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Mittwoch, 19. Februar 2020

Oman Roadtrip: Die wilde südliche Küste zwischen Bergen und Meer

Die abenteuerlichste Strecke unserer Oman-Reise! Zugegeben: wahrscheinlich habe ich das öfters gedacht während unserem Roadtrip durch den Oman. Nun aber lag Salalah ganz im Süden hinter uns und vor uns eine zumeist gut ausgebaute aber einsame Strasse in Richtung Norden, zwischen atemberaubenden ockerfarbenen Bergen und dem türkisblauen Arabischen Meer.

Die Küste ist hier praktisch menschenleer - und die wenigen Siedlungen unterwegs sind weit davon entfernt, auf Touristen zu warten. So beschlossen wir, die gut 660 Kilometer von Salalah bis Duqm durchzufahren. Es gibt nach Mirbat schlicht nicht viele Übernachtungsmöglichkeiten, wenn man nicht mit dem Zelt oder Camper unterwegs ist.




Meine Stimmung in dieser überwältigenden Landschaft, die wohl noch nicht allzu viele Ausländer überhaupt gesehen haben, weil hier keine der typischen Touristenrouten des Oman durchführt, schwankte im Sekundentakt zwischen Panik "fahr schneller, wenn diiie Felsen da runterkommen sind wir platt!" und überbordender Begeisterung: "schau wie unfassbar schön, halt an, das muss ich fotografieren!".




Wir waren Morgens früh in Salalah gestartet, hatten unterwegs jedoch bereits den Archäologischen Park von Sumhuram mit dem antiken Hafen Khor Rori besichtigt und die reiche Unterwasserwelt in der Nähe des Kairaba Mirbat Resort (ex Marriott Resort) bewundert, wobei wir uns tatsächlich trotz 4x4 Antrieb kurz in den Dünen des traumhaften Strandes festfuhren. Mehr darüber findet ihr in den Kapiteln 18 und 20 hier: Salalah im Süden - zwischen Tradition und Tourismus




An einer der beiden Tankstellen in Mirbat passten wir den Reifendruck (welchen wir für das Fahren im Sand vorher verringert hatten) wieder an für die Strasse und füllten den Tank für die lange Fahrt in Richtung Norden.




Der nächste Streckenabschnitt führte uns auf einer recht neuen Strasse durch felsiges und steiniges, beinahe öd scheinendes Hinterland.




Die neuen Umfahrungsstrasse brachte uns in einiger Entfernung am Dörfchen Sadah vorbei zurück in Richtung Meer. Mal mehr, mal weniger direkt dem Wasser entlang ging es weiter durch felsige Landschaften. Ein besonderer Ort war das Wadi Ataq, welches ins Meer mündete. Wie eine kleine Oase zeigte sich im Delta eine grüne Landschaft, wo Dromedare weideten.




Etwas weiter ging die Strasse wieder weg vom Meer, vorbei an kleinen Bergen, die von beinahe weissem Sand umgeben waren. Die nah am Boden liegenden knorrigen Bäume zeigten an, dass es hier wohl häufig sehr windig war.






Noch etwas weiter nördlich, etwa ab dem kleinen Fischerdörfchen Hadbeen, führte die Strasse dann wieder direkt dem Meer entlang, manchmal immerhin noch durch einen Strand getrennt. Linkerhand ging es recht steil weit hoch - und die Berge sahen hier alles andere als stabil aus! Auto- und gar Haus-grosse Felsbrocken hingen in den Berghängen oder lagen knapp neben der Strasse.




Ziemlich gruselig, wie die grossen Blöcke teilweise nur noch an ein paar kleineren Steinen oder an einer zerrissenen Felswand zu halten schienen. Ich fürchtete wirklich jederzeit einen sich lösenden Felssturz... dabei ist wohl - wenigstens bei gutem Wetter - alles viel stabiler, als es mir damals schien!




Der Strasse und den Stränden entlang spazierten immer wieder seelenruhig Dromedare. Nun erlebte ich also doch noch, was wenige Tage zuvor am Mughsayl Beach südlich von Salalah nicht geklappt hatte: Dromedare am Strand!

Einer dieser unzähligen hellen Sandstrände unter den rauhen, wilden Berge wird Dolphins Beach genannt. Selbst haben wir die Delfine hier leider nicht erlebt... Ich bin ehrlich: durch meine Angst vor allfälligen herunterstürzenden Felsen sind wir hier ziemlich zügig durchgefahren. Ausserdem hat uns (wie Anfangs schon erwähnt) durch die lange Etappe die Zeit für längere Stopps gefehlt.

Wir haben später während unserer Reise beim Warten auf die Masirah-Fähre eine spanische Familie auf Weltreise getroffen, die hier mit ihrem Wohnmobil eine Nacht verbracht hatte und mit den Definen geschwommen war. Hier: Vaya Viaje findet ihr einen kurzen Bericht und ein tolles Video darüber.

Ein deutsch- und englisch-sprachiger lokaler Reiseführer, den ich selbst jedoch nicht kenne, empfiehlt sich speziell für diese Region. Er kommt aus Hadbeen und bietet Camping-Touren in der Region, sowie Ausflüge zu den Delfinen an. Hier: DelphinTourSalalahOman findet ihr die Homepage von Salim




Etwas weiter, kurz vor dem kleinen Fischerdorf Hasik, wurde es durch das von einem Wadi her kommende Wasser wieder etwas grüner am Meer.




Der Ort Hasik selbst hat mich teilweise etwas an ein Retorten-Dörfchen erinnert... wie vielerorts wurde gleich eine ganze, neue Siedlung im gleichen Stil hochgezogen.




Der Strand mit den vielen Fischerbooten hingegen schien wiederum sehr traditionell.

Etwas nördlich von Hasik befinden sich ausserdem die Natef Falls, Wasserfälle über die steilen Felsen direkt entlang der Strasse. (nicht auf den Fotos hier)




In der Nähe fand auch eine Polizei- / Militärkontrolle statt. Dabei wurden unser Mietvertrag, sowie das Auto überprüft.

Kurz darauf zog sich die gut ausgebaute Strasse zum ersten Mal auf dieser Strecke hoch in die Berge. Wie andernorts auch schon, war die Strasse auf beeindruckende Weise in die Bergflanke geschnitten worden.




Schnell waren wir mitten drin in der grau-beigen Bergwelt und es ging immer weiter hoch - bis wir unser grünes Wunder erlebten: die Oase Khor Sanq / Wadi al Nakheel mitten in den Bergen! Damit hatten wir hier nicht gerechnet - umso mehr genossen wir den Ausblick, für uns ein weiteres Naturwunder des Oman.




Nach einigen Kilometern mehr auf engen Serpentinen der Bergstrasse genossen wir einen wunderbaren Rundumblick - zurück und weit hinunter auf die Küste, das Meer und die Strasse, welche uns schliesslich hier hoch geführt hatte.




Eine längere Strecke brachte uns anschliessend tief durch die Berge und später auf einer Art Hochebene weiter in Richtung Norden.




Beim etwas grösseren Fischerdorf Ash Shuwaymiyyah (wie so oft mit unterschiedlichen Schreibweisen möglich), ging die Strasse wieder hinunter in Richtung Meer.

