Sonntag, 29. Oktober 2017

Hamburg - Hafen, Landungsbrücken, Fischmarkt und Umgebung ... 10 Tipps +

Von meiner Unterkunft in Hamburg direkt an der Reeperbahn (Link: hier mehr dazu!) zog es mich als erstes in Richtung Elbe, in Richtung Hafen. Hier könnt ihr ganz einfach und direkt das "richtige" Hamburg entdecken - Ich war auf jeden Fall sofort begeistert!



Meine 10 liebsten Ziele sowie als + einige zusätzlichen Optionen und Geheimtipps rund um den Hafen Hamburg stelle ich euch hier mit vielen Bildern vor. Das Beste daran: Sie sind eigentlich alle in kurzer Gehdistanz erreichbar. Ihr könnt euch also einfach nach Lust und Laune von einer Attraktion zur nächsten treiben lassen oder einen kleinen Rundgang planen. Kommt ihr mit auf einen Hamburger Hafen-Spaziergang?

1. Die St. Pauli Landungsbrücken: Ihr spaziert entlang des alten Schiffsbahnhofs mit den Durchgängen zu den Anlegestellen und der Elbpromenade mit all den Anbietern für Hafenrundfahrten, Fischbrötchen und Souvenirs...
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Als wär's in einem Film, sitzt ein älterer Mann auf einem Stuhl und spielt Akkordeon. Schon von hier aus könnt ihr einen Blick auf die Elbphilharmonie, auf das Museumsschiff Rickmer Rickmers, und in Richtung der Werften und des Containerhafens werfen. Über die Brücken 1 - 10 kommt ihr hinaus zu den Landungsbrücken, die teilweise auch als Café und Biergarten genutzt werden, zumeist aber als Schiffanlegestelle dienen. Der Zugang ist frei und ihr habt hier Sicht auf den Hafen, auf den Schiffsverkehr und Foto-Sujets ohne Ende.
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2. Der Aussichtspunkt "Bei der Erholung": Den kleinen Platz vor dem Hotel Hafen Hamburg könnt ihr über eine Treppe ab der St. Pauli Hafenstrasse bei den Landungsbrücken erreichen.
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Die Sicht über die Landungsbrücken und den Hafen reicht links bis zur Elphilharmonie und rechts bis zu den Docks und dem Containerhafen. Besonders schön ist die Stimmung Abends bei Sonnenuntergang. + Eine ähnliche Aussicht habt ihr vom Vorplatz der Jugendherberge "Auf dem Stintfang" auf dem Hügel nebenan.
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3. Die Hafenrundfahrt: Nehmt euch unbedingt die 1-2 Stunden für eine der vielen Hafenrundfahrten, welche ab den Landungsbrücken angeboten werden! Es gibt die verschiedensten Anbieter und allerlei Routen (manchmal abhängig von Ebbe und Flut!) und sogar Lichterfahrten Abends. 

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Die Speaker sind Originale und erzählen viel Spannendes über Hamburg und den Hafen. Schaut euch um, vergleicht und wählt das Angebot, welches euch am meisten zusagt. Ganz ehrlich? Ich war gleich zweimal mit verschiednen Anbietern unterwegs: Einmal nur auf der Elbe, dicht vorbei an den grössten Containerschiffen und Hafenkränen und das andere Mal eher auf den Seitenarmen und durch die Speicherstadt.
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Als + Spartipp - Alternative könnt ihr die "normalen" Fähren nutzen, allerdings ohne die Erklärungen eines Guides. So fährt zum Beispiel die Nummer 62 bis Finkenwerder und zurück, wobei ihr auch das Elbufer, Docks, Containerhafen und jede Menge Hafenkräne seht.
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4. Der St. Pauli-Elbtunnel: Der Nordeingang zum Elbtunnel befindet sich unter der kupferfarbenen Kuppel beim alten Schiffsbahnhof, von wo ein Lift ca. 24 Meter in die Tiefe fährt.
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Das Durchqueren des Tunnels ist für Fussgänger und Fahrradfahrer kostenlos! Nach 426 Metern kommt ihr beim Südeingang (Steinwerder) wieder ans Tageslicht. Nur wenige Schritte weiter befindet sich ein toller Aussichtspunkt, von wo ihr perfekt auf Hamburgs Hafen und die Landungsbrücken seht.
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Mit der Fähre Nummer 72 könnt ihr die Strecke ebenfalls fahren, falls ihr nicht beide Wege gehen mögt.

