Freitag, 31. Januar 2020

Aboriginal People - mein Verständnis für die Kultur der Australischen Ureinwohner

Aboriginal People in Australien - kein einfaches Thema, erst recht nicht für mich als Ausländerin! Es bewegt mich und doch war ich lange nicht sicher, ob ich überhaupt darüber schreiben soll... Was weiss ich schon? Ich kann es ganz ehrlich sagen: wie die meisten Menschen weiss ich noch immer relativ wenig über die Ureinwohner Australiens. Meine spannenden Begegnungen und mystischen Erlebnisse in Australien, sowie meine Gedanken über Aboriginal People möchte ich jedoch unbedingt mit euch teilen:




Selbst habe ich erst einzelne Aboriginals persönlich getroffen - und erst noch nur solche, die sich den Kontakt mit Touristen aus aller Welt gewohnt sind, die es irgendwie geschafft haben, sich in beiden Welten zu bewegen. Dennoch habe ich mit der letzten Reise nach Australien ein starkes Gefühl und Verständnis für die Aboriginal People und für ihre Verbindung zum Land und zur Natur erhalten.

Dies ist ein sehr persönlicher Beitrag, eine Annäherung. Für alle Aboriginal People, eingewanderten Australier und Touristen in Australien müssen meine Zeilen nicht zutreffen, denn es sind nur meine Erlebnisse, Erfahrungen und Folgerungen daraus. Wenn ich damit ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für die jahrtausendelangen Bewohner und Kenner des Australischen Kontinenten erreichen kann - umso schöner!



Inhalt:

Einleitung
1. Geschichte, Kultur und Wissen der Aboriginal People in fünf Sätzen
2. Meine traurigen Begegnungen mit Aboriginals und den Folgen der jüngeren Geschichte Australiens
3. Als ich mich beobachtet fühlte
4. Das flüstern des Landes und der Ahnen
5. Lernen und Verständnis gewinnen in Informationszentren
6. Zusatzinformationen



1. Geschichte, Kultur und Wissen der Aboriginal People in fünf Sätzen


Die lange und vielfältige Aboriginal Geschichte und Kultur hier in einem Beitrag zusammenzufassen, ist nicht möglich und gar nicht mein Ziel. Festzuhalten ist aber, dass Aboriginal People auf dem Australischen Kontinent eine etwa 40'000 - 60'000 Jährige Geschichte haben. Viele wissenschaftlich nachweisbare geologische, soziale, geschichtliche, astronomische und wetterbedingte Events sind in den Dreamtime Stories der verschiedenen Tribes übermittelt und werden so als eine Art kollektive Erinnerungen weitergegeben.




Ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihr Gefühl für Natur, Landschaften, Tiere, Pflanzen und Wetter sind wertvoll und phänomenal: Gerade in den vergangenen Wochen, mit den katastrophalen Feuern in Australien, wird endlich wieder öffentlich darüber gesprochen, wie die tausende Jahre währende Erfahrung der Aboriginal People mit dem Thema Feuer solche Katastrophen (abgesehen von Klima-bedingten stärkeren Trockenheiten) in Zukunft ein Stück weit verhindern könnte. Es bleibt zu hoffen, dass solche Projekte tatsächlich verfolgt und nicht schon bald wieder vergessen werden und dass das Wissen der Aboriginals in Zukunft ganz allgemein mehr geachtet und im Sinne der Natur genutzt wird!






2. Meine traurigen Begegnungen mit Aboriginals und den Folgen der jüngeren Geschichte Australiens


Meine bisherigen Erfahrungen und Begegnungen mit Aboriginal People waren bescheiden: Einmal, während einer früheren Reise nach Australien, nachts in Adelaide, sah ich einige von ihnen wild herumgestikulieren und hörte sie schreien. Bald war auch schon ein Polizei-Auto mit lauter Sirene unterwegs. Ich hatte keine Ahnung, was vor sich ging, fühlte mich zwar nicht bedroht, aber auch verunsichert.

Während meiner letzten Australienreise begegnete ich in Alice Springs, rund um den Uluru und in Darwin so vielen Aboriginals, wie noch nie vorher. Viele lagen in den Parks der Städte im Schatten eines Baumes, scheinbar teilnahmslos, vielleicht aber auch nur die heissesten Stunden des Tages in Ruhe verbringend? Bei einem Roadhouse im Red Centre sah ich sie zusammenstehen, im Laden herumrennen (und herausgejagt werden), Fastfood essen und laut herumschreien. Ausserdem rochen sie anders als unser "frisch geduschtes und desodoriertes" Ideal oft nach Schweiss und nicht gerade frisch.