Selbst sind wir hier weitergefahren, da wir noch eine weite Strecke zurückzulegen hatten. Eigentlich würde es sich aber unbedingt lohnen, hier einen Tag zu verbringen! Der Strand soll wunderschön und meist menschenleer sein, dafür bevölkert von den verschiedensten Vögeln. Auch Delfine und andere Meerestiere könnt ihr hier mit etwas Glück antreffen.

Noch viel spektakulärer, mit wunderschöner Natur und beeindruckenden Landschaften, ist das Wadi Ash Shuwaymiyyah - es ist ein richtiger Geheimtipp, noch immer kaum bekannt und wenig besucht dank seiner abgelegenen Lage. Es ist (wenigstens zu Beginn) ein sehr grosses, breites Wadi und etwas Abenteuerlust, gute Ausrüstung (und viel Wasser!!) sowie ein Geländewagen sind für den Besuch Pflicht!

Leider fehlt es auch hier an Unterkünften: gefunden habe ich die Shuwaymiyah Tourist Lodge - ein kleines Hotel, welches in Tripadvisor als "Alternativlos" und "möglicherweise in der Zwischenzeit durch ein wenig hygienisches, kleines Hotel ersetzt" beschrieben wird. Wie immer im Oman ist auch hier Camping eine Möglichkeit - falls ihr dafür ausgerüstet seid.

Weiter ging für uns die Fahrt entlang des langgezogenen Strandes, bis die Strasse an dessen Ende in nahezu rechtem Winkel nach links abbog.




Auch hier erwartete uns wieder ein recht steiler Aufstieg ab Meeresniveau durch einen Ausschnitt in der beinahe senkrechten Felswand. Und auch hier, wie auf der ganzen bisherigen Strecke, war die Strasse gut ausgebaut und relativ neu.




Oben angekommen, zog sich der Weg weiter über ein Hochplateau. Beim Dörfchen Shalem (auch Schalim), findet ihr eine wichtige Kreuzung, wo wir weiter in Richtung Duqm fuhren. In die andere  Richtung, eher ins Landesinnere, führt die Strasse später entweder gegen Norden nach Haima oder im Inland in Richtung Süden via Thumrait nach Salalah.




Auch in Schalim sahen wir Neubausiedlungen - überall, auch an den scheinbar entlegensten Orten im Oman wird gebaut, ob Strassen, Hotelanlagen, Dörfer oder in Städten!




Ein gutes Stück weiter fuhren wir auf einer steilen, links und rechts durch Felswände eng begrenzten Strasse wider hinunter in Richtung Meer.




Weiter ging es nun durch Wüstengebiete in Richtung Norden. Es war langsam Abend geworden...

Eigentlich hatten wir geplant, auf keinen Fall bei Dunkelheit fahren. Nicht, weil wir uns vor Überfällen oder ähnlichem fürchteten, sondern weil nachts plötzlich auf die Strasse laufende Tiere - insbesondere Dromedare, die wir immer mal wieder von weitem sahen - üble Unfälle verursachen könnten.

Auch die Müdigkeit holte uns nach dem langen Tag langsam ein. Hier draussen waren kaum andere Autos unterwegs. Bis wir in einem Notfall gefunden würden, hätten wir lange warten müssen.




Zum Sonnenuntergang gönnten wir uns nochmals eine kurze Pause, fotografierten und genossen die Ruhe hier draussen. Dann mussten wir weiter... vor der Dunkelheit würden wir es dennoch nicht mehr nach Duqm schaffen, denn ab hier waren es immer noch etwa 1.5 Stunden Fahrt.




In der Nähe kleiner Siedlungen, die hier in der Wüste verstreut lagen, waren auf der Strasse jeweils verkehrsberuhigende Schwellen eingebaut, die in der Dunkelheit kaum sichtbar waren. Gegenseitig warnten wir uns davor, sobald wir sie bemerkten: "Achtung, Bump!!!" Hätten wir einen davon mit 80kmh erwischt, wären wir wohl mit dem Auto abgehoben.




Eine Stunde später, bereits in absoluter Dunkelheit, wurden die Strassen breiter und zahlreicher. Grosse Verkehrsschilder, Autobahnauffahrten und helle, moderne Strassenlampen zeigten uns an, dass wir uns endlich in der Nähe von Duqm befanden.

Wie erleichtert waren wir, als wir das Hotel in Duqm endlich erreicht und die lange, anstrengende aber auch wunderschöne Strecke sicher hinter uns gebracht hatten.




Fazit: 

Den 660 Kilometer langen Weg von Salalah bis Duqm sind wir in einem Tag gefahren. Zwar haben wir Anfangs noch einiges besichtigt und erlebt und auch später unterwegs an speziellen Orten immer wieder kurz angehalten. Dennoch: die Strecke würde noch so viel mehr an spektakulären Natur-Schätzen und Erlebnissen bieten! Meiner Meinung nach könnte man hier als Naturliebhaber gut auch eine ganze Woche lang unterwegs sein...

Die Strassen sind neu, breit und gut ausgebaut, einzig an Übernachtungsmöglichkeiten fehlt es. Sehr einfache Unterkünfte mögen in den kleinen Dörfern entlang der Route existieren, jedoch dürft ihr hier zumeist keinerlei Ansprüche an Komfort, Reservierbarkeit, Englischkenntinsse und Hygiene stellen - Ausnahmen vorbehalten! Eine mögliche Alternative ist das Campen, welches im Oman verbreitet erlaubt ist: entweder mit Guide, oder selbst organisiert. 

Während in Muscat unterdessen viele Touristen ihre Ferien verbringen und etwas orientalische Abenteuerluft schnuppern, ist die südliche Küste des Oman zwischen Salalah und Duqm eine der noch weitgehend unentdeckten und selten bereisten Regionen des Landes. Mit all den Geheimtipps hier zwischen Bergen und Meer, welche ich teilweise erst während unserer Reise oder sogar noch später entdeckt habe, möchte ich unbedingt mochmals hierhin zurückkehren und mehr Zeit verbringen.


Mehr über unsere Reise durch den Oman findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land

Liebe Reisegrüsse
Miuh

P.S. Gerne zeige ich die naturgewaltige Küste im Süden des Oman auch beim Sonntagsglück, Freutag, Friday Bliss und Naturdonnerstag

Freitag, 31. Januar 2020

Aboriginal People - mein Verständnis für die Kultur der Australischen Ureinwohner

Aboriginal People in Australien - kein einfaches Thema, erst recht nicht für mich als Ausländerin! Es bewegt mich und doch war ich lange nicht sicher, ob ich überhaupt darüber schreiben soll... Was weiss ich schon? Ich kann es ganz ehrlich sagen: wie die meisten Menschen weiss ich noch immer relativ wenig über die Ureinwohner Australiens. Meine spannenden Begegnungen und mystischen Erlebnisse in Australien, sowie meine Gedanken über Aboriginal People möchte ich jedoch unbedingt mit euch teilen:




Selbst habe ich erst einzelne Aboriginals persönlich getroffen - und erst noch nur solche, die sich den Kontakt mit Touristen aus aller Welt gewohnt sind, die es irgendwie geschafft haben, sich in beiden Welten zu bewegen. Dennoch habe ich mit der letzten Reise nach Australien ein starkes Gefühl und Verständnis für die Aboriginal People und für ihre Verbindung zum Land und zur Natur erhalten.

Dies ist ein sehr persönlicher Beitrag, eine Annäherung. Für alle Aboriginal People, eingewanderten Australier und Touristen in Australien müssen meine Zeilen nicht zutreffen, denn es sind nur meine Erlebnisse, Erfahrungen und Folgerungen daraus. Wenn ich damit ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für die jahrtausendelangen Bewohner und Kenner des Australischen Kontinenten erreichen kann - umso schöner!