5. Das Museumsschiff Rickmer Rickmers: Das grosse, grüne Schiff mit den weissen Masten prägt das Hafenbild Hamburgs und bietet von überall her ein super Fotosujet. Darin findet ihr ein Museum sowie ein Restaurant - vielleicht eine Alternative für euch, wenn das Wetter einmal nicht so ganz mitspielen will?
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6. Die Fischauktionshalle Hamburg-Altona: In der Halle mit der industriellen Architektur direkt an der Elbe und am Hafen treffen sich jeweils Sonntag Morgens früh ab 5 (Sommer) oder 6 (Winter) bis 12 Uhr die letzten Nachtschwärmer, welche von der Reeperbahn her kommen und die Frühaufsteher.
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Natürlich könnt ihr hier auch Fischbrötchen essen oder frischen Fisch kaufen, vor allem aber gibt es kostenlos Live Musik, Party und gute Stimmung! Die Halle wird auch für grosse Events vermietet, schaut deshalb unbedingt vorher kurz auf der Homepage, ob sie auch offen ist.
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7. Der Fischmarkt: Während in der Halle gefeiert wird, findet Sonntag Morgens im Sommer ab 5, im Winter ab 7 jeweils bis 9.30 Uhr auf dem Platz davor unter freiem Himmel der Fischmarkt statt. Hier wird euch von Marktschreiern fangfrischer Fisch angeboten, typisch sind auch volle Obstkörbe (vergewissert euch, ob die Qualität stimmt!), Pflanzen und allerlei sonstige Waren. Wir haben dieses Mal nur noch die Überbleibsel angetroffen, über die sich Möwen und Tauben sehr gefreut haben...
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8. Der Michel: Unweit des Hafens steht die schöne, imposante Kirche St. Michaelis. Was mich hier hin gezogen hat, ist jedoch die grandiose Aussicht über den Hafen und ganz Hamburg vom 132 Meter hohen Turm aus!
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Die Kirche selbst ist frei zugänglich (ausser während Veranstaltungen!), der Eintritt zum Turm kostet 5 EUR - und ihr könnt wählen: zu Fuss all die Treppen hoch steigen, oder mit dem modernen Lift. (hier müsst ihr manchmal etwas anstehen) Mögt ihr nachts die Lichter der Stadt sehen? Dann ist der + Nachtmichel euer Ding: für 10.50 EUR könnt ihr den Turm Abends besuchen.
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Etwas näher zur Speicherstadt steht eine andere Kirche: das + Mahnmal St. Nikolai. Für 5 EUR könnt ihr mit dem gläsernen Lift bis zur Aussichtsplattform auf 76 Metern Höhe fahren und die Sicht über die Speicherstadt, Hafencity und ganz Hamburg geniessen.
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9. Die Elbphilharmonie: Das imposante Gebäude des Hamburger Konzerthauses, liebevoll auch Elphi genannt, habe ich dieses Mal nur von aussen gesehen. Der Bau prägt das Stadtbild von Hamburg und ihr könnt es von den verschiedensten Standorten aus sehen.
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Der untere Teil besteht aus einem alten (geschützten) Speicher aus Ziegelsteinen. Dieser wurde komplett entkernt und der moderne, neue Teil mit den spiegelnden Scheiben darauf gebaut. Dazwischen, auf 37 Metern Höhe befindet sich die öffentlich zugängliche Plaza mit dem Aussenrundgang, wofür ihr allerdings ein "Plaza-Ticket" braucht. Diese Tickets sind gleichentags vor Ort kostenlos erhältlich oder können für 2 EUR länger voraus gebucht werden. Mit der Fähre Linie 72 könnt ihr von den Landungsbrücken direkt zur Elbphilharmonie fahren.


