Seid ihr auch schon einmal nur wegen eines einzigen Reiseprospekt-Bildes fast bis ans Ende der Welt gereist? Das ist völlig verrückt, unvernünftig und ergibt die besten Chancen, masslos enttäuscht zu werden, oder nicht? Wir haben es dennoch gewagt und einen grossen Teil unserer Traum-Australienreise rund um ein solches Bild geplant:
Wo findet ihr diesen Traum-Ort in Australien? Es ist der Cape le Grand National Park im Süd-Westen des Landes in der Nähe von Esperance und sein einziger Nachteil - vielleicht aber auch genau der Vorteil für die Natur - ist, dass er etwas abgelegen ist.
Wir haben den Nationalpark in unseren Roadtrip eingeplant und den weiten Weg gemacht, wohl wissend, dass es bei unserem Besuch nicht garantiert sein würde, auch die Kängurus am Strand anzutreffen.
Unser Start war jedoch noch nicht so traumhaft.
In der Stadt Esperance wurden wir bei der Ankunft erst einmal von trübem, stürmischem Wetter begrüsst. Keine Traum-Location weit und breit, der aufgewirbelte Sand kratzte in den Augen und wir froren in den Regenjacken mit tief ins Gesicht gezogener Kaputze. Eine kleine Enttäuschung!
Dennoch: Kurz dem Strand entlang spazieren und im gepflegten Park in der Nähe des Meeres einen feinen, aus der Margaret River Region mitgebrachten Schluck trinken, wollten wir uns gönnen. Am Horizont waren Tanker zu sehen und am Stadtrand ein kleiner Industriehafen... wo nur war das erhoffte Naturparadies geblieben? Schnell zogen wir uns in den Camper zurück.
Am nächsten Tag, bei blauem Himmel und Sonnenschein, sah alles schon ganz anders aus! Ein erster Abstecher führte uns zum "Pink Lake" (link), der allerdings gemäss Wikipedia bereits seit 2007 nicht mehr pink ist. Der Ort ist dafür ein wichiges Vogelschutzgebiet und mit der weiten Ebene des Salzsees dennoch sehenswert!
Beim Eingang erfuhren wir jedoch leider, dass alle Campingplätze im Park wie so oft bereits sehr früh besetzt waren (nicht buchbar, first come, first serve - Basis).
Später sahen wir auch, weshalb: Die einfachen, aber wunderschön gelegenen Plätze wurden um- und ausgebaut und waren deshalb zum grössten Teil gar nicht belegbar.
Als Tagesbesucher in den Park fahren dürft ihr in einem solchen Fall natürlich trotzdem!
Völlig zutraulich und neugierig blieben sie direkt neben uns stehen, knabberten an einer Muschel und zeigten keinerlei Scheu! Nie wurden sie wohl von Menschen gejagt oder bedroht - so schön!
Bitte füttert die Tiere auf keinen Fall, das schadet ihnen - und fasst sie auch nicht an, so kuschelig sie auch aussehen... so dass diese wundervollen Begegnungen von Menschen und Tieren auch in Zukunft noch möglich sind.
Man kann sich fast nicht von den süssen Kängurus und der schönen Lucky Bay trennen, allerdings locken noch viele weitere schöne Orte im Cape le Grand National Park.
Unser nächstes Ziel war die Rossiter Bay, die sich wie von einem Teppich aus weissen Blüten eingefasst zeigte:
Wir haben uns entschieden, auch noch mehr zu entdecken und weiter zu fahren in Richtung Whistling Rock und Thistle Cove (link):
All diese wunderschönen Strände sahen so einladend aus! Da wir jedoch nicht den wärmsten Tag erwischt hatten, zogen wir es vor, uns an dieser windgeschützten Stelle auf den warmen Steinen etwas an die Sonne zu legen und die fast unfassbar schöne Aussicht zu geniessen.
Mit etwas Aufmerksamkeit könnt ihr hier auch wunderschöne, von Meer und Wind glattgeschliffene Muscheln, sowie ziemlich gut getarnte lebende Felsbewohner wie kleine Echsen sehen...
Wie immer gilt: nichts mitnehmen und die Tiere nicht anfassen oder sonstwie stören!
In der Ferne am Horizont seht ihr hier vom Strand aus bereits die zum Recherche Archipelago Nature Reserve (link) gehörenden Inseln:
Von all den Stränden, die wir gesehen hatten, kann ich euch keinen Favoriten nennen - aber das ist auch gar nicht nötig: wenn ihr die Region besucht, nehmt euch am Besten viel Zeit und geniesst ausführlich all die Strände, sowie das Hinterland!
Selbst hatten wir nur einen Tag für den ganzen Cape le Grand Nationalpark zur Verfügung, was wunderbare Einblicke und die Entdeckung vieler schöner Orte erlaubte. Wäre das Wetter wärmer und weniger windig gewesen, hätten wir uns aber bestimmt gewünscht, am einen oder anderen Strand etwas länger zu verweilen.
Für uns wurde es nun langsam Zeit, das Nachtlager aufzuschlagen. Da ja im Cape le Grand Nationalpark selbst keine Plätze frei waren, hat uns die Parkverwaltung eine gute Empfehlung als Alternative gegeben:Selbst hatten wir nur einen Tag für den ganzen Cape le Grand Nationalpark zur Verfügung, was wunderbare Einblicke und die Entdeckung vieler schöner Orte erlaubte. Wäre das Wetter wärmer und weniger windig gewesen, hätten wir uns aber bestimmt gewünscht, am einen oder anderen Strand etwas länger zu verweilen.
The Duke of Orleans Caravan Park (link) hatte einen schönen Platz für unseren Camper frei. Auch hier bot sich wieder eine beeindruckende Kulisse schon während der Fahrt in Richtung Küste und Campingplatz:
Vom Parkplatz gelangt ihr auf einem kurzen Weg durch Banksia und andere Büsche zum Strand:
Dennoch lohnt es sich, wie immer am Meer vorsichtig zu sein: dieser Strand ist, wie viele andere in Australien auch, bekannt für Strömungen (Currents / Rip) und auch vor Haien wird gewarnt, da es 2011 einen Angriff gab.
Eine Hilfreiche Seite, sich über Strände und deren Besonderheiten zu informieren, ist übrigens: Beachsafe.org.au (link)!
Zur vorherigen Ettappe gelangt ihr hier: Westliche Südküste Australiens - Traum-Buchten und unerwartete Landschaften
Zur nächsten Ettappe: Esperance - Kalgoorlie via Scaddan und Norseman findet ihr hier
Die ganze Übersicht der Australienreise findet ihr hier: Traum-Australienreise: West- und Ostküste
Liebe Grüsse und viel Reisefreude, Miuh
Original erstellt am 29.01.2017 / 16.30h - Aufdatiert mit besseren Fotos und Text-Ergänzungen