Inhalt:

Einleitung
1. Geschichte, Kultur und Wissen der Aboriginal People in fünf Sätzen
2. Meine traurigen Begegnungen mit Aboriginals und den Folgen der jüngeren Geschichte Australiens
3. Als ich mich beobachtet fühlte
4. Das flüstern des Landes und der Ahnen
5. Lernen und Verständnis gewinnen in Informationszentren
6. Zusatzinformationen



1. Geschichte, Kultur und Wissen der Aboriginal People in fünf Sätzen


Die lange und vielfältige Aboriginal Geschichte und Kultur hier in einem Beitrag zusammenzufassen, ist nicht möglich und gar nicht mein Ziel. Festzuhalten ist aber, dass Aboriginal People auf dem Australischen Kontinent eine etwa 40'000 - 60'000 Jährige Geschichte haben. Viele wissenschaftlich nachweisbare geologische, soziale, geschichtliche, astronomische und wetterbedingte Events sind in den Dreamtime Stories der verschiedenen Tribes übermittelt und werden so als eine Art kollektive Erinnerungen weitergegeben.




Ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihr Gefühl für Natur, Landschaften, Tiere, Pflanzen und Wetter sind wertvoll und phänomenal: Gerade in den vergangenen Wochen, mit den katastrophalen Feuern in Australien, wird endlich wieder öffentlich darüber gesprochen, wie die tausende Jahre währende Erfahrung der Aboriginal People mit dem Thema Feuer solche Katastrophen (abgesehen von Klima-bedingten stärkeren Trockenheiten) in Zukunft ein Stück weit verhindern könnte. Es bleibt zu hoffen, dass solche Projekte tatsächlich verfolgt und nicht schon bald wieder vergessen werden und dass das Wissen der Aboriginals in Zukunft ganz allgemein mehr geachtet und im Sinne der Natur genutzt wird!






2. Meine traurigen Begegnungen mit Aboriginals und den Folgen der jüngeren Geschichte Australiens


Meine bisherigen Erfahrungen und Begegnungen mit Aboriginal People waren bescheiden: Einmal, während einer früheren Reise nach Australien, nachts in Adelaide, sah ich einige von ihnen wild herumgestikulieren und hörte sie schreien. Bald war auch schon ein Polizei-Auto mit lauter Sirene unterwegs. Ich hatte keine Ahnung, was vor sich ging, fühlte mich zwar nicht bedroht, aber auch verunsichert.

Während meiner letzten Australienreise begegnete ich in Alice Springs, rund um den Uluru und in Darwin so vielen Aboriginals, wie noch nie vorher. Viele lagen in den Parks der Städte im Schatten eines Baumes, scheinbar teilnahmslos, vielleicht aber auch nur die heissesten Stunden des Tages in Ruhe verbringend? Bei einem Roadhouse im Red Centre sah ich sie zusammenstehen, im Laden herumrennen (und herausgejagt werden), Fastfood essen und laut herumschreien. Ausserdem rochen sie anders als unser "frisch geduschtes und desodoriertes" Ideal oft nach Schweiss und nicht gerade frisch.




Auch wenn mir manches Zusammentreffen nicht nur angenehm war, versuchte ich immer wieder, zu verstehen: Wie könnte ich, als Besucher, ihnen böse sein, ihr Verhalten und ihre aktuelle Lebensweise verurteilen oder denken, dass meine Art, meine Ernährung, mein Leben und mein (oft künstlicher) Geruch besser ist?

Was sollen sie denn essen, wenn die Jagd oder das Sammeln von Pflanzen kaum mehr so möglich ist, wie sie es früher kannten? Ihnen, oder meist schon ihren Vorfahren wurden von den Einwanderern ihre Lebensräume, ihre Lebensarten, Sprache, Kultur, Kinder und oft auch ihr Leben genommen. Viele haben ihren Platz weder im "neuen", von aussen diktierten und entwurzelten modernen, noch im "alten", traditionellen Leben bis heute nicht mehr gefunden. Auch die eingewanderten Australier suchen noch immer den richtigen Umgang mit ihren Ureinwohnern. Unfassbar viele Fehler wurden gemacht und haben bis heute Folgen für alle Bewohner Australiens.



3. Als ich mich beobachtet fühlte


Ob es damals, vor knapp acht Jahren tatsächlich meine erste (unbewusste!) Begegnung mit Australiens Ureinwohnern war, oder nur mit ihrem Land und ihren Tieren, weiss ich bis heute nicht:

Während unserer Fahrt entlang der Westküste Australiens in Richtung Norden sahen wir ca. 30 Minuten südwestlich des Nanutarra Roadhouses von der Strasse aus spezielle Felsformationen. Wir hielten für eine kleine Pause an und ich wagte alleine einige Schritte über den schmalen Trampelpfad zu den Felsen, um sie zu fotografieren.




Die Hitze flirrte, es war windig und irgendwoher hörte ich hunderte Wellensittiche zwitschern. Erst mit der Zeit sah ich sie auch: immer wieder flogen sie von den Büschen in der Umgebung hoch, in eine erhöhte Höhle im Fels und von dort wieder weg. Was dort wohl spannendes zu finden war, vielleicht Wasser?




Der Ort war irgendwie magisch. Das vielfache Zwitschern der Wellensittiche und der Wind waren laut zu hören, ansonsten war es ganz ruhig. Ich fühlte ich mich einerseits ganz alleine hier draussen zwischen den runden Felsen, gleichzeitig aber auch sehr beobachtet und überhaupt nicht alleine. Mit den Augen suchte ich die Büsche und die runden Felsen ab, konnte jedoch niemanden sehen. Schnell ging ich zurück zum Auto und wir fuhren weiter.




Nur wenige hundert Meter weiter war eine Aboriginal Community ausgeschildert. Vielleicht hatte ich mich also nicht getäuscht... Bis heute habe ich Gänsehaut, wenn ich mir die Videos anschaue, die ich damals eigentlich nur der Vögel wegen aufgenommen hatte...



4. Das Flüstern des Landes und der Ahnen


Während meiner kürzlichen Reise nach Australien waren wir für einige Zeit im Outback zwischen Alice Springs und dem Uluru unterwegs. Oft hielten wir entlang der Strasse oder bei einem Aussichtspunkt für einen Zwischenstopp und hier hörte ich es zum ersten Mal: ein pfeifendes, an- und abschwellendes Rauschen des Windes durch die Landschaft, durch Steine und Büsche, durch ausgetrocknete Flussbetten und über Felskanten. Das Geräusch ging mir nahe und es hat mich die ganze restliche Australienreise hindurch mehrmals begleitet.




Auch wenn ich genau weiss, dass alles physikalisch absolut erklärbar ist, habe ich mich immer, wenn ich diese Geräusche gehört habe, sehr speziell gefühlt. Jedes Mal habe ich mir Zeit genommen, zuzuhören: Ich habe mir vorgestellt dass mich das Land und die Ahnen der Aboriginal People als Besucherin hoffentlich willkommen heissen und ich habe versprochen, die Natur und die lokale Kultur zu achten (was ja auch selbstverständlich sein sollte!). Dieses oft feine und doch so mächtige Geräusch des Windes hat in mir mehr bewegt, als es jede Erklärung oder Fachliteratur gekonnt hätte, es waren magische, verbindende Momente.