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10. Die Speicherstadt: Der als Unesco Weltkulturerbe eingetragene Stadtteil ist durchzogen von Kanälen, entlang derer die 100 Jahre alten Lagerhäuser aus Backsteinen auf Eichenpfählen am und im Wasser stehen.
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Bei vielen der Hafenrundfahrten könnt ihr die Speicherstadt vom Schiff aus bewundern - allerdings nur bei Flut! Klärt deshalb unbedingt mit den Anbietern ab, ob und wann sie durch die Kanäle fahren. Aber auch zu Fuss könnt ihr die Speicherstadt erkunden und von den verschiedenen Brücken aus die Sicht auf die Kanäle geniessen. Ganz speziell ist auch hier ein Besuch Abends, wenn die Backsteingebäude und Brücken organisiert vom Projekt "Lichtkunst Speicherstadt" beleuchtet werden.


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Zusätzlich habe ich hier einige + Ideen und Tipps für euch, was ich in Hamburg auch noch gerne gemacht hätte, aber nicht mehr geschafft habe:

+ Shopping! Zwischen der Hamburger Altstadt und Binnenalster gib es jede Menge Einkaufsmöglichkeiten... Vielleicht nicht so gross und bekannt wie in München oder London, aber mit viel Charme.

+ Internationales Maritimes Museum Hamburg: Auch wieder eine Schlechtwetter-Alternative. Im Museum in der Speicherstadt könnt ihr alles über 3000 Jahre Seefahrtsgeschichte erfahren, aber auch Sonderausstellungen besuchen.

+ Dockland Hamburg ist ein Rautenförmiges (oder eben Schiffsförmiges) Bürogebäude direkt am Ufer der Elbe. (Erreichbar mit der Fähre Linie 62) Über 136 Stufen erreicht ihr die öffentliche Dachterasse des 6-Geschossigen Gebäudes und habt - einmal mehr - eine grandiose Aussicht über Hamburg und den Hafen

+ Strandpauli bietet euch Strandfeeling für Hartgesottene. Im Sommer wie im Winter könnt ihr hier, hinter den Landungsbrücken im nicht immer milden Wetter Hamburgs das Strandleben geniessen und vorbeiziehenden Schiffen zuschauen. (Im Winter auch drinnen-Programm!)

+ Miniatur Wunderland: Die grösste Modelleisenbahn der Welt ist nicht nur das perfekte Schlechtwetterprogramm für Kinder, sondern ebenso für Erwachsene! Auf der 1490m2 grossen Anlage mit 15,4 Kilometer langen Gleisen gibt es unglaublich viele kleine Szenen aus diversen Ländern zu bewundern. Und ich hoffe, ihr könnt euch beherrschen ;-) Angeblich "verunglücken" pro Jahr bis zu 3'500 Figuren (bzw. sie werden "entführt")

+ Das Rathaus wird als eines der schönsten Gebäude Hamburgs angesehen. Ihr könnt es nicht nur von aussen bewundern, der Eingangsbereich ist frei zugänglich und weitere Räume könnt ihr während einer Führung entdecken.

+ HafencityWenn ich hier eine Wohnung hätte... Träumen darf man ja! Hier entsteht ein komplett neuer Stadteil Hamburgs mit zehn verschiedenen Quartieren. Gebaut wird seit 2001 und geplant wird bis ca 2025... Zu Fuss könnt ihr dieses spannende Stadtentwicklungsprojekt entdecken und bestaunen.
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Zwei Zusatztipps möchte ich euch noch mit auf den Weg geben:

Kappe und Schal sind in Hamburg und besonders am Hafen und in der Höhe auf den Aussichtspunkten meist sehr praktisch. Oft ist es bei jedem Weter windig und feiner Nieselregen kann fallen, auch wenn der Himmel kurz zuvor noch blau war. Da ist etwas Kuscheliges sehr angenehm.

