Samstag, 18. April 2020

Oman Roadtrip: Regen in der Wüste

Wann regnet es schon einmal in der Wüste? Selten auf jeden Fall, aber eben auch nicht nie! So richtig vorstellen konnte ich mir einen Wüstenregen bisher nicht. Würde der Sand gleich jeden Tropfen verschlucken?




Die kleinen Überschwemmungen auf Masirah Island hatte ich schon beinahe vergessen, als wir wieder am Festland des Oman ankamen. Bei den rosa schimmernden Salzfeldern, die ich gerne nochmals fotografiert hätte, wurde mir bewusst: Auch hier hatte es geregnet.




Alles war grau-braun, matschig und von einer dünnen Wasserschicht bedeckt. Nein, stimmungsvolle Salz-Fotos gab es hier für mich nicht mehr. Die bereits abgefüllten Salz-Säcke wurden so gut wie möglich beiseite geräumt, aber erst musste wohl hier die Sonne wieder übernehmen und alles abtrocknen.




Unser Weg führte uns weiter nördlich, Tagesziel war ein Camp in der Wahiba Sands Wüste. Schon hier fuhren wir ganz an der Küste am süd-östlichen Ende der Wahiba entlang.




An mehreren Orten war der Sand der Dünen bis über die Strasse geweht worden: Eine riesige Naturmacht, dieser verwehte Sand: Millionen von kleinen Sandkörnchen, die zu einer grossen, unaufhaltbaren Düne werden und Strassen oder ganze Siedlungen verschlucken können.




Vor einigen Jahren befand sich auf dieser nicht so oft frequentierten Strecke erst eine Sandpiste, die zu befahren wohl ein ziemliches Abenteuer war. Wir waren nun froh um die noch recht neue, befestigte Hauptstrasse! Aber auch hier hatte der Regen der vergangenen Nacht Spuren hinterlassen: An den Rändern hatte das Wasser tiefe Furchen ins Fundament der Strasse gerissen.




Das waren wohl mehr als nur ein paar kleine Tropfen gewesen... Ein wenig war ich enttäuscht, dass ich dieses Schauspiel des Regens in der Wüste nicht direkt miterlebt hatte. Aber wahrscheinlich konnten wir auch einfach nur froh sein, dass wir nicht mitten in das Unwetter geraten waren.

Bald tauchten am Strassenrand die ersten Tümpel auf - überall dort, wo es sonst schon eher grün war. Anscheinend waren es immer etwa dieselben Stellen, an denen der Boden länger feucht blieb.






Rechts sahen wir hinter den Dünen immer mal wieder das Meer hervorblitzen. Es war, als würden wir durch einen riesigen Sandstrand fahren. Was es hier irgendwo im Nirgendwo am und im Meer wohl noch alles zu entdecken gäbe?




Kurze Zeit später waren auch Spuren des Regenwassers im Wüstensand zu sehen: Dieses war der Düne entlang hinunter gelaufen, hatte den Sand an einigen Stellen ins rutschen gebracht und einen kleinen Tümpel gebildet, welcher in der Zwischenzeit bereits versickert war.




Überall am Strassenrand sahen wir nun solche kleinen Wasserläufe - aber das Wasser selbst war tatsächlich schon nicht mehr da.




Plötzlich sahen wir auf der anderen Strassenseite mitten im Sand wieder eine kleine, spiegelnde Fläche - Wasser!




Der Untergrund war wohl hier fester, vielleicht sogar felsig, so dass das Wasser hier auch im Sand länger hielt und der kleine Regentümpel bestehen blieb. Den grünen Pflanzen und sogar kleinen Palmen nach zu urteilen, schien sich das Wasser, wenn es einmal regnete, immer wieder hier zu sammeln - wie eine kleine Oase in der Wüste!




Etwas weiter nördlich passierten wir eine Zelt-Siedlung. Auch hier lag noch Wasser und einige der Zelte sahen vom Gewitter der vergangenen Nacht etwas zerzaust aus.




In einem kleinen, abgelegenen Dorf kauften wir einige Snacks, bevor wir weiterfuhren.






Auf der Höhe von Al Ashkharah bogen wir in Richtung Nord-Westen ab, weg von der Küste und leicht nördlich entlang der Wahiba-Wüste. Auch hier war vom Regen nicht mehr allzu viel übrig, nachdem in der Nacht zuvor wohl das Wasser noch die ganze Ebende bedeckt hatte.




Ein letzter Rest Feuchtigkeit in den Entwässerungsgräben neben der Strasse war schliesslich unser Abschied vom Regen in der Wüste. An den meisten Orten war das Wasser innerhalb weniger Stunden verdunstet oder versickert. An einigen wenigen Stellen aber bleibt es länger, lässt Überlebenskünstler ergrünen und - wenn es genügend regnet - vielleicht sogar einmal die Wüste erblühen, wie es nur alle paar Jahre oder gar Jahrzehnte passiert.




Die Etappe mit den Fotos der rosa Salzsseen noch vor dem Regen findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Dem Wüstenrand entlang bis zu den rosa Salz-Seen

Unsere Zeit auf der faszinierenden Masirah Island mit vielen Tipps für den Aufenthalt könnt ihr HIER verfolgen: Oman Roadtrip: Masirah Island - Unentdecktes Natur-Paradies im Meer

Mehr Informationen über unseren spannenden Roadtrip durch den Oman sowie weitere Etappen findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land.

Seid ihr auch so fasziniert von der Wüste oder sogar vom Regen in der Wüste?

Natürlich freue ich mich besonders, wenn ihr mir einen netten Kommentar hier lässt, oder den Blog auch gleich abonniert, um keinen weiteren Beitrag zu verpassen. !

Liebe Reisegrüsse
Miuh

1 Kommentar:

  1. Liebe Miuh,
    das sind beeindruckende Fotos. Regen in der Wüste ist ungewöhnlich und ich bin überrascht, dass er nicht sofort weg sickert. Die kleine Oase ist auch sehr schön.
    Danke fürs Zeigen der Bilder.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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