Habt ihr so etwas auch schon erlebt? Und nein, ich hatte keinen Sonnenstich oder übermässigen Durst... auch bin ich normalerweise nicht allzu esotherisch veranlagt. Es waren einfach sehr schöne, ruhige Erlebnisse in und mit der Natur. Wenn ihr euch selbst vorstellen möchtet, wie diese Wind-Geräusche tönen, könnt ihr die Lippen spitzen, wie zum pfeifen, die Luft dann aber knapp ohne klaren, lauten Pfeif-Ton, sondern eben eher nur als rauschendes beinahe-pfeifen in langsam auf- und absteigenden Tonarten hinausblasen. Falls ihr in Australien seid (oder bestimmt geht das auch sonst überall, draussen in der Natur!), sucht euch einen ruhigen Ort, hört dem Wind und dem Land zu und lasst die Natur auf euch wirken.



5. Lernen und Verständnis gewinnen in Informationszentren


Mit diesem Verständnis für die Ureinwohner Australiens im Herzen wollte ich unbedingt das Uluru - Kata Tjuta Cultural Centre beim Uluru besuchen, um mehr über die Aboriginal People, ihre Geschichte, ihr Leben und ihre Naturverbundenheit zu erfahren. Im Informationszentrum war ich sehr lange, habe viel gelesen, geschaut, geschnuppert und gestaunt.




Es hat sich absolut gelohnt, auch wenn ich dadurch immer noch erst einen kleinen Ausschnitt des Lebens, Denkens und Handelns der Anangu (welche in Australiens Zentrum und damit auch rund um den Uluru leben), erfassen konnte.

Mir ist klar geworden, dass ihr ganzes Leben und Denken sich sehr von meinem unterscheidet: Sie leben sehr nahe an und in der Natur und diese ist gleichzeitig untrennbar mit ihren Ahnen und den Dreamtime Stories verbunden.

Das Fotografieren ist im Innern des Uluru - Kata Tjuta Cultural Centre verboten und daran habe ich mich natürlich auch als Foto-Junkie gehalten. So sind mir nur in Gedanken einzelne Ausschnitte von Dreamtime Stories, Stimmen, Gesängen, Nahrungsmitteln direkt aus der Natur, Zahlen, Sprachen, Kunstgegenständen und Informationen geblieben. Daraus ergibt sich auch wieder ein kompletteres Bild und ein weiter wachsendes Verständnis für die Aboriginal People und einige ihrer Traditionen.



 6. Zusatz-Informationen


Einige weitere Informationen zu den Aboriginal People gebe ich euch hier gerne weiter: Vielleicht ist ja etwas besonders Interessantes für euch dabei?

Fotos von Menschen
Viele Aboriginals mögen nicht fotografiert werden, deshalb gibt es auch hier in diesem Beitrag nur Fotos der Natur Australiens. Für mich stehen Naturschönheiten genauso für die Kultur und das Leben der Ureinwohner in Australien. Im Cultural Centre unter Aboriginal Kontrolle gab es auch Fotos von Menschen. Jedoch werden diese abgedekt, sobald jemand gestorben ist - Fotos von Menschen zu zeigen, welche nicht mehr unter uns sind, ist verboten.





Fotos von speziellen Orten
Nicht nur Menschen, sondern auch einige heilige Orte wie z.B. spezielle Stellen des Uluru oder der Kata Tutja sollen nicht fotografiert werden. Noch strenger wird dies für professionelle Fotografen und Videografen gehandhabt, welche ihre Fotos veröffentlichen oder gar damit Einkommen generieren wollen. Weitere Angaben dazu findet ihr hier: Photography Guidelines und Media Guidelines.





Ursprüngliche Orts - Namen
Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass ihr heute kaum mehr vom Ayers Rock, sondern vom Uluru hört. Als die ersten Zuwanderer nach Australien gelangten, entdeckten sie Region um Region, Ort um Ort, Fluss um Fluss und Berg um Berg das Land und sie benannten diese nach Entdeckern, damaligen Politikern oder Orten ihrer Ursprungsländer... Was sie nicht bedachten, war: Alle diese Orte, Regionen, Flüsse und Berge hatten bereits Namen! Erst seit wenigen Jahren werden nun immer mehr diese ursprünglichen Namen wieder verwendet. Bis diese im kollektiven Verständins angekommen sind, dauert es jedoch teilweise sehr lange. Beim Uluru, dem heiligen Berg der Ureinwohner hat es meiner Meinung nach am besten und schnellsten funktioniert.





Anders zuhören, mitdenken, einfühlen
Aboriginal People sind sehr in der Natur und in der Vergangenheit ihrer Ahnen verwurzelt. Mein Gefühl ist, dass sie in Vielem anders denken und fühlen als ich, das viel zitierte "keinen Besitz haben, sondern für das Land sorgen" ist nur eines davon. Genau dies, das sich darauf einlassen finde ich besonders interessant. Zum Beispiel konnten wir einer Frau zuhören, die uns beim Uluru von ihrem Traum erzählte. Sie sprach vom Mond und seiner Bahn über dem Uluru und sie betonte immer wieder, es sei ein guter Traum gewesen.





Den Uluru besteigen?
Vor unserer Australien-Reise war es ein grosses Thema: Ab dem 26. Oktober 2019 wurde endlich verboten, den Uluru zu besteigen. Knapp zwei Wochen später waren wir dort, bewunderten den Uluru, den heiligen Berg der Anangu, sahen, wie wichtig er für sie ist, und wie schön die Natur rundherum.




Dann kamen wir zu der Stelle, wo die Leute jeweils hinaufgeklettert waren: Abgesperrt mit Gittern, alles kahl, jegliche Vegetation weggetrampelt, die Halte-Seile und Stangen schon halb enfernt und dann diese ausgetretene, helle Linie den Berg hoch - schrecklich! Nicht nur ist der Berg selbst für die Aboriginal People heilig, auch fühlen sie sich für die Sicherheit der Besucher hier verantwortlich. Dass es am Berg immer mal wieder Verletzte und Todesfälle durch Stürze gab, war für sie zusätzlich schlimm. Ich sage es sehr klar: zum Glück ist das hochklettern auf den Uluru nun verboten!





Laute Stimmen
Das laute Sprechen oder gar Schreien habe ich schon weiter oben erwähnt. Im Cultural Centre habe ich gelernt, dass Aboriginal People kräftige, laute Stimmen haben, weil sie sich damit oft auch über weite Distanzen hinweg verständigen. Ist es also möglich, dass einige der früheren Begegnungen, bei denen ich Schreie und vielleicht Streit heraushörte, ganz einfach normale Kommunikation waren?





Weitere Informationen
Ich finde es schwierig, im Internet gesicherte Informationen aus erster Hand über Aboriginal People zu finden, erst recht auf Deutsch. Einzelne Informationen findet ihr hier:
Aboriginal People von Australien-Info.de
Sehr viele spannende Informationen findet ihr hier: Creativespirits.info (Englisch)




Wie geht es euch mit dem Thema? Habt ihr schon Aboriginal People getroffen, würdet ihr gerne, oder traut ihr euch irgenwie nicht so ganz ans Thema heran? Ich freue mich auf eure Meinung und Erfahrungen in den Kommentaren.