+ Falls ihr ein Taxi nehmt: gebt dem Fahrer die Adresse und sagt ihm nicht die Lokalität / Sehenswürdigkeit, da die meisten nur nach Navi fahren und die Orte nicht wirklich kennen.

Mögt ihr meine Tipps rund um den Hafen Hamburg? Was sind eure liebsten Orte rund um Hafen, Landungsbrücken und Fischmarkt? Habt ihr noch Tipps, die ich hier vergessen habe?
Ich freue mich natürlich auch besonders, wenn ihr meinen Beitrag teilt  und meinen Blog abonniert :-)

Liebe Reisegrüsse, Miuh

P.S. Einige Bilder zum Himmel über Hamburgs Hafen und Landungsbrücken findet ihr HIER (link) und gerne zeige ich meinen Beitrag auch bei den Montagsfreuden, beim Sonntagsglück und bei in Heaven.


Montag, 23. Oktober 2017

Der Himmel über Hamburgs Hafen und Landungsbrücken

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Schon vor der Abreise zeichnete sich ab, dass für mein Hamburg-Wochenende wohl nicht eitel Sonnenschein herrschen würde: Durchwegs waren dichte Bewölkung, Regen und noch mehr Regen angesagt.
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Ich habe mir fest vorgenommen, mir die fotografier-Freude dadurch nicht verderben zu lassen, sondern ganz viele, zum Hamburger Wetter-Klischee passende, stimmungsvolle Wolken- und Regenfotos aufzunehmen.
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Ganz ehrlich? Vergesst das! Wenn es rundherum so richtig eintönig grau ist, die Wolkendecke dicht und der feine Nieselregen die Sicht verdeckt, bleibt nicht viel spektakuläre Stimmung übrig - diese Erfahrung habe ich spätestens jetzt in Hamburg dazugewonnen.
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Dennoch hatte ich riesiges Glück! Beim ersten Entdeckungs-Spaziergang fand ich schnell zum Hafen, beziehungsweise zu den Landungsbrücken und dort bot der Himmel für einige Minuten traumhafte Abendstimmungen. Eine blaue Lücke zwischen den Wolken, tiefe Sonnenstrahlen und feines Abendrot ergaben ein spezielles Licht über dem Hafen und den Landungsbrücken - und Hamburg hatte mich!
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Mehr zu Hamburg, dem Hafen, den Landungsbrücken, zum Fischmarkt aber auch zum Kiez mit der Reeperbahn folgt bald!
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Mehr Himmel findet ihr hier: Der Himmel über...
Liebe Reisegrüsse
Miuh

P.S. Gerne zeige ich meinen Hamburger Himmel auch beim Sonntagsglück, beim "Freutag" und bei "in Heaven"

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Malta nach der Ermordung von Daphne Caruana Galizia - was wird nun?

Meine beiden Blogs sind normalerweise völlig unpolitisch, zeigen das Schöne des Lebens zu Hause und auf Reisen, viel Natur, gute Erlebnisse, ein Stück Sorglosigkeit.

Der Grund dahinter ist einfach: im Alltag bin ich mit genügend Negativem, mit News aus aller Welt, harten Tatsachen und Ellbogenmentalitäten konfrontiert. Die Blogs sind meine kleinen, grünen Oasen, meine friedlichen Inseln.

Comino, Gozo, Malta, Wolken, Himmel, Meer, Insel, Sicht
Was aber, wenn jemand auf meiner vermeintlich friedlichen Insel eine wichtige, aufrichtige, ehrliche, unbequeme, direkte Bloggerin und Journalistin in ihrem Auto in die Luft jagt und umbringt? Ja, das ist auf Malta tatsächlich pasiert. Und Malta ist für mich persönlich nicht irgend eine kleine Inselgruppe weit weg, sondern es bedeutet mir viel!
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Die grausame Ermordung von Daphne Caruana Galizia mit einer Autobombe am Montag, 16.10. auf Malta trifft mich direkt und in verschiedenster Hinsicht: Als schreibende Bloggerin, als Gegnerin von Korruption und Kriminalität jeglicher Art, als  (Meinungs-) Freiheitsliebender Mensch. Besonders aber auch, weil ich Malta als eine Art zweite Heimat ansehe.
Marsaxlokk, Harbour, Hafen, Schiffe, Luzzu, Malta, düster, Wolken
Auf den Maltesischen Inseln habe ich so viel Schönes erlebt, unter der Sonne Englisch gelernt, liebe Menschen kennengelernt, die Natur bewundert, Spass gehabt, aber auch angefangen, mich für die Politik der Inseln zu interessieren und mich im lokalen Tierschutz zu engagieren.

