand anders die Idee gehabt, auch den Sonnenaufgang von den Dünen aus zu bewundern? Vielleicht wussten sie auch schon, was uns langsam bewusst wurde: die Sonne musste in der Zwischenzeit aufgegangen sein, doch sie schien sich hinter dem Dunst zu verstecken. 

Wie beeindruckend hoch die Luftfeuchtigkeit im Oman jeweils am Morgen sein kann (und wie schnell der Nebel verschwindet, sobald die Sonne die Luft wieder erwärmt), hatten wir auch andernorts schon gesehen.

Wir kletterten wieder von der Düne hinunter, was wesentlich einfacher und schneller ging als der Aufstieg, und freuten uns, dass wir dafür zu den ersten am Frühstücksbuffet gehörten.



Von unserem Frühstücksplatz aus hatten wir auch beste Sicht auf eine weitere Attraktion des Desert Night Camp: Wer wollte, durfte auf einem Dromedar reiten.

 


Wie fürsorglich der Guide sowohl mit seinem Sohn, wie auch mit seinen Tieren umging, gefiel mir. Mit aller Zeit der Welt wurde ein Platz am Schatten für den Kleinen eingerichtet und wurden die Dromedare sorgfältig vorbereitet.

Wir durften kurz auf den Dromedaren reiten und hätten auch eine längere Tour buchen können. Ehrlich gesagt, fand ich es sehr anstrengend, mich festzuhalten - vor allem, wenn die Tiere aufstehen... Wow, das ist viel steiler und ruckeliger, als man erwarten würde!

Auch fotografieren durften wir die Dromedare nach Herzenslust und haben von hier viele schöne Erinnerungen mitgenommen. 

 


Langsam wurde es Zeit, Abschied zu nehmen vom Desert Nights Camp in der Wahiba - Wüste. Uns hat es hier super gefallen! Um einmal in die Wüste hineinzuschnuppern hat eine Nacht gereicht, wer noch einen Ausflug - zum Beispiel mit den Dromedaren - unternehmen will, darf ruhig eine zweite Nacht anhängen.

Um die Wüste richtig kennenzulernen, wäre wohl eine längere Tour, zum Beispiel eine Wüstendurchquerung im Konvoi die richtige Wahl: Viel weniger komfortabel und luxuriös als unsere eine Nacht hier, dafür aber auch viel näher am "richtigen" Wüstenleben.

Adieu und auf Wiedersehen! 

Als nächstes zog es uns in die Wadis: grüne Bergtäler, eine Art Oasen der Berge im Oman.


 

Liebe Reisegrüsse
Miuh

 

Die vorherige Ettappe, während der wir dem Regen in der Wüste begegnet sind, findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Regen in der Wüste

Mehr Informationen über unseren spannenden Roadtrip durch den Oman sowie weitere Etappen findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land.

 

P.S. Aus der Wüste nahm ich nicht nur viele schöne Erinnerungen mit, sondern auch einen blühenden Zweig Basilikum, welchen ich an der Al Maha - Tankstelle in Al Wasil von einem sehr freundlichen, älteren Mann erhalten hatte. - Einfach so, wie es öfters passiert im Oman.


Samstag, 23. Februar 2019

Oman Roadtrip: Verlassene Dörfer im Wadi Bani Habib und lost Places in den Bergen des Oman

Alte, verlassene Dörfer in bergigen Wadis, halb verfallene, traditionelle Stein- oder Lehmhäuser, aufgegebene Gärten, die zu Lost Places wurden... auch das ist ein faszinierender Teil des Oman! Eines dieser verlassenen Bergdörfer des Oman zeige ich euch hier: das Wadi Bani Habib.




Der Grund, dass die Bewohner ausgezogen sind, ist oft, dass die alten Häuser schwer und nur über Fusswege zugänglich waren. Deshalb wurden manchmal für die ganze Dorfgemeinschaft neue Unterkünfte an einem erschlossenen Ort in der Nähe gebaut, so auch hier.