Auch wenn mir manches Zusammentreffen nicht nur angenehm war, versuchte ich immer wieder, zu verstehen: Wie könnte ich, als Besucher, ihnen böse sein, ihr Verhalten und ihre aktuelle Lebensweise verurteilen oder denken, dass meine Art, meine Ernährung, mein Leben und mein (oft künstlicher) Geruch besser ist?

Was sollen sie denn essen, wenn die Jagd oder das Sammeln von Pflanzen kaum mehr so möglich ist, wie sie es früher kannten? Ihnen, oder meist schon ihren Vorfahren wurden von den Einwanderern ihre Lebensräume, ihre Lebensarten, Sprache, Kultur, Kinder und oft auch ihr Leben genommen. Viele haben ihren Platz weder im "neuen", von aussen diktierten und entwurzelten modernen, noch im "alten", traditionellen Leben bis heute nicht mehr gefunden. Auch die eingewanderten Australier suchen noch immer den richtigen Umgang mit ihren Ureinwohnern. Unfassbar viele Fehler wurden gemacht und haben bis heute Folgen für alle Bewohner Australiens.



3. Als ich mich beobachtet fühlte


Ob es damals, vor knapp acht Jahren tatsächlich meine erste (unbewusste!) Begegnung mit Australiens Ureinwohnern war, oder nur mit ihrem Land und ihren Tieren, weiss ich bis heute nicht:

Während unserer Fahrt entlang der Westküste Australiens in Richtung Norden sahen wir ca. 30 Minuten südwestlich des Nanutarra Roadhouses von der Strasse aus spezielle Felsformationen. Wir hielten für eine kleine Pause an und ich wagte alleine einige Schritte über den schmalen Trampelpfad zu den Felsen, um sie zu fotografieren.




Die Hitze flirrte, es war windig und irgendwoher hörte ich hunderte Wellensittiche zwitschern. Erst mit der Zeit sah ich sie auch: immer wieder flogen sie von den Büschen in der Umgebung hoch, in eine erhöhte Höhle im Fels und von dort wieder weg. Was dort wohl spannendes zu finden war, vielleicht Wasser?




Der Ort war irgendwie magisch. Das vielfache Zwitschern der Wellensittiche und der Wind waren laut zu hören, ansonsten war es ganz ruhig. Ich fühlte ich mich einerseits ganz alleine hier draussen zwischen den runden Felsen, gleichzeitig aber auch sehr beobachtet und überhaupt nicht alleine. Mit den Augen suchte ich die Büsche und die runden Felsen ab, konnte jedoch niemanden sehen. Schnell ging ich zurück zum Auto und wir fuhren weiter.




Nur wenige hundert Meter weiter war eine Aboriginal Community ausgeschildert. Vielleicht hatte ich mich also nicht getäuscht... Bis heute habe ich Gänsehaut, wenn ich mir die Videos anschaue, die ich damals eigentlich nur der Vögel wegen aufgenommen hatte...



4. Das Flüstern des Landes und der Ahnen


Während meiner kürzlichen Reise nach Australien waren wir für einige Zeit im Outback zwischen Alice Springs und dem Uluru unterwegs. Oft hielten wir entlang der Strasse oder bei einem Aussichtspunkt für einen Zwischenstopp und hier hörte ich es zum ersten Mal: ein pfeifendes, an- und abschwellendes Rauschen des Windes durch die Landschaft, durch Steine und Büsche, durch ausgetrocknete Flussbetten und über Felskanten. Das Geräusch ging mir nahe und es hat mich die ganze restliche Australienreise hindurch mehrmals begleitet.




Auch wenn ich genau weiss, dass alles physikalisch absolut erklärbar ist, habe ich mich immer, wenn ich diese Geräusche gehört habe, sehr speziell gefühlt. Jedes Mal habe ich mir Zeit genommen, zuzuhören: Ich habe mir vorgestellt dass mich das Land und die Ahnen der Aboriginal People als Besucherin hoffentlich willkommen heissen und ich habe versprochen, die Natur und die lokale Kultur zu achten (was ja auch selbstverständlich sein sollte!). Dieses oft feine und doch so mächtige Geräusch des Windes hat in mir mehr bewegt, als es jede Erklärung oder Fachliteratur gekonnt hätte, es waren magische, verbindende Momente.




Habt ihr so etwas auch schon erlebt? Und nein, ich hatte keinen Sonnenstich oder übermässigen Durst... auch bin ich normalerweise nicht allzu esotherisch veranlagt. Es waren einfach sehr schöne, ruhige Erlebnisse in und mit der Natur. Wenn ihr euch selbst vorstellen möchtet, wie diese Wind-Geräusche tönen, könnt ihr die Lippen spitzen, wie zum pfeifen, die Luft dann aber knapp ohne klaren, lauten Pfeif-Ton, sondern eben eher nur als rauschendes beinahe-pfeifen in langsam auf- und absteigenden Tonarten hinausblasen. Falls ihr in Australien seid (oder bestimmt geht das auch sonst überall, draussen in der Natur!), sucht euch einen ruhigen Ort, hört dem Wind und dem Land zu und lasst die Natur auf euch wirken.