Hierhin habe ich Freunde für gemeinsame Ferien gebracht, habe ihnen erzählt, wie sicher das Land sei, ausser dass man ziemlich gut auf den Strassenverkehr achten muss und nicht irrtümlich in die Schusslinie von Vogel-mordenden Jägern kommen sollte. Und nun? Ist Malta nur (noch) sicher, wenn ich nicht denke, keine Meinung habe, nicht frage? Oder, wenn ich meine Meinung wenigstens nicht laut sage, nicht schreibe, nicht kritisiere?
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Wie geht es nun weiter auf Malta? Wie reagieren die Malteser, wie sehen sie die Situation? Und wie wird sich der Tourismus und das Sicherheitsgefühl der Besucher entwickeln?

Die Situation in Malta beobachte ich momentan sehr eng, lese viele Wortmeldungen und Berichte. Einige davon sind äusserst beunruhigend und erschreckend, andere zeigen, dass sich die Malteser nicht so einfach den Mund und die Zivilcourage verbieten lassen.
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Es hat etwa einen Tag gedauert, bis sich auch internationale Medien der Tragweite dieses Falles ansatzweise bewusst wurden und berichteten. Für die nächsten Tage erwarte ich noch mehr Hintergrundberichte und ja, ich gebe die Hoffnung auf erfolgreiche Ermittlungen nicht auf!

Der Familie und den Freunden von Daphne Caruana Galizia wünsche ich viel Kraft in dieser Situation, welche für sie nicht nur tiefe Trauer um einen geliebten Menschen, sondern gleichzeitig auch die unsägliche Konfrontation mit einem abscheulichen Mord bedeutet. Sie stehen im Rampenlicht durch Berichterstattungen, Einzelmeinungen, Politik und Mutmassungen... In Frieden und Ruhe Abschied zu nehmen scheint mir so noch viel schwieriger als sonst schon.
Dingli, Cliffs, Küste, Fels, Fenchel, wild, düster, Wolken, Meer, Licht
Hier werde ich in nächster Zeit Berichte, Meinungen,Updates und Lageberichte sammeln und auflisten. Schaut deshalb gerne auch später wieder einmal vorbei, wenn es euch interessiert!

Traurige Grüsse
Miuh

P.S. Die Malta-Himmel zeige ich gerne auch bei "in Heaven"

Malta - Links


Daphne's Blog:
Running Commentary - Daphne Caruana Galizia's Notebook

Lokale Berichterstattung
Times of Malta: Daphne Caruana Galizia killed in Bidnija car blast (16.10.2017)
Times of Malta: Thousands mourn Caruana Galizia at Sliema vigil (16.10.2017)
Times of Malta: Caruana Galizia son hits out strongly after his mother's murder, describes the scene (17.10.2017)
Bloggerin Rhi, Movingonupandaway: Dear Daphne (17.10.2017)
Times of Malta: Hundreds flock to Mosta to bid Daphne Caruana Galizia Farewell (03.11.2017)
Times of Malta: Eight suspects in Caruana Galizia Murder arrested (04.12.2017)

Internationale Reaktionen
Bloggerin Astrid K, Le Monde Kitchi: "In Erinnerung an die Maltesische Bloggerin Daphne Caruana Galizia" (17.10.2017)
NZZ: "Gauner, wo man nur hinschaut": Die mächtigste Journalistin Maltas ist tot (17.10.2017)
FAZ: "Malta erschüttert über tödlichen Anschlag auf Journalistin" (17.10.17)
Tagesanzeiger: "Bis die Bombe explodierte" (20.10.17) - ein spannender Hintergrundbericht
Tagesanzeiger: "Festnahmen nach Mord an Journalistin" (04.12.2017)