Auf der Fahrt vom Alila Jabal Akhdar Hotel in Richtung Nizwa und später weiter durch die Rub al Khali Wüste haben wir eines dieser Dörfer, das alte al Habib, besucht, da es einigermassen am Weg lag. Es gibt noch viele mehr, dieser verlassenen, engl. abandoned, Dörfer (Links dazu findet ihr am Schluss des Beitrages) - einige sind besser erhalten und werden gar restauriert, andere wie das im Wadi Bani Habib sind schon recht stark verfallen - ein richtiger Lost Place also.




Um Wadi Bani Habib zu erreichen, könnt ihr auf dem Sayq Plateau, einer Hochebene zwischen all den hohen Bergen wie Jabal Akhdar oder Jebel Shams, nach Saiq abbiegen, fahrt an einem kleinen Flughafen (Saiq Airport) vorbei und kommt anschliessend ins "neue" Dorf al Habib. Wenn ihr ganz bis zum Ende fahrt, befindet ihr euch zum Schluss in einer Sackgasse mit einem kleinen Parkplatz und einem Aussichtspunkt, von wo ihr über das alte, verfallene Bergdorf Wadi Bani Habib seht.






Vom Aussichtspunkt aus führt eine teilweise etwas wackelige, unsichere Treppe hinunter ins Wadi. Bei unserem Besuch hat hier ein älterer Mann mit einem Esel frisches Gras hoch transportiert - wenigstens die Gärten, Felder und Plantagen unten im Tal werden hier also zumindest teilweise noch bewirtschaftet.




Unten angekommen, könnt ihr auf der anderen Talseite wieder hochsteigen in Richtung des zerfallenden Dörfchens. Aber Achtung: die Häuser sind nicht nur stark einsturzgefährdet, viele davon sind tatsächlich schon ganz oder teilweise zusammengestürzt und ins Tal gerutscht. Dadurch werden alte Wohnräume, Türen, ehemalige Gässchen und die ursprüngliche Bauweise sichtbar.






Wenn ihr euch dem alten al Habib nähert oder es gar entdecken und besichtigen wollt, müsst ihr jederzeit mit instabilem Untergrund, einstürzenden Dächern oder Hausteilen und fallenden Steinen rechnen. Wie so oft im Oman sind auch hier die gefährlichsten Stellen frei zugänglich - eine Freude für das Entdeckerherz, aber auch ein Grund, vorsichtig und vernünftig zu sein!






Auch der Ausblick aus sicherer Entfernung auf das alte Dörfchen ist schon beeindruckend. Tröstlich ist der Blick nach rechts, wo das neue, gut erschlossene Dorf (wenn auch nicht ganz so romantisch) das Wadi überblickt. Das alte al Habib wurde also nicht zum Lost Place, weil seine Bewohner starben oder flüchten mussten, sondern weil sie der Bequemlichkeit gefolgt sind.




Um den Ort vom Aussichtspunkt aus zu fotografieren und auf euch wirken zu lassen, reichen einige Minuten (plus der Umweg um hierher zu fahren), was gut geht als Abstecher während der Durchreise. Wenn ihr das Wadi Bani Habib mit den alten Häusern und Plantagen ausführlich entdecken mögt, ergibt sich ein schöner Tagesausflug, zum Beispiel vom Alila Jabal Akhdar Hotel oder von Nizwa aus. Denkt dann unbedingt an gute, feste Schuhe, respektiert die Einheimischen, deren Besitz und Privatsphäre und riskiert in den Ruinen nicht Kopf und Kragen...




Mögt ihr solche alten, teilweise noch bewohnten, manchmal aber auch schon etwas verfallene und verlassene Dörfer?

Lost Places, also verlassene Orte, interessieren mich, wo auch immer ich bin - ob zu Hause, oder auf Reisen. Mehr Berichte dazu aus Schweden, Australien, London und Italien findet ihr deshalb HIER.

Leider - oder auch zum Glück, denn so bleiben sie eher vor Vandalen verschont - sind solche Abandonned Places nicht immer ganz leicht zu finden...