5. Lernen und Verständnis gewinnen in Informationszentren


Mit diesem Verständnis für die Ureinwohner Australiens im Herzen wollte ich unbedingt das Uluru - Kata Tjuta Cultural Centre beim Uluru besuchen, um mehr über die Aboriginal People, ihre Geschichte, ihr Leben und ihre Naturverbundenheit zu erfahren. Im Informationszentrum war ich sehr lange, habe viel gelesen, geschaut, geschnuppert und gestaunt.




Es hat sich absolut gelohnt, auch wenn ich dadurch immer noch erst einen kleinen Ausschnitt des Lebens, Denkens und Handelns der Anangu (welche in Australiens Zentrum und damit auch rund um den Uluru leben), erfassen konnte.

Mir ist klar geworden, dass ihr ganzes Leben und Denken sich sehr von meinem unterscheidet: Sie leben sehr nahe an und in der Natur und diese ist gleichzeitig untrennbar mit ihren Ahnen und den Dreamtime Stories verbunden.

Das Fotografieren ist im Innern des Uluru - Kata Tjuta Cultural Centre verboten und daran habe ich mich natürlich auch als Foto-Junkie gehalten. So sind mir nur in Gedanken einzelne Ausschnitte von Dreamtime Stories, Stimmen, Gesängen, Nahrungsmitteln direkt aus der Natur, Zahlen, Sprachen, Kunstgegenständen und Informationen geblieben. Daraus ergibt sich auch wieder ein kompletteres Bild und ein weiter wachsendes Verständnis für die Aboriginal People und einige ihrer Traditionen.



 6. Zusatz-Informationen


Einige weitere Informationen zu den Aboriginal People gebe ich euch hier gerne weiter: Vielleicht ist ja etwas besonders Interessantes für euch dabei?

Fotos von Menschen
Viele Aboriginals mögen nicht fotografiert werden, deshalb gibt es auch hier in diesem Beitrag nur Fotos der Natur Australiens. Für mich stehen Naturschönheiten genauso für die Kultur und das Leben der Ureinwohner in Australien. Im Cultural Centre unter Aboriginal Kontrolle gab es auch Fotos von Menschen. Jedoch werden diese abgedekt, sobald jemand gestorben ist - Fotos von Menschen zu zeigen, welche nicht mehr unter uns sind, ist verboten.





Fotos von speziellen Orten
Nicht nur Menschen, sondern auch einige heilige Orte wie z.B. spezielle Stellen des Uluru oder der Kata Tutja sollen nicht fotografiert werden. Noch strenger wird dies für professionelle Fotografen und Videografen gehandhabt, welche ihre Fotos veröffentlichen oder gar damit Einkommen generieren wollen. Weitere Angaben dazu findet ihr hier: Photography Guidelines und Media Guidelines.





Ursprüngliche Orts - Namen
Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass ihr heute kaum mehr vom Ayers Rock, sondern vom Uluru hört. Als die ersten Zuwanderer nach Australien gelangten, entdeckten sie Region um Region, Ort um Ort, Fluss um Fluss und Berg um Berg das Land und sie benannten diese nach Entdeckern, damaligen Politikern oder Orten ihrer Ursprungsländer... Was sie nicht bedachten, war: Alle diese Orte, Regionen, Flüsse und Berge hatten bereits Namen! Erst seit wenigen Jahren werden nun immer mehr diese ursprünglichen Namen wieder verwendet. Bis diese im kollektiven Verständins angekommen sind, dauert es jedoch teilweise sehr lange. Beim Uluru, dem heiligen Berg der Ureinwohner hat es meiner Meinung nach am besten und schnellsten funktioniert.





Anders zuhören, mitdenken, einfühlen
Aboriginal People sind sehr in der Natur und in der Vergangenheit ihrer Ahnen verwurzelt. Mein Gefühl ist, dass sie in Vielem anders denken und fühlen als ich, das viel zitierte "keinen Besitz haben, sondern für das Land sorgen" ist nur eines davon. Genau dies, das sich darauf einlassen finde ich besonders interessant. Zum Beispiel konnten wir einer Frau zuhören, die uns beim Uluru von ihrem Traum erzählte. Sie sprach vom Mond und seiner Bahn über dem Uluru und sie betonte immer wieder, es sei ein guter Traum gewesen.





Den Uluru besteigen?
Vor unserer Australien-Reise war es ein grosses Thema: Ab dem 26. Oktober 2019 wurde endlich verboten, den Uluru zu besteigen. Knapp zwei Wochen später waren wir dort, bewunderten den Uluru, den heiligen Berg der Anangu, sahen, wie wichtig er für sie ist, und wie schön die Natur rundherum.