Dienstag, 17. Oktober 2017

Flug nach Lord Howe Island bei Australien - 18 Tipps und Informationen

Heute erzähle ich euch im ersten Teil dieses Beitrages von unserem Flug zur Lord Howe Island, einer kleinen Insel ca. 780 km nordöstlich von Sydney weit draussen im Meer. Dabei gebe ich euch im zweiten Teil diejenigen 18 Tipps und Informationen weiter, um die ich vor unserer Reise auch froh gewesen wäre. Einige fand ich durch ausführliche Recherchen vor dem Flug heraus, andere Erfahrungen ergaben sich vor Ort.
Mehr Bilder und Informationen zur tropisch-grünen (ehemaligen) Vulkan-Insel Lord Howe selbst und wie wir auf die Idee gekommen sind, überhaupt dorthin zu reisen, zeige ich euch nächstes Mal. Bleibt also unbedingt daran, denn so werdet ihr auch erfahren, weshalb ich zum ersten Mal in meinem Leben ans Auswandern dachte.

Reisebericht


Von unserem Übernachtungs-Ort am Bondi Beach aus fuhren wir früh Morgens zum Flughafen Sydney, gaben unser Mietauto ab und machten uns auf den Weg zum Domestic Terminal 3, von wo Quantas Link regionale Ziele in Australien anfliegt. Wir wogen unser Gepäck, das für unseren Flug strikt auf maximal 14 Kilo eingechecktes und 7 Kilo Hand-Gepäck begrenzt war. Unsere letzte Sortier-Aktion war erfolgreich, wir waren nicht über der Limite - Ein Glück!

Im kleinen Propeller-Flieger mit nur ca. 30 Passagieren war die Stimmung sehr familiär. Neben einigen Touristen waren auch viele Inselbewohner im Flugzeug, die manchmal auf dem Festland etwas zu erledigen haben oder ihre Familie besuchen. Das Highlight für alle war eine junge Familie mit einem Neugeborenen Baby. Sie waren für die Geburt nach Sydney gereist und durften nun schon viele Glückwünsche entgegen nehmen.
Bevor wir losfliegen konnten, gab es für das Personal noch einige technische Abklärungen - "Paperwork" - zu erledigen. Dadurch hatten wir ein wenig Verspätung, doch wie wir später erfuhren, hatten wir dennoch Glück! Ein späterer Flieger konnte wegen technischer Probleme nicht mehr starten und der dritte der drei Flieger, welche auf der kurzen Lord Howe - Piste überhaupt landen können, war zur Revision im Hangar.
Im Flugzeug waren die Motoren ziemlich laut zu hören. Die meiste Zeit schaute ich hinaus auf das Meer, auf den sich drehenden Propeller und auf die mit Nieten zusammengebauten Flugzeugteile. Puh, einmal mehr musste ich ziemlich gegen meine Flugangst (Link) angehen.
Nach knapp zwei Stunden tauchte weit unter uns die lang gezogene Insel mit den charakteristischen Hügeln - pardon, Bergen! - auf. Ein schöner Moment. Wie rührend muss das erst für die Inselbewohner sein, wenn sie ihre Heimat so sehen!
In einer weiten Schlaufe flogen wir um die Nordspitze von Lord Howe in Richtung der schmalen, flachen Inselmitte wo sich der Flughafen befindet. Seht ihr die Piste links auf dem Bild unten?
 