Wenn euch die Geschichte und Magie der Alten Dörfer im Oman ebenso anzieht, wie mich, findet ihr in der folgenden Linkliste einige zusätzliche Inspirationen zum Wadi Bani Habib selbst, aber auch zu weiteren alten Dörfern und einigen Festungen im Oman:


Links - Wadi Bani Habib:

- Wadi bani Habib, Oman / Franks Travelbox
- Wadi Bani Habib / Midnight Oman
- Das Geisterdorf Wadi Bani Habib / Reissaus-Blog
- Wadi Bani Habib, Saiq Plateau, Jebel Akhdar / Y Magazine Oman (Englisch)
- The beautiful rooms of Wadi Bani Habib / Oman Daily Observer (Englisch)


Weitere alte und teilweise verlassene Dörfer in den Bergen des Oman findet ihr hier:

Links - alte Dörfer im Oman:

- Manah  Link: Manah and the Fortress of Fiqain / Y Magazine Oman (Englisch)
- Ghul  Link: Trip Advisor review und Wegbeschreibung: Ghul Ghost Village
- Al Hamra & Misfah / Misfat al Abriyyin  Link: Bewässerungssysteme der Oase Misfat al Abriyyin / Reisememo
- Bilad Sayd / Sayt  Link: Oman Tourism: Visit Bilad Sayt, Oman's most pitoresque village / Times of Oman (Englisch)
- Birkat al Mouz / Mawz  Link: Ruins and Oasis of Birkat al Mawz Oman / ZigZag on Earth (Englisch)
- Munisifeh  Link: Al Munisifeh, Oman - Ruins from a powerful Tribe / ZigZag on Earth (Englisch)



Einige bekannte, aber auch noch unbekannte und nicht restaurierte Forts, Befestungen und Türme im Land zeige ich euch hier:

Links - alte Festungen im Oman:

- Jamma Castle  Link: Jamma Village / Oman Tripper (Englisch)
- Bahla Fort  Link: Bahla Fort / Oman Tripper (Englisch)
- Jabrin Castle  Link: Jabreen Castle / Oman Tripper (Englisch)
- Nizwah Fort  Link: Nizwah, die altertümliche Stadt / Geheimtippreisen
Weitere Festungen findet ihr auf der Seite von Oman Tourism (link)


Bait al-Sarooj ist ein noch wenig bekanntes Fort zwischen Muscat und Nizwa


Wenn euch der Oman gefällt und ihr gerne mehr darüber lest, findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land
Mein Oman-Portal mit zahlreichen Reiseberichten, Geheimtipps, Empfehlungen und praktischen Tipps zum Oman.

Liebe Reisegrüsse und viel Freude beim entdecken dieser faszinierenden, alten Orte im Oman
Miuh


PS Gerne zeige ich das alte Wadi Bani Habib auch beim Freutag

Freitag, 23. November 2018

Oman Roadtrip: Bergfahrt und beeindruckende Bergwelt rund um Jabal al Akhdar

Steile Bergfahrten, eine Polizeikontrolle, abenteuerliche Pfade und Wanderungen in den Bergen des Oman und die traditionelle Stadt Nizwa... Alle diese kleinen Abenteuer findet ihr hier:

Nachdem wir die ersten beiden Tage unseres Oman-Abenteuers nur in Muscat verbracht hatten, ging nun die Fahrt - und damit unser Roadtrip - los in Richtung Berge. Eine grosse Vorstellung davon hatten wir nicht, aber unsere Route in Richtung Wüste führte ein Stück quer durchs Gebirge und wir hatten dort mitten zwischen Bergen und Schluchten auch ein verlockend schönes Hotel gefunden.


Unterwegs sahen wir in einem Dorf einen Autounfall. Schlimm schien der Unfall nicht, eher nur Blechschaden. Doch innert kürzester Zeit hatte sich eine ansehnliche Gruppe von Menschen rundherum gebildet, welche teilweise nur neugierig zuschauten, teilweise aber auch eifrig diskutierten und gestikulierten. Einmal abgesehen davon, dass man überhaupt nie einen Unfall erleben möchte - schon gar nicht in einem fremden Land - nahmen wir uns einmal mehr vor, beim Fahren extrem aufzupassen!