Dann kamen wir zu der Stelle, wo die Leute jeweils hinaufgeklettert waren: Abgesperrt mit Gittern, alles kahl, jegliche Vegetation weggetrampelt, die Halte-Seile und Stangen schon halb enfernt und dann diese ausgetretene, helle Linie den Berg hoch - schrecklich! Nicht nur ist der Berg selbst für die Aboriginal People heilig, auch fühlen sie sich für die Sicherheit der Besucher hier verantwortlich. Dass es am Berg immer mal wieder Verletzte und Todesfälle durch Stürze gab, war für sie zusätzlich schlimm. Ich sage es sehr klar: zum Glück ist das hochklettern auf den Uluru nun verboten!





Laute Stimmen
Das laute Sprechen oder gar Schreien habe ich schon weiter oben erwähnt. Im Cultural Centre habe ich gelernt, dass Aboriginal People kräftige, laute Stimmen haben, weil sie sich damit oft auch über weite Distanzen hinweg verständigen. Ist es also möglich, dass einige der früheren Begegnungen, bei denen ich Schreie und vielleicht Streit heraushörte, ganz einfach normale Kommunikation waren?





Weitere Informationen
Ich finde es schwierig, im Internet gesicherte Informationen aus erster Hand über Aboriginal People zu finden, erst recht auf Deutsch. Einzelne Informationen findet ihr hier:
Aboriginal People von Australien-Info.de
Sehr viele spannende Informationen findet ihr hier: Creativespirits.info (Englisch)




Wie geht es euch mit dem Thema? Habt ihr schon Aboriginal People getroffen, würdet ihr gerne, oder traut ihr euch irgenwie nicht so ganz ans Thema heran? Ich freue mich auf eure Meinung und Erfahrungen in den Kommentaren.

Liebe Reisegrüsse
Miuh

Sonntag, 19. Januar 2020

Geheimtippreisen - Jahresrückblick 2019 und Ausblick 2020

Wie lange darf man noch ein gutes Neues Jahr wünschen, wie lange darf man noch einen Jahresrückblick schreiben? ... heute geht noch, oder? Hiermit wünsche ich euch Allen ein gutes Neues Jahr mit allem Glück der Welt und besonders guter Gesundheit!

Einmal mehr zeige ich euch gerne auch einen Rückblick auf mein vergangenes Reisejahr 2019, mit persönlichen Erlebnissen, Tipps, Highlights, Bildern, Links, Ideen... und am Schluss einem Ausblick ins 2020.

HIER könnt ihr nochmals meinen letztjährigen Geheimtippreisen - Ausblick 2019 mit Wunschzielen und Reise-Inspirationen ansehen und so erfahren, welche meiner ursprünglichen Reisepläne und Reisewünsche ich umsetzen konnte, welche nicht geklappt haben und welche Reisen eher überraschend hinzu kamen.

Ihr mögt meine Reiseziele und Berichte? Dann freue ich mich besonders, wenn ihr den Blog gleich abonniert, um in Zukunft nichts mehr zu verpassen... :-) Vielen Dank!





Zusammenfassung, Orte und Arten meiner Reisen:


Wie Ende des letzten Jahres schon vermutet, habe ich im 2019 viel Zeit im Emmental verbracht, wenn auch jeweils nur für kurze Aufenthalte von ein bis zwei Tagen, ist mir die Region noch mehr als bisher schon zur zweiten Heimat geworden.

Bis Ende Oktober 2019 war ich jeweils maximal 1-3 Tage am Stück weg von zu Hause, spektakuläre Ziele waren nicht auf dem Plan. Grund war eine liebe Seele für die ich sorgte, und von der ich mitte Juni Abschied nehmen musste. Entstanden ist darauf der für mich ungewöhnlich persönliche Beitrag: Reise ins Jenseits - eine Reisebegleitung der anderen Art. Auch die eigene Gesundheit war im 2019 nicht immer selbstverständlich und manches dauerte länger als geplant - in dieser Zeit musste ich Geduld haben. Umso mehr habe ich wieder einmal gelernt, die Gesundheit zu schätzen!

Ab dem Spätsommer realisierte ich, dass wohl aus Termingründen vor dem November keine längeren Reisen drinliegen würden und machte mich auf die Suche nach einem Reiseziel, welches dann noch schön warmes Wetter bieten würde. Wieder einmal Australien? - Ja, Australien! Intensiv wurde nun recherchiert, geplant, verworfen, weitergeplant, gebucht und wie immer: alles von A-Z selbst organisiert.





