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Montag, 14. Februar 2022

Oman Roadtrip: Bimmah Sinkhole

Das Bimmah Sinkhole ist einfach zu erreichen und dementsprechend eine der bekannteren Attraktionen im Oman. Lustigerweise ist das Bimmah Sinkhole besonders als Insta - Spot beliebt: der Ort kann je nach Blickwinkel spektakulär gezeigt werden - und türkisblaues Wasser zieht natürlich immer!

 
Leider habe ich schon gehört, dass hier teilweise auch Ortsunkundige es den Einheimischen nachmachen und für das perfekte Bild oder Video von den Kanten in die Tiefe springen. Nicht nur gefährden sie sich damit selbst, denn es besteht die Chance, im seichten Wasser oder gar auf Schutt aufzuprallen, sondern sie gefährden durch losgetretene und hinabfallende Steine auch andere Menschen unten im Sinkhole. Dummheit kennt manchmal keine Grenzen - und keine Zäune.


Etwas unromantisch gesagt, ist das Sinkhole eine mit Schutt und Wasser gefüllte eingestürzte Doline. Der Arabische Name Hawiyat Najm (Nadschm) - auf Deutsch: Sternschnuppe - verweist hingegen auf die Legende, wonach das riesige Loch im Gestein durch den Einschlag eines Meteorien entstanden sein soll.

Besucher loben das Schwimmen im erfrischenden Wasser und die Fischchen, welche einem manchmal wie im Fish-Spaa an den Füssen knabbern.

Selbst finde ich das Bimmah Sinkhole vor allem aus geologischer Sicht sehr spannend (dazu später mehr) und habe hier deshalb auf dem Weg in Richtung Süden sehr gerne einen Zwischenstopp eingelegt. 


Genau dafür eignet sich das Sinkhole meiner Meinung nach perfekt: als Ergänzung eines Ausfluges (zB Wadi Tiwi, Wadi Shab oder Wadi al Arbeieen) oder als Zwischenhalt zB unterwegs von Muscat in Richtung Sur oder zur Wahiba Wüste.

Wo befindet sich das Bimmah Sinkhole? Tatsächlich habe ich schon die Beschreibung "bei Muscat" wie auch "bei Sur" gelesen. 

In Wirklichkeit findet ihr den Spot beim Dorf Bimmah ca. 130km / etwa 1 Stunde und 20 Minuten südlich von Muscat oder ca 77km / etwa 1 Stunde nördlich von Sur entlang der Schnellstrasse, welche die beiden Städte verbindet. Das ist gleichzeitig ungefähr 25 Minuten Fahrt / 33 Kilometer nördlich von Wadi Tiwi und Wadi Shab entfernt.

Rund um das Sinkhole herum wurde vor einigen Jahren ein Zaun gezogen und ein kleiner Park angelegt. Selbst ein Spielplatz ist vorhanden, und - immer gut zu wissen! - eine öffentlich zugängliche Toilettenanlage. Das Zugangstor ist jeweils von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends offen und bisher wird für die Natur-Attraktion kein Eintritt verlangt

So eignet sich der Hawiyat Najm (Sink Hole) Park auch gut als Zwischenhalt zum Beispiel für eine Pause auf einer längeren Fahrt mit Kindern. Allerdings muss ich sagen: bei unserem Besuch hat die Sonne richtig heiss gebrannt und die Palmen sahen zwar hübsch aus, haben jedoch kaum Schatten geboten.


Das Sinkhole selbst ist bequem zugänglich über eine etwas steile aber stabile Betontreppe mit Geländer.


Wie vorher schon erwähnt, ist das Bimmah Sinkhole eine Doline mit einem Durchmesser von etwa 40 Metern und einer Tiefe von ca 20 Metern. (Die Angaben unterscheiden sich je nach Quelle etwas)

Die Doline liegt etwa 500 Meter vom Meer entfernt und ist entstanden durch den Einbruch des Deckgesteins einer Höhle im hier vorherrschenden, löchrigen Kalkstein. Auch heute noch ist das Bimmah Sinkhole durch ein Höhlensystem mit dem Meer verbunden, der Ausgang liegt in etwa 60 Metern Tiefe und darf deshalb nur von ausgebildeten Höhlentauchern erkundet werden.
(Quelle der Geologischen Informationen: Wikipedia)

 


Das Wasser im Loch ist Meerwasser vermischt mit Grundwasser - und daher weniger salzig als das offene Meer.


Auch wenn das Bimmah Sinkhole teilweise ein wenig wirkt wie ein Tümpel in einer kleinen Kiesgrube, liegt darunter so viel mehr! Selbst, was wir von oben als "Boden" wahrnehmen, ist demnach nicht überall der Grund, sondern teilweise nur eine Wasserschicht mit kürzeren Sichtweiten, während das Wasser darunter wieder klar ist. Ob sich die hier Badenden dessen bewusst sind?


Auch auf dem Rückweg durch den gepflegten Park begleitete mich nun der Gedanke: Bestimmt befinden sich unter meinen Füssen weitere Höhlensysteme im Kalkstein, geflutet vom hier nicht einmal sichtbaren, einige hundert Meter weit entfernten Meer. 

Nicht alle Geheimnisse und Schönheiten der Erde sind immer auf den ersten Blick erkennbar. Manche sind gut versteckt, kaum vorstellbar unter der Oberfläche unseres "ich glaube nur, was ich sehe". 

In diesem Sinne passt vielleicht der mystische arabische Name: Hawiyat Najm "Sternschnuppe" tatsächlich besser, als einfach "Sinkhole".