Liebe Reisegrüsse
Miuh

Samstag, 30. März 2019

Oman Roadtrip: 1000 Kilometer Fahrt durch die Rub al-Khali Wüste mit einem Zwischenhalt in Haima - und Sicherheitstipps für die Wüstentour

Einmal eine richtige Wüste erleben, einmal durch die Wüste fahren... das ist ein Traum! Die endlosen Dünen sehen, vielleicht eine Oase entdecken, eine Fata Morgana erleben, die Einsamkeit spüren - wo ist das noch gefahrlos und ohne Angst vor Entführungen möglich? Hier zeige ich euch, wie wir im Oman 1000 Kilometer von Muscat im Norden nach Salalah ganz im Süden gefahren sind, grösstenteils durch die riesige Rub al-Khali Wüste. Um es kurz zu machen: alle obigen Wünsche und Träume sind dabei tatsächlich in Erfüllung gegangen und wir sind sicher durch die Wüste gefahren.




Inhalt:



Einführung


1. Woher kommt die Sehnsucht nach der Wüste?


2. Erlebnisbericht: Unsere Fahrt durch die Rub al-Khali Wüste im Oman

2.1. Muscat bis Nizwa
2.2. Nizwa bis Haima
2.3. Haima
2.4. Haima bis Muqshin
2.5. Muqshin Oase
2.6. Muqshin bis Salalah


3. Planung einer Fahrt in die Wüste und Sicherheitstipps

3.1. Die Strecke von Muscat über Nizwa und Haima durch die Wüste bis Salalah 
3.2. Gefahren in der Wüste
3.3. Sicherheitstipps für die Wüstendurchquerung auf der befestigten Strasse
3.4. Sicherheitstipps für die Offroad Wüstendurchquerung

4. Weitere Informationen



1. Woher kommt die Sehnsucht nach der Wüste?


Den Wunsch, einmal so richtig die Wüste zu erleben haben wohl viele Menschen. Schon in meinem Kinderzimmer hingen auch Fotos aus einem alten Geo-Kalender, mit Dünen, Kamelen, Steinlandschaften und Beduinen darauf... Biblische Geschichten spielen teilweise in diesen für uns so fremden Landschaften und mystische Erzählungen von Fata Morganas und Oasen tragen das ihre zur Faszination Wüste bei.




Bei einer Zwischenlandung in Dubai auf dem Weg nach Australien habe ich bei Landung und Start aus dem Flugzeug hinunter auf die Wüste geschaut und von dieser Erfahrung geträumt. Waren Anfangs noch bis an den Wüstenrand gebaute Häuser und Strassen zu sehen, wurde die Wüste je weiter desto leerer. Von Zeit zu Zeit waren noch viereckige Steinbauten oder Camps zu sehen, dann wurde es immer einsamer - und dennoch nicht eintönig: die warmen Farben und Formen in der Wüste sind vielfältig, das Licht stimmungsvoll.


2. Erlebnisbericht: Unsere Fahrt durch die Rub al-Khali Wüste im Oman


Bei der Planung unserer grossen Oman-Reise wurde uns schnell bewusst: in diesem Land gibt es jede Menge Wüstengebiete! Und meine Frage war sofort: können wir da hin? Nach einigen Recherchen war klar: Durch die riesige Rub al-Khali Wüste, welche sich vom Norden bis in den Süden des Oman (und weit nach Saudi Arabien, sowie Jemen) ausdehnt, führt eine recht gut ausgebaute Strasse bis ganz hinunter nach Salalah - und ja: wir können da hin, die Tour ist für uns gut zu machen. Mehr darüber findet ihr unter 3. Planung einer Fahrt in die Wüste und Sicherheitstipps.

Die Rub al-Khali Wüste wird auch "the empty Quarter" - das leere Quartier genannt. Natürlich ist die Wüste riesig und es passiert auf weiten Strecken Landschaftlich nicht gerade viel, bis sich jeweils die nächste Veränderung ankündigt und ein etwas anderes Landschaftsbild die Szenerie übernimmt.

Dennoch haben wir während dieser zweitägigen Wüstenfahrt so viel erlebt und gesehen, dass die Rub al Khali für mich keineswegs eine leere Wüste ist. Eine lange Baustelle, Raststätten, Dromedare, Ölförderanlagen, eine Tankstelle, ein Wüstenstädtchen mit Hotels und Gaststätten, Moscheen, eine Oase, verschiedenste Landschaftsformen, Bäume, ausgebrannte Autos, eine alte, versunkene Oasenstadt, viele Menschen... schaut selbst:





2.1. Muscat bis Nizwa

Die erste Strecke von Muscat bis nach Nizwa ist eher bergig, bzw. von Bergen und Hügeln gesäumt. Auch hier seht ihr entlang der Strecke schon viele sandige oder steppenartige Gebiete. Wenn ihr genügend Zeit mitbringt, könnt ihr hier alte und teilweise gar verlassene Dörfer besuchen. Auch Nizwa selbst bietet viel! Hier könnt ihr zum Beispiel das Fort oder die Souks besichtigen - und am Freitag Morgen gar den traditionellen Tiermarkt erleben.



Mehr über Nizwa findet ihr hier:
Oman Roadtrip: Nizwa, die altertümliche Stadt (Erlebnisbericht und Tipps)
Oman Roadtrip: Ursprünglicher Tier-Handel am traditionellen Viehmarkt in Nizwa





2.2. Nizwa bis Haima

Nach Nizwa in Richtung Süden, in Richtung Wüste, stieg unsere Spannung! Zu Beginn führt die Strasse weiterhin durch Täler und an Dörfern vorbei, es folgt eine letzte, grosse Kreuzung - und dann war es plötzlich da, dieses Gefühl: "wir sind in der Wüste"! Die Landschaft links und rechts der Strasse ist grau und flach und verschwindet am Horizont im Dunst. Noch stehen Büsche und einzelne Bäume in der Steinwüste - und immer wieder sind Dromedare zu sehen, die am spärlichen grün knabbern oder durch die Gegend schreiten.




Anfangs war ich ein wenig enttäuscht: das soll nun die Wüste sein - so grau und steinig? Aber natürlich: die Wüsten der Erde haben ganz verschiedene Gesichter! Etwas weiter westlich der Strasse wären auch auf dieser Höhe schon die "klassischen", gold-roten Sanddünen vorhanden, auf unserer Route sind sie uns etwas später ebenfalls begegnet.

Bald begleitete uns auch die grosse Autobahnbaustelle mit zahlreichen Baufahrzeugen neben unserer Strecke für viele Kilometer. Wie lange diese Baustelle war, hat uns sehr beeindruckt!




In weiter Ferne waren irgendwann Ölfelder zu erkennen, mit der weit herum sichtbaren Flamme der Abfackelung. Einmal mehr ein Moment, sich Gedanken zu machen: hier also kommt der Treibstoff unseres Autos her. Den Omanis ist bewusst, dass diese Quellen des Reichtums nicht ewig halten werden und sie entwickeln deshalb verschiedene Pläne für alternative Einkommen - unter anderem den Tourismus.




Bei einer Tankstelle unterwegs taten wir, was wir in Australien im Outback gelernt hatten: bei jeder Gelegenheit tanken, die Wasservorräte und Snacks überprüfen und allenfalls ergänzen. Hier zog ich mir zum ersten Mal unterwegs im Oman den Schal über die Haare. Da draussen in der Wüste waren praktisch nur Männer unterwegs und ich wollte nicht zu einer Attraktion werden. Ein Problem gäbe es auch mit unbedeckten Haaren nicht, aber hier in der Wüste sind kaum Frauen zu sehen - also werden sie schon neugierig angeschaut.