Insgesamt war ich im 2019 für 71 Tage unterwegs - davon alleine 24 in Australien und 18 im Emmental - wiederum mit eingeschlossen sind dabei Geschäftsreisen, reine Reisetage, sowie Tagesausflüge.

Ganz kurz und mehr oder weniger alphabetisch zusammengefasst, führte mich das 2019 in folgende Orte und Regionen:

Eglisau, Elsass, Emmental (sehr oft), Genf, Hallwilersee, London (2x), Serfaus, Singapur, Stockholm, Ufenau (Insel), Wildegg, Zermatt, Zernez, Zürich (mehrmals), Zürichsee ... und natürlich Australien mit unter anderem: Adelaide, Alice Springs, Barossa Valley, Darwin, Exmouth, Nitmiluk Gorge, Kakadu National Park, Kings Canyon, Melbourne, Ningaloo Reef, Perth, Rottnest Island, Uluru.

Auch die Arten und Gründe meiner Reisen waren wieder ganz unterschiedlich:

Roadtrip-Abenteuer, Fernreise, Geschäftsreise, Skiweekend, Clubreise, Familienzeit, Fahrtraining, ganz nah, alle Jahre wieder, Unerwartetes, Pärchen-Ferien, Wellnessferien, neue Ziele, ans andere Ende der Welt... Aber schaut selbst:


Geheimtippreisen im 2019


Januar

Zernez (2 Tage)
In der Schweiz kann im Winter schon einmal Schnee auf der Fahrbahn liegen - und so habe ich als Erstes Anfang Januar 2019 ein Schneefahrtraining in Zernez auf einer Piste aus Schnee und Eis absolviert. Ein Action-reicher Event in schöner Umgebung, welcher mir die eigenen Grenzen (und die des Autos) aufgezeigt hat und in sicherer Umgebung erleben und erfahren liess, was im Falle eines Falles zu tun und zu lassen ist. Sehr beeindruckend und empfehlenswert!



Zermatt (2 Tage)
Einmal mehr durfte ich Ende Januar wieder zwei Tage in Zermatt erleben, in guter Gesellschaft und inmitten der beeindruckendsten Berglandschaften. Beste Wahl, um hier schnell und bequem mitten in die Berge zu gelangen, ist für mich die Gornergrat Bahn. Alle Infos dazu und einen weiteren Vorschlag für Zermatt findet ihr hier:
* Von Zermatt hoch zum Gornergrat auf 3089 müM & 10 Tipps dazu
* (Klein) Matterhorn von Zermatt aus




Februar

Serfaus (2 Tage)
Viel Zeit blieb nicht, für einSchnee- und Wellness- Wochenende und doch wollte ich mir diesen Spass im 2019 nicht entgehen lassen. Trotz dichtem Schneegestöber und Sturm gingen wir am ersten Tag schlitteln. Am nächsten Morgen lichteten sich endlich die Wolken und gaben die Sicht auf Landschaften, Dorf und Himmel wieder frei... Zwei weitere Möglichkeiten für Fussgänger in Serfaus findet ihr hier:
* Serfaus - Kurzwanderung zum Leithe Wirt
* Serfaus - Mit dem umgebauten Pistenfarzeug Masner-Express in die Berge



Emmental (1 Tag)
Das Emmental ist für mich immer wieder einen Besuch wert - und oft habe ich die Gelegenheit dafür im 2019 genutzt. Häufig liegt im Emmental (noch) Schnee, wenn es bei uns im Flachland höchstens Matsch hat und auch die Nebelgrenze ist hier an vielen Tagen nicht fern!



Botanischer Garten Zürich (1 Tag)
Als ich den Winter so langsam definitiv satt hatte, reiste ich nach Zürich in den Botanischen Garten. Nicht nur draussen, sondern auch in drei durchsichtigen Tropenhäusern können dort Pflanzen bewundert werden. Die Tropenhäuser: "Bergwald", "Tiefland" und "Trockengebiete" liessen mich Wärme tanken und in eine ganz andere, so richtig exotische Welt abtauchen. Ein Ort zum träumen, den Alltag vergessen, fotografieren, Neues lernen und Pläne schmieden!




Zürichsee (1Tag)
Es scheint, dass der Februar ein recht sonniger Monat war, welcher zu Ausflügen einlud - oder war einfach das Bedürfnis riesig, wieder einmal nach draussen zu gehen? Einen Tag später zog es mich nämlich an den Zürichsee, mit Blick auf Meilen und bei klarer Sicht bis in die Berge. Was ich damals gar nicht realisierte (oder gar als Fleckchen auf dem Bildschirm abtat?), sondern erst nun bei der Bearbeitung des Fotos bemerkte: auf dem folgenden Bild sind - weit hinten über den Alpen - nicht weniger als neun Heissluftballone zu sehen!