Von Muscat her führte unsere Route in Richtung Nizwa, wo wir einen Zwischenhalt einlegten, das Fort besichtigten und etwas assen. (den bekannten Tier-Markt, welcher nur am Freitag Morgen früh stattfindet, haben wir erst ein Jahr später während einer weiteren Reise in den Oman besucht)


Weiter ging dann die Fahrt auf noch höhere Berge zu! Bald schon, nachdem wir ein Schild mit den Sicherheitsregeln passiert hatten, wurden wir an einer Polizeisperre angehalten. Die Beamten verlangten nach unseren Pässen und den Unterlagen des Mietautos. Sie kontrollierten, ob wir mit einem 4x4 - Fahrzeug unterwegs waren und notierten unsere Namen, die Auto-Nummer, sowie Anzahl Personen im Wagen, dann durften wir weiterfahren.


Was das wohl für Strassen und Bedingungen waren, die uns da erwarteten? Die Strassen waren neu, gut ausgebaut und manchmal gar beidseitig zweispurig (um langsamere Autos / Lastwagen sicher überholen zu können). Später warnten mehrere grosse Tafeln vor Gefahren wie steilen Steigungen und serienweisen Kurven. Man wurde angewiesen, mit dem 4WD-Auto in tiefen Gängen mit maximal 40kmh, später gar nur noch 35kmh zu fahren.


Natürlich gab es viele Kurven und war teilweise steil. Auf all die grossen Gefahren und schwierigen Strassenbedingungen warteten wir dennoch vergebens. Vielleicht sind wir ja als Schweizer allgemein etwas mehr Berge und Pass-Strassen gewöhnt...?


Es gibt allerdings auch gute Gründe für all die Vorsichtsmassnahmen:

Erstens können Lastwagen oder ältere Autos auf den langen, teilweise steilen Abfahrten tatsächlich Probleme mit überhitzten Bremsen bekommen und im Extremfall nicht mehr im Stand sein, sicher anzuhalten. Davon zeugen die vielen Not-Ausrollstrecken mit Kiesbett, welche den Spuren nach zu urteilen rege genutzt werden müssen.


Zweitens können sich die Strassenbedingungen gerade in den Bergen nach Regenfällen dramatisch verschlechtern und innert kürzester Zeit gefährlich werden. Schaut euch dazu nur schon die ausgewaschenen Wasser-Rinnen neben der Strasse auf dem nächsten Bild an...


Interessanterweise sind wir aber seither im Oman auch schon mehrmals auf sehr viel gefährlicheren und abenteuerlicheren Bergstrassen als hier unterwegs gewesen, ohne dass uns dort je die Polizei kontrolliert hat.


Unser Hotel auf der Hochebene über den tiefen Felsschluchten haben wir auf jeden Fall problemlos erreicht - dazu HIER mehr:

Oman Roadtrip: Alila Jabal Akhdar Hotel - Luxuriös übernachten am Abgrund

Am nächsten Tag fuhren wir wieder auf die schmale Strasse zurück, welche an den Hotelgebäuden vorbei führte, um noch etwas mehr von der Bergwelt zu entdecken.


Bei einer mit "Al Muhaibes" aneschriebenen Verzweigung bogen wir ab und fuhren weiter, bis die Strasse nach einer steilen Kurve über einem kleinen Dörfchen in einer Sackgasse endete. Auf Google Maps habe ich den Ort (HIER) zwar gefunden, markiert oder benannt war er jedoch nicht.


Quer durch grosse Felsen, Büsche und halb zerfallene Häuser war dort ein Wanderweg markiert, dem wir ein Stück folgten...



Der Pfad führte über loses Geröll steil nach unten in Richtung Tal. Über uns hingen Felsblöcke, die aussahen, als wären sie vor noch nicht allzu langer Zeit weiter oben in der Felswand losgebrochen und in den Hang gedonnert und auch unter uns bis ins Tal hinunter lagen jede Menge Felsen.