Auf der weiteren Fahrt beobachteten wir eine kleine, Staub aufwirbelnde Windhose in der Wüste, sahen scheinbar ins "Nichts" abzweigende Strassen und endlich auch die ersten hohen Sanddünen - so wie man sich eben die Wüste vorstellt. Immer wieder erinnerte uns die Natur rundherum auch an eine Mondlandschaft - die gleissende, helle Sonne tat das ihrige dazu. Tatsächlich ist die Rub al-Khali Wüste auch ein Eldorado für Meteoriten-Funde. HIER ein Bericht dazu, falls euch das Thema interessiert: "Glücksfälle vor der eigenen Haustüre und in der Wüste" (Naturhistorisches Museum Bern)


 






2.3. Haima

Als wir in Haima, unserem geplanten Übernachtungsort eintrafen, war auch hier allgegenwärtig, dass wir uns in der Wüste befanden: die tief stehende Sonne und die unendlichen Weiten an Sand waren ein spezielles Erlebnis.




Nachdem wir das Hotel schnell gefunden und bezogen hatten, ging es sofort wieder los: Wir wollten ein wenig hinaus fahren, um den Sonnenuntergang in der Wüste zu erleben. Natürlich bewegten wir uns nicht gross von den Strassen weg - wir wollten ja nicht verloren gehen - und dennoch gelangen uns beeindruckende Foto-Aufnahmen.




Die entstandenen Bilder vom Sonnenuntergang über dem Wüstenstädtchen Haima sind nicht nur auf der Festplatte, sondern auch fest in unseren Herzen eingebrannt: ein einmalig bewegendes, bleibendes Erlebnis! Hier waren sie nun, die warmen Farben der Wüste, die riesige, untergehende Sonne, die erhoffte Exotik und das Gefühl, verloren "irgendwo im Nirgendwo" und gleichzeitig völlig aufgehoben zu sein.






Nachdem es dämmerig geworden war, meldete sich der Hunger. Wir fuhren der Strasse entlang, wo sich augenscheinlich nicht nur unser Hotel, sondern auch die Restaurants (bzw. die Imbisse) von Haima befanden. Auch hier waren fast überall nur Männer zu sehen: mehrheitlich Bauarbeiter oder Lastwagen-Chauffeuere, darunter auch viele Expats.




Instinktiv verhielten wir uns typisch, den lokalen Verhaltensweise entsprechend und erlebten so auch ein Stück lokale, traditionelle Gastfreundschaft und Geschlechterverständnis:
Mein Reisebegleiter stieg bei einem der Restaurants aus, um die Karte zu studieren und zu schauen, ob es für mich als Vegetarier ein Angebot gibt. Der Wirt sah ihn, kam hinaus, bestätigte, dass sie sehr wohl vegetarisches Essen anbieten, bemerkte mich im Auto und wies sofort darauf hin, dass sie auch "Family-Rooms" hätten.




Durch einen von der grossen Gaststube getrennten Eingang wurden wir in den oberen Stock geführt, wo es mehrere kleine, jeweils durch Vorhänge abgetrennte Räume gab - einige ohne, andere mit Tisch (für Ausländer, die es weniger gewohnt sind, am Boden zu essen). Die Family Rooms dienen der Privatsphäre der Paare, der Familien - und insbesondere der Frauen. Nach einiger Zeit hörten wir auch, wie weitere Familien und Paare in die Räume neben uns geführt wurden, Essen bestellten, assen, redeten, lachten... ein spannendes, geheimnisvolles Erlebnis, welches ich nicht missen möchte. Das (vorwiegend indische) Essen war reichlich und gut, die Bedienung sehr freundlich.


2.4. Haima bis Muqshin

Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns wieder auf dem Weg, wobei uns an der Auffahrt zur Hauptstrasse bewusst wurde, dass wir hier tatsächlich mehr oder weniger die halbe Strecke geschafft hatten: 489 Km bis Salalah und 541Km bis Muscat wurden angezeigt.




Weitere Strecken mit scheinbar endlosen Weiten, Steinen und Sand in weiss, beige, grau, gold bis rot, Achtung - Dromedar Schildern, Ölfeldern, Sanddünen, welche gerne auch einmal auf die Strassen wandern, folgten. Das ist sie also, die Wüste!









2.5. Muqshin Oase

Vom nächsten Etappenziel erhoffte ich mir einiges und war gleichzeitig auch auf eine Enttäuschung eingestellt: eine richtige Oase - ob es diese wohl tatsächlich gab?

Schon die Tankstelle mit der kleinen Siedlung, der weissen Moschee und den Palmen entlang der Wüstenstrasse schien irgendwie unwirklich - ein mystischer Ort. Wir füllten den Tank und fragten nach dem Weg zur Oase, welcher uns gerne erklärt wurde: ca. 4.5 Kilometer in nördlicher Richtung auf einer geteerten Strasse.




Bäume und Sträucher kündeten die Wasserquelle an, es gab einen kleinen Parkplatz, ein einzelnes Gebäude - und da war sie, die Oase: blau schimmerndes Wasser, von Palmen gesäumt, mitten in der Wüste, in all dem Sand.




Ich war hin und weg: eine richtige Oase, ein solches Naturwunder war mehr, als ich zu träumen gewagt hatte. Genau so stellt man sich eine Oase vor, genau so wird sie in alten Erzählungen oder Märchen beschrieben!

An dem Ort konnte ich mich kaum sattsehen, und der Gedanke, dass hier wohl seit Jahrtausenden und weit vor der Zeit der Tankstellen und der gekühlten Getränke Karawanen rasteten und sich für die Weiterreise strärkten, liess mich erfürchtig staunen.




Auch hier zog ich mir den Schal über den Kopf, wickelte ihn bis über Mund und Nase ums Gesicht und war zusammen mit der Sonnenbrille fast vollständig verhüllt. Der Grund? Ein kleiner Sandsturm war aufgezogen und der Wind blies uns Sand in die Augen, in Mund, Nase, Haare, auf die verschwitzte Haut, einfach überall hin.




Gegen die heiss brennende Sonne schützte ich mich hier in der Wüste ebenfalls am liebsten mit weiter, langer Kleidung und Tüchern. In diesem Moment verstand ich, weshalb sich die Menschen in den heissen Wüstenregionen so anziehen - es ist einfach am angenehmsten, auch wenn es für uns auf den ersten Blick nicht so wirkt.

Wir verabschiedeten uns von der Oase und machten uns wieder auf den Weg, weiter in Richtung Süden.


2.6. Muqshin bis Salalah

Der Wind trieb feinen Sand über die Strasse, ein Naturschauspiel, welches sich kaum auf Bildern festhalten lässt. Streckenweise sahen wir in einiger Entfernung Bäume - die südlichen Ausläufer der Oase - und Dromedare, welche durch die Wüste streiften.




Wir passierten die Raststätte von Qitbit, wo im Mai 2018 nicht nur Sand wie hier bei unserer Durchreise, sondern tatsächlich auch Wasser über die Strasse floss - für uns fast unvorstellbar. Auch im Oktober 2018 hat es in der Region nochmals geregnet und wir haben gehört, dass die Wüste momentan ziemlich grün und blühend sein soll!