März

London (2 Tage)
Geschäftstermine brachten mich mitte März nach London - und wieder hat mich die so internationale Stadt in ihren Bann gezogen. Über Mittag konnte ich hier kurz Ruhe tanken:
* St Dunstan-in-the-East - "lost Place", aber nicht verloren!
... und den freien Abend habe ich unter Anderem hier verbracht:
* 20 Fenchurch Street London - Der Skygarden im Walkie Talkie mit der besten Aussicht!





April

Patumbah Park in Zürich (1 Tag)
Je nach Wetter blühen auch bei uns jeweils um den April die Magnolien mit ihren unzählige grossen, rosaroten, wunderschönen Blüten. Wie schon in den vergangenen Jahren habe ich es wieder geschafft, zur Magnolienblüte den Patumbah Park in Zürich zu besuchen. Die Blüten sind tolle Foto-Motive und stehlen für einmal der ebenso spektakulären Villa die Show.



Emmental (1 Tag)
Anfangs April zog es mich auch wieder ins Emmental... vor allem an schattigen Stellen lag hier noch immer - oder wieder - Schnee. Die Rehe jedoch hatten längst die grünen Stellen mit dem frischen Gras gefunden.




Mai

Eglisau (1 Tag)
Am ersten Mai fand in der ganzen Deutschschweiz der Tag der offenen Weinkeller statt. Wir besuchten zwei Weinbauern / Winzer in Eglisau und verbrachten dort einen spannenden Tag bei schönstem Wetter! In Australien (und anderen Wein-Regionen der Welt) gibt es übrigens solche "open Cellar Door" oft das ganze Jahr hindurch - eine super Idee, um immer wieder neue Anbieter und Weine kennenzulernen!




Schloss Wildegg (1 Tag)
Ebenfalls Anfangs Mai findet jeweils auf Schloss Wildegg der Pro Specie Rara Setzlings-Markt statt und endlich konnte ich im 2019 auch einmal mit dabei sein! Grössere bis ganz kleine Gärtnereibetriebe bieten hier in schönster Kulisse Jungpflanzen, insbesondere alter und rarer Sorten an. Den Garten und eigenes Gemüse zu pflegen, ist neben dem Reisen ein weiteres, grosses Hobby von mir - es erdet mich und ist einer der vielen Gründe, weshalb ich auch nach wunderschönen Reisen immer wieder gerne auf heimischen Boden zurückkehre.



Stockholm (3 Tage)
Mitte Mai bot sich die Gelegenheit, nach unserer längeren Reise durch Schweden im Vorjahr nochmals nach Stockholm zurückzukehren. Wieder erlag ich sofort dem Zauber der langen Tage und der tief am Horizont stehenden, beinahe nicht untergehenden Sonne. Ausserdem konnte ich zu einem speziellen Event das Vasa Museum besuchen, welches wir bei der vorherigen Reise dank des schönen Wetters ausgelassen hatten. Das dort ausgestellte, riesige Holzschiff hat mich schwer beeindruckt.
Mehr über Schweden findet ihr übrigens hier:
* Erste Eindrücke von Schweden - 20 Tipps, Empfehlungen und Informationen






Juni

Genf (1 Tag)
Für einen Tag im Juni zog es mich nach Genf. Wenn ich hier ankomme, fühle ich mich jeweils, als wäre ich im Ausland, und das nicht nur der Sprache wegen. Die Stadt ist sehr international und hat fast ein wenig südländisches Flair. Dieses Mal war mein Aufenthalt übrigens geplant, im Gegensatz zu hier:
* Der Himmel über dem Genfersee - ein ungeplanter Zwischenstopp



Insel Ufenau im Zürichsee (1 Tag)
Die Insel Ufenau ist wunderschön - und ich hatte auch noch das Glück, sie an einem super sonnigen Tag im Sommer zu besuchen. Weshalb nur war ich noch nie vorher auf die Idee gekommen, diesen schönen Ort, der gar nicht so weit von mir zu Hause liegt, zu entdecken?



Zürich (1Tag)
Eine schöne Tradition, welche ich seit dem ersten Mal begleite, ist der Rooftop Day in Zürich. Aus dem Geheimtipp-Anlass wurde ein jeweils ziemlich beliebter, hipper Event, doch die Veranstalter des Stadtmagazins Ron Orp haben es geschafft, den Charme des Rooftop Day mehrheitlich zu erhalten. Einige Dachterassen-Gastgeber wechseln jedes Jahr, andere nehmen immer wieder teil. Für uns ebenso konstant ist die Tatsache, dass wir es nie auch nur im entferntesten schaffen, alle Orte zu besuchen, die wir möchten - schliesslich will der Weg dazwischen jeweils auch noch zurückgelegt werden... und auch die Gemütlichkeit soll nicht zu kurz kommen. Mehr über Zürichs Dachterassen findet ihr hier:
* Rooftop Day und Dachterassen-Liebe mit Dachterassen-Liste und Tipps für Zürich





Juli

Zürich (1 Tag)
Anfangs Juli fand das Zürifäscht statt - ein weiterer Grund, einen Tag in der Stadt zu verbringen. Neben dem Feuerwerk (auf dem Foto unten) wurde dort auch mehrmals Nachts eine Drohnenshow gezeigt, was mich völlig begeistert hat: kein Lärm und Geknalle, kein Rauch - und doch leuchtende Bilder zum träumen am Himmel!