Alle weiteren Etappen meiner Oman-Reisen und damit viele Ziele, die sich mit dem Bimmah Sinkhole gut verbinden lassen, findet ihr hier:

Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land

Liebe Reisegrüsse
Miuh

P.S. Gerne zeige ich den schönen Ausflug zum Bimmah Sinkhole auch beim Schilderwald und beim Freutag.

Donnerstag, 18. April 2019

St Dunstan-in-the-East - "lost Place", aber nicht verloren!

Alte Kirchen sind immer speziell und einen Besuch wert, doch eine halb zerfallene und romantisch bewachsene Kirche mitten in der City von London ist erst recht mystisch! St Dunstan-in-the-East ist noch immer ein Geheimtipp, eine Oase der Ruhe mitten in der hektischen Stadt. Die Kirche ist so etwas wie der kleinste Park in London oder ein aussergewöhnlicher Garten - ein Kirchengarten.

Hier erkläre ich euch interessante Details zur Geschichte der Kirche St Dunstan-in-the-East, zeige euch, wie ihr den Ort findet und hinkommt, und wie ihr die romantische Location sogar mieten könnt!




St Dunstan-in-the-East ist reich an Geschichte: Schon vor etwa 1000 Jahren stand an dieser Stelle eine Kirche, mit immer wieder bewegter Vergangenheit. Sie wurde im grossen Feuer von London 1666 weitgehend zerstört und später wieder auf- und ausgebaut. 1941, im zweiten Weltkrieg, wurde die Kirche dann vom Bombardement schwer getroffen und bis auf den stabilen Turm und die Seitenmauern zerstört.




Später wurde beschlossen, die Kirche nicht mehr wieder aufzubauen, sondern die Mauern als Mahnmal in ihrem Zustand zu lassen. Stattdessen wurde St Dunstan-in-the East zu einem kleinen Park und Garten umgewandelt.

Man könnte nun sagen, der Ort ist ein "Lost Place", eine alte Ruine. Als verloren würde ich die Kirche aber keinesfalls bezeichnen: da ist jetzt so viel Leben, wilde Schönheit und entspannte Ruhe!




Ausser an Feiertagen ist der Ort von 8 Uhr Morgens bis zum Eindunkeln oder bis spätestens 19 Uhr Abends frei und kostenlos zugänglich. Fotografieren für private Zwecke ist erlaubt. Wird die Kirche jedoch als Foto- oder Filmlocation - zum Beispiel für Hochzeiten - gewünscht, braucht es eine kostenpflichtige Bewilligung je nach Aufwand.




Oft verbringen einzelne Mitarbeiter aus den Büro-Türmen der Umgebung ihre Mittagspause in der Openair-Kirche und einige Touristen geniessen die Ruhe mitten in der Grosstadt London. Nur manchmal zu den Feiertagen, oder eben für Hochzeiten, wird die Kirche noch gemäss ihrem ursprünglichen Zweck genutzt.




Die alte, zerfallene Kirche hat auf jeden Fall einen ganz speziellen Zauber und wirkt sogar bei Regenwetter noch schön mystisch! Obwohl St Dunstan-in-the East mitten in der Stadt steht, ist sie noch immer ein Geheimtipp! Der Ort ist zum Glück unbekannt und von aussen unauffällig genug, so dass ihr hier einige ruhige Minuten an einem etwas versteckten Platz mitten im Grossstadtdschungel verbringen könnt.




Ihr findet die Kirche St Dunstan-in-the-East in London in nur ca. 5 Minuten Gehdistanz in der Nähe des "Monument" und des riesigen "Walkie Takie" - Gebäudes (link) mit dem Skygarden (offiziell 20 Fenchurch Street genannt). Sie ist gut erreichbar von der Metro-Station "Monument" her, aber auch von der Station "Tower Hill". Auch von der London Bridge her seid ihr in gut 5 Minuten zu Fuss schon bei der Kirche angekommen.




Bisher habe ich die alte Kirche St Dunstan-in-the-East zwei mal besucht: einmal im Hochsommer, als die Pflanzen kräftig grün waren und einmal im frühen Frühling, als noch alles mehrheitlich kahl war. Beide Male schien mir der Ort magisch und hat mir sehr gefallen. Das Aussehen und die Wirkung war jedoch ganz unterschiedlich!




Im Sommer spielten die Pflanzen und der Garten im Inneren der Kirche die Hauptrolle: Jedes alte Kirchenfenster und jeder Torbogen eröffnete wieder neue Blicke auf noch mehr dichtes Grün.




Im noch zeitigen Frühling jedoch zeigte sich die Umgebung durch die teilweise noch kahlen Pflanzen viel stärker.




Anders als im Sommer war der Kontrast zu den umliegenden, modernen Gebäuden besonders stark. So ragte zum Beispiel das "Walkie Talkie" (20 Fenchurch Street) weit über den alten Bau.




Durch einen der Torbögen war in der Ferne gar "the Shard", das hohe, spitze Gebäude auf der anderen Seite der Themse zu sehen. Daneben leuchteten bereits die Blüten der Magnolie durch die gotischen Fenster.




Auch der alte Kirchturm ist durch die noch blätterlosen Bäume besser zu erkennen...




Zu welcher Jahreszeit würde euch die Kirche St Dunstan-in-the East besser gefallen?




Mich würde es nun sehr reizen, auch einmal im Herbst vorbeizuschauen! Bestimmt ergäbe auch die goldene Herbstfärbung der Bäume und anderen Pflanzen einen schönen Kontrast?




Weitere Infomationen zum Thema findet Ihr hier:

20 Fenchurch Streetin London - Das Walkie Talkie mit der besten Aussicht!
London Visitor Information
Wikipedia


Liebe Reisegrüsse, Miuh





Ursprünglicher Beitrag: 28.08.2016 / 13.45h
Aktualisierte Informationen und Links, sowie neue Fotos am 18.04.2019 / 00.10h