Mehrere Gerippe ausgebrannter Autos und Lastwagen erinnerten uns immer wieder daran, wach und aufmerksam zu bleiben.




Ein Stück weiter bogen wir nach rechts auf eine Nebenstrasse ab, weil wir die Unesco Weltkulturstätte Ubar besuchen wollten. Hier erhielt ich eine Ahnung davon, wie es ist, eine Fata Morgana zu sehen. Auf der Strasse vor uns, aber auch draussen in der Wüste sahen wir flimmernde Flächen, die aussahen wie glattes, blaues Wasser, teilweise mit dunkelgrünem Hintergrund - Eine Oase mit Palmen?




Plötzlich sah ich auch eine Gestalt, welche sich im "Wasser" auf der Strasse spiegelte. Tatsächlich war da ein Mann zu Fuss mitten in der Wüste unterwegs! Die "Wasserpfützen" jedoch verschwanden alle, sobald wir näher kamen - sie waren eben wirklich nur eine Fata Morgana.




Leider war die Strasse nach wenigen Kilometern gesperrt, wir mussten zurück bis zur Hauptstrasse und konnten erst weiter südlich nach Ubar fahren. Über diesen speziellen Ort, welchen wir schlussendlich doch noch erreichten, könnt ihr HIER noch mehr lesen:

Oman Roadtrip: Ubar - das Atlantis der Wüste? Unesco Weltkulturerbe im Sand

Mitten in der Wüste gibt es in der Nähe von Ubar ausserdem riesige Bewässerungsanlagen, welche auch auf den Satellitenbildern von Google Maps als grüne Kreise sichtbar sind - grosse Farmen in der Wüste, wer hätte das gedacht?




Kurz vor der Stadt Thumrait verändert sich die Landschaft wieder: immer mehr und immer grössere, teilweise spitze Hügel säumen die Strasse und das Gestein ist oft sehr dunkel. Wieder sind viele Dromedare entlang der Strasse unterwegs und vermehrt sind Zeichen der Zivilisation zu sehen, wie zum Beispiel die vielen Strassenlampen und Strommasten.




Nochmals ca. 30 Kilometer weiter konnten wir beim "Natural Park of Frankinsense Tree" eine öffentlich zugängliche Weihrauch - Plantage besuchen. Durch noch leicht grüne Hügel mit hunderten Dromedaren und auf steilen Strassen fuhren wir anschliessend hinunter in Richtung Küste und Salalah.






Unser Wüsten-Abenteuer ging dem Ende zu und weitere, andere Abenteuer und Erfahrungen erwarteten uns.

Einige Hintergrundinformationen zum Fahren durch die Wüste findet ihr im folgenden Abschnitt:


3. Planung einer Fahrt in die Wüste und Sicherheitstipps



Vom Norden bis in den Süden der Rub al-Khali Wüste führt eine gut ausgebaute Hauptstrasse, daneben war auf hunderten Kilometern gleichzeitig eine weitere, noch breitere Autobahn in Bau (die unterdessen vielleicht schon fertig ist?) und auf der anderen Seite der Strasse waren von Zeit zu Zeit die Überreste der alten, nur einspurigen Strasse durch die Wüste zu sehen.

Auf dieser Nord-Süd-Verbindung durch die grössten Wüstengebiete des Oman könnt ihr also problemlos fahren, sogar mit einem Auto ohne 4x4 - Antrieb. Die grösste Gefahr ist hier wohl die Eintönigkeit der langen Fahrt, welche euch müde machen kann. Also Achtung: bleibt wach und plant genügend Pausen ein!!




Auf der Strecke herrscht nicht gerade dichter Verkehr, aber ihr begegnet immer wieder Autos, Lastwagen und auch militärischen Fahrzeugen. Solange ihr die Strasse nicht verlasst, würdet ihr hier deshalb im Notfall auch innert Minuten Hilfe erhalten.



3.1. Die Strecke von Muscat über Nizwa und Haima durch die Wüste bis Salalah

Die Strecke von Muscat bis Salalah durch die Wüste beträgt gut 1000 Kilometer und ist theoretisch in etwa 10 Stunden Autofahrt (reine Fahrzeit) zu schaffen. Alle Kilometer- und Zeit- Angaben sind ungefähre Schätzungen mit Hilfe von Google Maps und eigenen Erfahrungen. Verlasst euch bitte nicht ausschliesslich darauf.




Noch nicht eingerechnet sind dabei die unbedingt empfohlenen Pausen, Foto-Stopps und Besichtigungen (teilweise mit weiten Umwegen) unterwegs, sowie die Übernachtung nach der ersten Hälfte der Strecke in Haima.

Muscat - Nizwa (Strecke eher bergig als Wüste): ca 160 km / gut 1.5 Stunden ab Stadtgrenze
Nizwa - Haima
(Wüstenstädtchen, Übernachtungsmöglichkeit): ca 385 km / gut 3 Stunden 40 Min
Haima -  Muqshin / Mughshin (Tankstelle und Oase): ca. 165 km / 1.5 Stunden
Muqshin - Salalah / Salala (Möglicher Abstecher unterwegs: Ubar): ca. 340km / 3.5 Stunden

In Haima gibt es gemäss Google Maps drei einfache Hotels, in welchen ihr relativ günstig übernachten könnt. Eine Webseite, auf welcher ihr euch vorab ein Zimmer reservieren könnt, bietet bisher keines davon. Wir haben deshalb vor unserer Abreise im vorherigen Hotel telefonisch reserviert, natürlich könnt ihr das auch schon länger voraus erledigen oder spontan euer Glück versuchen.




Von den drei möglichen Gästehäusern haben wir uns für das Arabian Sands Hotel entschieden: Der Empfang war freundlich, sogar unser Gepäck wurde ins Zimmer hoch getragen. Die Ausstattung ist einfach und zweckmässig: Bett, Tisch, Stühle, Kühlschrank, TV und ein Bad ohne viel Komfort. Normalerweise übernachten hier Arbeiter oder Lastwagenfahrer - entsprechend sind auch im ganzen Wüstenstädchen Haima kaum Frauen zu sehen.




Bei der Muqshin Tankstelle und Oase kommt ihr Saudiarabien am Nächsten während der ganzen Fahrt: nur 50 Kilometer trennen euch hier von der Grenze zum Nachbarland. Für mich war das ein merkwürdiges, irgendwie gruseliges Gefühl: Ich befinde mich in einer riesigen Wüste, irgendwo mitten hindurch verläuft eine Landesgrenze und die Lebensbedingungen - gerade für Frauen - sind auf der einen Seite so anders, als auf der anderen Seite.

In der Nähe der Muqshin Tankstelle (ca. 4.5 km Entfernung) habt ihr ausserdem die Möglichkeit, eine richtige Oase zu besuchen! Für mich war dieser Ort eines der beeindruckendsten Erlebnisse der ganzen Wüstenfahrt und ein unbedingter Geheimtipp! Zwar werdet ihr hier kaum trinkende Kamele finden, sondern einen Parkplatz und ein Gebäude in der Nähe. Das natürliche Wasservorkommen in der Wüste lässt dennoch staunen und ihr könnt euch hier gut vorstellen, wie wichtig der Ort früher für Karawanen war! Spannend finde ich, dass die heutige Tankstelle ebenso wieder in die Nähe dieses uralten Ortes der Rast gebaut wurde. Wurden hier früher die Wasserreserven von Mensch und Tier aufgefüllt, ist es heute vor allem der Treibstoff für Fahrzeuge - und etwas zu knabbern für die Leute.