Elsass (2 Tage)
Schon vor zwei Jahren war ich im Elsass - und die hübschen Dörfer und Städte dort haben mir super gefallen! Dieses Mal waren wir mit einer Gruppe unterwegs - Route, Hotel und Ettappenziele waren also nicht selbst ausgesucht. Um so mehr habe ich mich gefreut, eine neue Region, andere Routen und neue Winzer mit feinen Weinen kennenzulernen.





Hallwilersee (2 Tage)
Der Hallwilersee war im Sommer 2019 Schauplatz eines veritablen Sommerloch-Zeitungsenten-Krimis! Ein als verlässlich eingeschätzter Fischer hatte gesehen, wie im See ein Kaiman eine Ente frass. Eine Menge Menschen suchte in der Folge nach dem Kaiman - bis ein anderer Fischer einen grossen Wels aus dem See zog... und in dessen Magen einen Haubentaucher fand. Als ich - noch vor Auflösung des Rätsels - eine kurze, romantische Auszeit am Hallwilersee buchte, hatte ich die Geschichte ganz vergessen. Erst unten am Wasser erinnerten wir uns wieder daran: und ganz ehrlich, an einigen Stellen des Ufers könnte sich durchaus ein Kaiman verstecken... oder ein Puma... oder ein kleines Nessie. Man weiss nie!





August

Emmental (7 Tage)
Nicht eine Woche am Stück, dafür jedes Wochenende für 1-2 Tage war ich im August jeweils im Emmental anzutreffen. Der Sommermonat hat sich nicht immer von der sonnigsten Seite gezeigt... aber genau das: dramatische Wolken, wechselhafte Wetterstimmungen und immer wieder neue Himmel zum staunen machen für mich einen zusätzlichen Reiz dieser wunderschönen Landschaften aus. Mehr abwechslungsreiche Emmentaler Himmel findet ihr hier:
* Der Himmel über dem Emmental




September

Emmental (2 Tage)
Im September durfte ich nochmals sonnige Tage im Emmental geniessen - und einen Alpabtrieb sehen...




London und Grafschaft Hampshire (3 Tage)
Gegen Ende September ging es ein zweites Mal nach London und von da weiter in die Grafschaft Hampshire. Beide Ziele sind so typisch Englisch und doch so unterschiedlich. Die Energie, die ich hier für mich tanken konnte, hat mir unglaublich gut getan! Neu gestärkt und motiviert kehrte ich nach Hause zurück.






Oktober

Emmental (total 3 Tage)
Der Oktober stand im Zeichen des temporären Abschiedes von der Schweiz und der letzten Vorbereitungen und Buchungen für unsere Australienreise. Drei erholsame Tage im Emmental waren dennoch möglich! Hier, wie auch zu Hause übernahm so langsam der Nebel die Vorherrschaft über das Wetter und Abends wurde es immer früher dunkel.




November

Australien (24 Tage)
Endlich war es Anfangs November so weit: die nächste traumhafte Reise nach Australien wurde Wirklichkeit. Wir hatten riesiges Glück und waren von den damals schon wütenden Feuern in keiner Weise tangiert. Umso mehr fühle und trauere ich mit allen Betroffenen. Oft lassen mich die aktuellen Nachrichten aus Australien verzweifelt zurück und kaum schlafen.

Unsere Australienreise war wieder ziemlich konzentriert und Anfangs eher intensiv als erholsam: Wir hatten so viele Wünsche und Traumziele in diesem riesigen Land... alle waren nicht möglich, zu erfüllen, aber sehr, sehr viele! Unter Anderem durften wir Adelaide, Alice Springs, das Barossa Valley, Darwin, Exmouth, den Nitmiluk Gorge, den Kakadu National Park, den Kings Canyon, Melbourne, das Ningaloo Reef, Perth, Rottnest Island, und den Uluru besuchen. Hier wird es noch viel zu berichten geben! Einige Einblicke könnt ihr schon hier gewinnen:
* Die schönsten Sonnenaufgänge in Australien
* Meine schönsten Reisefotos im 2019 - Australien und die Welt

Unsere vorherige Australienreise findet ihr hier:
* Traum-Australienreise: Westküste, Süden und Ostküste