Die Start- und Landebahn ist diagonal durch die Ebene gebaut, um den Platz möglichst gut auszunützen. Dennoch bleiben für Start und Landung nur ca 850 Meter - da muss alles passen!
Uns wurde gesagt, dass die Piloten hier so schnell abbremsen müssen, dass starke Kräfte auf den Körper wirken und das Ziehen der Gurte schmerzen kann. Davon habe ich zum Glück nichts bemerkt, die Landung war perfekt.
Glücklich stiegen wir aus. Das Wetter war strahlend schön, tropisch-warm mit einigen schönen Wattewolken. Das auf der Wetter-App vorausgesagte Gewitter hatte sich bereits verzogen und die Insel zeigte sich von der schönsten Seite.
Der Flughafen von Lord Howe Island entwickelte sich innert weniger Sekunden zu meinem liebsten,  besten und schönsten Flughafen, den man sich vorstellen kann!
Damit beteilige ich mich gerne auch beim Blog "Work & Travel und Backpacking" zum Thema: "Der beste Flughafen der Welt"
 
Vom Standplatz des Flugzeuges waren es nur wenige Schritte bis zu einem hübschen, weissen "Gartenzaun" und dahinter befand sich auf grünem Rasen und unter freiem Himmel so etwas wie die Ankunfts-"Halle".
 
Die Gastgeber der verschiedenen Appartements und Hotels suchten sich mit erstaunlicher Menschenkenntnis ihre Gäste heraus. Unsere Vermieterin sprach uns gleich an und lud dann unkompliziert die Taschen vom kleinen Gepäck-Wägelchen in eines der wenigen Insel-Autos. Los ging es, am Ende der Flugpiste vorbei und in Richtung Unterkunft.

 

18 Tipps und Informationen

Ihr seht, nach Lord Howe Island zu fliegen ist etwas Spezielles, manches läuft hier anders als bei sonstigen Flügen und Zielen. Deshalb habe ich euch hier 18 Tipps und Informationen zusammengestellt, die hoffentlich hilfreich, unterhaltsam und spannend sind.

*1* Lord Howe Island liegt auf der Höhe von Port Macquarie an der Australischen Ostküste ca 580 Kilometer weit draussen im Meer und 780 Kilometer weit nord-östlich von Sydney oder süd-östlich von Brisbane entfernt.

*2* Meist werden 1-3 Flüge täglich ab Sydney angeboten, an Wochenenden wird auch ab Brisbane geflogen und je nach Saison auch einmal wöchentlich ab Port Macquarie.

*3* Eine Buchung zusammen mit Langstreckenflügen (z.B. mit Quantas oder Emirates) und allenfalls anderen Inlandflügen kann sich lohnen. Bei uns hat dies den Preis von etwa 700 AUD auf etwa 200 AUD gedrückt. Im allgemeinen sind aber Lord Howe - Flüge keine Schnäppchen.

*4* Quantas Link (für Eastern Australia Airlines) fliegt ab Terminal 3 (Quantas Domestic Terminal), Gate 1a, 1b und 1c des Internationalen Flughafens Sydney (SYD) nach Lord Howe Island (LDH)

*5* Achtet gut darauf, dass ihr keine Erde an den Schuhen oder andere organische Materialien auf die geschützte Insel einschleppt.

*6* Die offizielle Gewichtslimite für eingechecktes Gepäck liegt bei maximal 14 Kilo pro Person, diejenige für Handgepäck bei maximal 7 Kilo wenn ihr nach Lord Howe Island fliegt.

*7* Es kann sein, dass trotz Einhaltung der Gewichtslimite Gepäck ausgeladen werden muss, ihr gewogen werdet und nur Handgepäck mitnehmen könnt. Der Grund dahinter: Die Piste auf Lord Howe ist nur 850 Meter lang, weshalb maximal die kleinen Bombardier Dash 8-200 dort starten und landen können. Ist der Flieger voll besetzt, kann sogar das knapp werden. Euer Gepäck wird dann mit einem der folgenden Flüge nachgeliefert. Ausländische Fluggäste und Personen mit gebuchten Weiterflügen werden bei der Gepäck-Beförderung bevorzugt.

*8* Technische Flugzeugdaten: Bombardier Dash 8-200 / 36 Passagiere / Maximale Reisegeschwindigkeit: 537 km/h / Reisehöhe 7'620m / Reichweite (mit Vollbesetzung): 1'404 Kilometer / Flugdauer knapp zwei Stunden.