Zum ersten Mal wurde mir hier die rauhe, mächtige und ungezähmte Natur des Oman so richtig bewusst. Diese Bergwelt ist faszinierend und beängstigend zugleich - eine Erfahrung, welche wir während unserer Reise durch das ganze Land noch mehrmals machten.
Und eine weitere Erkenntnis traf mich an diesem Ort in den Bergen: Eher würde mir hier im Oman wohl ein riesiger Stein auf den Kopf fallen, als dass mir ein Mensch etwas antun würde...


Ja, auch zu Hause haben wir viele Berge. Aber irgendwie scheint mir in der kleinen Schweiz jeder Fels vermessen, kontrolliert und allenfalls mit einem Stahlnetz oder Verbotsschild gesichert - auch wenn das natürlich in Wirklichkeit auch nicht ganz stimmt.


Dieser Ort in den Bergen hat mir einmal mehr gezeigt, wie klein wir Menschen in der riesigen Natur sind! Sehr weit sind wir dem Wanderweg nicht gefolgt, der steil abfallende Pfad durch Felsbrocken und Steine aller Grössen schien uns zu riskant. Auf dem folgenden Bild habe ich mit einem gelben Pfeil das nächste Wanderweg-Zeichen tief unten im Tal markiert. Ob und wie wir dort hinunter gekommen wären, habe ich keine Ahnung.

Nicht alle waren jedoch so beeindruckt von der Natur und den steilen Bergen rundherum, wie wir...
Überall dort, wo die orange-roten Pfeile leuchten, sind in der Vergrösserung Ziegen zu sehen, welche in aller Ruhe durch die Felswände klettern. Wie die das wohl schaffen mit ihren kleinen Hufen und ohne Wanderschuhe?


Was habe ich mir Sorgen um die Ziegen in den fast senkrechten Felsen gemacht! Dabei sind diese bestimmt viel sicherer im steilen Gelände unterwegs, als wir Menschen...


Und sind sie nicht hübsch, diese Ziegen? Sie gehören zwar jeweils jemandem, bewegen sich jedoch sehr frei und haben meist riesige Gebiete zur Verfügung, in welchen sie alleine oder in Gruppen herumstreunen oder klettern und nach etwas essbarem suchen.


Wir waren sehr froh, als wir wieder festen Boden unter den Füssen und weniger Felsbrocken über den Köpfen hatten.
Gleichzeitig haben uns die Omanischen Berge von diesem Moment an endgültig in ihren Bann gezogen und wir haben seither schon mehrere Touren durch Bergtäler und über Pässe in den Gebirgen des Oman unternommen.

Auf dem Foto unten seht ihr auf der Bergkante eine weitere Moschee, welche gleichzeitig ein Aussichtspunkt ist. (HIER auf Google Maps zu finden) Von dieser aus könnt ihr nicht nur in das Zwischental sehen, in welchem wir hier waren, sondern auch bis hinüber zum Hotel, in welchem wir übernachtet haben.


Vom Hotel aus sahen wir später ein Stück weit, aber nicht ganz, in Richtung des Tales hinunter, wo wir schon nach kurzem Kraxeln auf dem Wanderweg aufgegeben hatten.

Der Pfad führte nach der tiefsten Stelle unten im Tal an auf anderen Bergseite hoch und der Bergflanke entlang weiter, wie ich in der Vergrösserung des Fotos herausgefunden habe.

Im Gif unten habe ich euch den Weg in gelb ganz fein eingezeichnet. In rot habe ich die Häusergruppe mit der Moschee (Aussichtspunkt) markiert, welche auch vom Tal aus oben an der Felskante zu sehen war (Bild oben, sowie Bild weiter unten):



Mehr über unsere Zeit in den Bergen des Oman lest ihr demnächst hier... ich freue mich sehr, wenn ihr wieder dabei seid und den Blog vielleicht sogar abonniert? So verpasst ihr nichts und macht mir gleichzeitig eine grosse Freude.

Den ganzen Bericht über unsere Oman-Reise findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land


Liebe Reisegrüsse
Miuh

P.S. Gerne zeige ich unser Natur-Erlebnis in den Bergen des Oman auch beim Sonntagsglück, beim Natur-Donnerstag, sowie beim Freutag.