Great Ocean Road Wildlife Park

Twelve Apostles, Great Ocean Road

Red Centre, Outback in Australien

Uluru

Kakadu National Park

The Ghan - von Darwin via Alice Springs bis Adelaide

Rebstöcke im Barossa Valley

Exmouth Region, Western Australia

Ningaloo Coast

Quokka auf Rottnest Island



Singapur (2 Tage)
Auf der Rückreise von Australien gegen Ende November planten wir noch zwei Tage Stopover in Singapur ein. Ideen und Wünsche für Ausflüge gab es auch hier unzählige. Die zwei Highlights waren dann die Marina Bay by Night mit der Skyline Singapurs, sowie der Botanische Garten. Ansonsten genossen wir den Hotelpool mit Blick über die Stadt und die Shopping-Möglichkeiten (wenn auch meist nur zum schauen und staunen) 





Dezember

Emmental (total 4 Tage)
Im Dezember waren wieder Heimatgefühle angesagt. Angefangen mit dem Wiehnachtsmärit in Huttwil, spätern in der hügeligen, ländlichen Landschaft. Noch immer war es ausserordentlich grün für die Jahreszeit.




Das waren sie, meine 71 Tage unterwegs im Jahr 2019, wovon ich 24 in Australien und 18 im Emmental verbrachte. Es gibt so viele schöne Orte und Erlebnisse! Immer wieder verbringe ich aber auch gerne Zeit zu Hause - und natürlich ruft auch noch die Arbeit... die perfekte Balance zu finden ist manchmal eine Herausforderung.



Reisehighlights 2019


Das klare Highlight meines Reisejahres war die ganze Reise durch Australien! Die Reise war sehr vielfältig und konzentriert, alles hat geklappt und unzählige Reisewünsche sind - ob geplant oder ganz überraschend - in Erfüllung gegangen.

Daneben gab es natürlich auch viele kleinere Highlights zu verschiedenen Themen:

Natur-Highlights waren für mich das Ningaloo Riff mit dem reichen Unterwasserleben, der Kakadu Nationalpark mit den vielen Wasservögeln und einigen Krokodilien, die unendlichen und doch so abwechslungsreichen Outback-Landschaften Australiens, sowie das Emmental, welches mich immer wieder erdet.

Tier-Highlight war der Besuch im Great Ocean Road Wildlife Park, ungeplant und unerwartet - und ein riesiges Glück, wie wir denjenigen Tieren, die wollten, so nahe kommen durften.

Winter-Highlight war der Besuch in Zermatt, mit Sicht über die Bergwelt und das Matterhorn.

Kulinarisches Highlight war die Zeit im Barossa Valley mit den vielen Weingütern, aber auch feinem Essen - und einem wunderbaren Klima.

Kultur-Highlight war der kleine Einblick, welchen ich ins Denken und Leben der Aboriginees in Australien gewinnen konnte.

Sommer-Highlight war der Besuch der Insel Ufenau im Zürichsee. Natürlich weiss ich, dass die Schweiz wunderschön ist. Dennoch bin ich immer wieder begeistert und überwältigt von der Schönheit unseres Landes.

Städte-Highlights waren für mich London und Singapur. Beide Städte sind extrem international, modern, attraktiv und zugänglich. In beiden Städten haben mich besonders auch die grünen Flecken und erholungs-Orte auf dem Stadtgebiet fasziniert.

Mit meinen Reise-Highlights beteilige ich mich gerne an der Blogparade von Yummy Travel: Meine 3 Reisehighlights aus 2019



Geheimtippreisen - Ausblick 2020


Im Vergleich zu den vergangenen Jahren wird mein Ausblick auf das erst gerade gestartete 2020 eher kurz ausfallen. Wenn ich in den letzten paar Jahren etwas gelernt habe, ist es dies: nicht nur habe ich meist um den Jahreswechsel herum noch kaum etwas gebucht und damit fix geplant, auch gibt es bei meinen anfänglichen Reise-Ideen übers Jahr hinweg meist noch viele Änderungen und Anpassungen. Gut so, damit habe ich noch einigen Raum für spontane Ideen und Wünsche!

Ziemlich fix geplant fürs 2020 sind Zermatt, die Toscana und hoffentlich viele Tage im Emmental. Gerne würde ich wieder in den Oman reisen, sowie einige Städtetrips unternehmen: Vielleicht ergibt sich eine Reise nach Wien, Berlin oder Dubai? Auch Malta möchte ich wieder einmal besuchen.

Ansonsten finde ich auf meiner Geheimtippreisen-Bucket List immer einige  Inspirationen für neue Ziele - oder bei den Reise-Highlights anderer Blogger.

Liebe Reisegrüsse
Miuh