*9* Die Wetterverhältnisse auf Lord Howe Island können schwierig sein. Dennoch werden die Piloten alles daran setzen, das  Flugzeug beim ersten - oder allerspätestens beim zweiten Versuch sicher auf den Boden zu setzten, auch wenn dies einmal eine etwas ruppige Landung bedeuten kann. Muss nämlich ein zweites Mal durchgestartet werden, bedeutet dies mangels weiterer Treibstoffreserven die Rückkehr zum Festland - und zwar sicherheitshalber zum nächsten erreichbaren Flughafen in Port Macquarie, nicht etwa nach Sydney.

*10* Die Wettersituation um die beiden Insel-Berge Mount Gower und Mount Lidgbird kann so unberechenbar sein, dass auch einmal tagelang nicht geflogen werden kann, obwohl ihr rundherum nur schönes Wetter mit wenigen Wölkchen seht. Rechnet deshalb immer auch einige "Puffer-Tage" in euer Reiseprogramm ein.

*11* Wenn die Flüge nach einem Wetter- oder Technik- bedingten Unterbruch wieder aufgenommen werden, dürfen als erstes diejenigen Passagiere fliegen, die auch für diesen Tag gebucht haben. Diejenigen, welche ihren Flug verpasst hatten, müssen weiterhin auf noch freie Plätze warten und hoffen.

*12* Keine Sorge: Wenn euer Flug ab der Insel nicht geht, können auch keine neuen Gäste ankommen und es bleiben somit auch Plätze in den Unterkünften für euch frei. Ihr werdet also nicht obdachlos.

*13* Es lohnt sich, am Tag vor der Abreise einmal mit dem Fahrrad beim Flughafen vorbeizufahren und die freundlichen Betreiber nach der Situation zu fragen, oder sich bei den Gastebern zu informieren, ob und wie aktuell geflogen wird.

*14* Sobald ihr auf dem Flughafen von Lord Howe ankommt, werdet ihr ihn lieben. Er besteht aus einer nur 780 Meter langen kombinierten Start- und Landepiste und einer Abstellfläche für zwei eher kleinere Flugzeuge. Rund um die Piste ist alles wunderbar grün und durch einen romantischen, weissen Gartenzaun gelangt ihr zum Vorplatz und Flughafengebäude.

*15* Der Flughafen wird auf sehr charmante und persönliche Art und Weise betrieben. Zur Ausstattung gehören neben einigen Sitzplätzen die Toiletten, ein Kiosk mit einfachem Angebot und frischem Kuchen - und eben der Schalter.

*16* Um den Transport nach eurer Ankunft müsst ihr euch nicht kümmern. Ihr werdet von euren Gastgebern abgeholt und erhält während der gemütlichen Fahrt (maximal 25km/h sind erlaubt) gleich eine erste, kurze Einweisung, alle nötigen Informationen und eine kleine Insel-Tour. Später werdet ihr wohl Fahrräder mieten, mit denen alle Orte auf der Insel gut erreichbar sind.

*17* Bucht erst dann einen Flug, wenn ihr auch die Unterkunft gebucht habt oder sicher wisst, dass noch genügend Unterkünfte frei sind. Die Anzahl der Gäste auf der Insel ist nämlich auf jeweils maximal ca. 400 begrenzt - etwa so viele, wie es auch ständige Bewohner gibt. Campen oder andere Notlösungen sind nicht erlaubt.


*18* Für die Buchung eurer Unterkunft oder allenfalls auch von Package-Angeboten mit Flug und Unterkunft empfiehlt sich die Agentur Oxley Travel (link). Wir haben nur gute Erfahrungen gemacht, wurden sehr freundlich beraten und alle unsere Fragen wurden kompetent beantwortet.

Hier findet ihr alle Informationen, Tipps und Erlebnisse zu Lord Howe Island,
... hier alle Informationen über Hotels und Apartments auf Lord Howe Island
... hier den Bericht: Wo die Fische "Hallo" sagen - am Ned's Beach auf Lord Howe Island
und hier findet ihr die ganze Übersicht: Traum-Australienreise


Liebe Reisegrüsse, Miuh