Sucht, um die Oase zu finden, in Google Maps nach "Omanoil Filling Stagion Muqshin" oder "Muqshin Power Station Oman" und zoomt dann etwas heraus, bis ihr etwas oberhalb davon dunkel  und langezogen die Spuren des Wassers in der Wüste seht (HIER). Lasst euch den Weg dorthin am besten bei der Tankstelle erklären. Wenn ihr in Google Maps anschliessend auf den Pfeil für die Routenplanung klickt und als Start oder Ziel "Ramlat al Mugshin" eingebt, findet ihr eine Google-Markierung (HIER) mitten in der Wüste, wo ihr eine kurze Rezension, sowie einige Fotos von mir findet. Achtung: die Markierung befindet sich am falschen Ort in der Wüste - ich habe es bisher nicht geschaft, das bei Google umzumelden - so einfach ist das eben nicht mit den Adressen in der Wüste!



3.2. Gefahren in der Wüste


Auch wenn ihr auf einer gut ausgebauten Strasse unterwegs seid, gilt es auch hier wie andernorts in der Wüste, vorsichtig und auf Gefahren vorbereitet zu sein:

- Treibsand kann die Strasse "rutschig" und schwer erkennbar machen
- Sandstürme können euch völlig die Orientierung verlieren lassen
- Übermüdete Fahrer können euch entgegenkommen
- Die lange, teilweise eintönige Fahrt kann euch selbst schläfrig machen
- Die Sonne brennt heiss und macht durstig
- Tiere können auf die Strasse laufen (vor Dromedaren wird vielerorts gewarnt)
- Falls ihr in der Wüste die Strasse verlasst, droht schnell Orientierungslosigkeit





3.3. Sicherheitstipps für die Wüstendurchquerung auf der befestigten Strasse


Meine Sicherheitstipps für die Durchquerung der Rub al-Khali Wüste auf der Strasse:

- Informiert nicht nur eure Kontaktpersonen zu Hause, sondern unbedingt auch Einheimische, wie zum Beispiel in der Unterkunft eures Ausgangspunktes oder eures Zieles über eure Pläne. Nicht nur ist es beruhigend, wenn jemand weiss, wo ihr seid, Omanis können euch auch wichtige, hilfreiche und aktuelle Tipps zum Wetter, den Strassenverhältnissen und zur Sicherheitslage geben.
- Informiert euch vor der Fahrt über den Wetterbericht der durchzufahrenden Regionen
- Nehmt mehr als genügend Wasser mit. Das kostet fast nichts, kann aber Leben retten!
- Schützt euch bei Pausen vor der Sonne, am Besten auch durch Kleidung: Kopfbedeckung, Schal, lange Ärmel und Hosenbeine
- Bleibt aufmerksam, nutzt Möglichkeiten für Pausen: Tankstellen, Dörfer, Oasen, ausgeschilderte Parkplätze






3.4. Sichereitstipps für die Offroad Wüstendurchquerung


Wichtig ist: Die obigen Sicherheitstipps reichen nicht aus, wenn ihr in der Rub al-Khali Wüste die Strasse verlässt, oder in einer anderen Wüste, wie zum Beispiel der Wahiba-Wüste (Rimal Al Wahiba / Wahiba Sands) im Oman unterwegs seid. Dann sollt ihr zusätzlich:

- Nicht alleine, sondern mindestens mit zwei, besser mit mehr Fahrzeugen als Gruppe / Karawane fahren
- Kundige Guides dabeihaben
- Zusätzliche Vorräte, vor allem auch zusätzlich Wasser dabeihaben
- Campingausrüstung (Zelte, Schlafsäcke, Kocher, usw.), sowie ein Notfallset (Reiseapotheke, Signalraketen, etc.) mitnehmen
- Unbedingt einen 4x4 - tauglichen Geländewagen mit genügend Bodenfreiheit und der entsprechenden Untersetzung fahren
- Die richtigen Sand-Reifen montiert haben
- Equipment im Auto mit dabei haben, für den Fall, dass ihr stecken bleibt: Schaufel, Abschleppseil, bzw. Bergeseil, genügend Treibstoff, Sandbleche, nötigste Ersatzteile und Werkzeuge, etc)
- Luft ablassen vor der Fahrt in die Wüste und einen Kompressor dabeihaben, um den Reifendruck wieder zu erhöhen, wenn ihr wieder zurück auf eine Strasse kommt.
- Verlässliche Landkarten mitnehmen
- Mutige und Sand- und Offroad- erprobte Fahrer am Steuer haben, oder mindestens die richtigen Instruktionen vor der Fahrt erhalten
- Unbedingt jemanden - ob zu Hause, oder im Oman - infomieren über eure geplante Route und Zeitplanung (und diese Personen natürlich dann auch umgehend benachrichtigen, sobald ihr angekommen seid, um unnötige Rettungseinsätze zu vermeiden...)

Eine mögliche Checkliste für Expeditionen (mit dem Auto oder Motorrad) findet ihr HIER




Für die jeweils ca. 10-20 Kilometer weite Fahrt in eines der touristischen Wüstencamps in der Wahiba Wüste (Wahiba Sands) könnt ihr diese Sicherheitsmassnahmen reduzieren, auch wenn ihr dabei auf Sand und durch den Talboden riesiger Sanddünen fahrt:

Informiert allenfalls das Camp über eure voraussichtliche Ankunftszeit, lasst an der letzten Tankstelle entlang der Strasse gemäss Anweisungen etwas Luft aus den Reifen eures 4x4 Fahrzeuges (und füllt sie nach dem Aufenthalt in der Wüste unbedingt wieder auf!), fahrt zügig aber vorsichtig und achtet besonders auf Tiere (vor allem Ziegen, manchmal Dromedare) entlang der Fahrbahn. Auch genügend Treibstoff im Tank und Wasser als Vorrat dabei zu haben, empfiehlt sich immer.


4. Weitere Informationen


Weitere Informationen über unsere ganze Oman-Reise, die unterwegs erwähnten Orte und Verhaltenstipps findet ihr hier:

Oman Roadtrip: eine abenteuerliche Traumreise durch das ganze Land
Wüstenhimmel: der Himmel über der riesigen Rub al-Khali Wüste im Oman
Oman Roadtrip: Nizwa, die altertümliche Stadt (Erlebnisbericht und Tipps)
Oman Roadtrip: Ursprünglicher Tier-Handel am traditionellen Viehmarkt in Nizwa
Typisch Omanisches Essen - und viele feine Möglichkeiten für Vegetarier und Veganer im Oman (mit Restaurant-Tipps)
Welches ist die richtige Kleidung im Oman - wie ziehe ich mich an? (inklusive Verhaltenstipps und persönlichen Erfahrungen) 

Oman Roadtrip: Salalah im Süden - zwischen Tradition und Tourismus (ein ausführlicher Reiseführer!)

Vielen Dank für eure Begleitung auf meiner Tour durch die Wüste! Seid ihr auch schon durch die Wüste gefahren, ob auf einer Strasse oder offroad durch die Dünen? Oder träumt ihr davon, die Wüste, eine Oase oder eine Fata Morgana eimal selbst zu erleben?

Meldet euch gerne mit einem Kommentar oder e-mail.

Liebe Reisegrüsse, Miuh