Donnerstag, 10. Januar 2019

Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 4/4: Garten, Gartenhaus und wie es weiterging

Hier im vierten und letzten Teil der Bullerbü-Haus - Serie zeige ich euch den Garten und noch eine Überraschung darin: ein etwas verstecktes, helles Gartenhaus am Ende des Grundstückes! Ganz zum Schluss werde ich euch aber auch erzählen, wie es weiterging... und einige Fakten, Zahlen und Hintergrundinformationen verraten!




Der Garten ist wunderbar natürlich und zum grossen Teil seit einem Jahr unberührt geblieben. Nur hier und da waren für die Besichtigung mit dem Rasenmäher schmale Wege angelegt worden. Meiner Meinung nach war das genau die richtige Entscheidung der Makler: Der wild-romantische Garten passt wunderbar zum Bullerbü - Häuschen und zum Schuppen.


Fotos, Fotos, Fotos - Kommt mit zur Besichtigung! Teil 4/4 Garten und Gartenhaus


Mit den folgenden Fotos nehme ich euch nun zum letzten Mal mit, dieses Mal in den Garten und zum Gartenhaus des Bullerbü - Hauses. Schon gesehen haben wir eine ausführliche Besichtigung des Hauses von innen und aussen, sowie des Schuppens mit Werkstadt. Ja, das alles gehört mit dazu, zum Bullerbü-Haus!


Alle Teile der Serie findet ihr hier:

* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 1/4: Von aussen und alle Informationen (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 2/4: Im Haus und Beschreibung der Zimmer (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 3/4: Der Schuppen und Fundstücke (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 4/4: Garten, Gartenhaus und wie es weiterging


Auf der Vorderseite des Bullerbü - Häuschens befindet sich auch noch ein schönes Stück Garten mit Wiesenblumen und alten Rosen. Genau vis-à-vis (links) seht ihr die Scheune mit dem Heustock. Diese ist öffentlich zugänglich und im Heu können Kinder (oder auch Erwachsene) frei herumtoben und springen.



Noch grösser als der Baum rechts direkt vor dem Haus ist derjenige neben der linken Hausecke. Darunter seht ihr ein gemütliches, kleines Sitzplätzchen. Beide Bäume sind wahrscheinlich schon ziemlich alt und damit auch wunderbare Lebensräume für Tiere.







Auf der Rückseite des Bullerbü - Hauses ist der Garten sehr üppig. Vielerorts lassen sich noch Gestaltungselemente der Vorbesitzer erkennen.



Schon bevor er ein Jahr sich selbst überlassen war, wurde der Garten wohl sehr naturnah geführt: Steinhaufen bieten Rückzugsorte für verschiedene Tiere und überall sind kleine Vogelhäuschen oder Futterstellen (z.B. für Meisenknödel oder Äpfel für Vögel) zu finden.



Rosen und andere Pflanzen ranken am Haus empor und auch in alten Milchkannen wurden an verschiedenen Orten Pflanzen gesetzt. Bestimmt hat hier einmal jemand liebevoll gestaltet und dekoriert!



Unter dem Schuppen war ein kleines Beet mit Holzbrettern eingefasst worden. Neben den Gräsern kaum zu sehen, blühte hier eine hochgeschossene Karotten-Pflanze. Auch verblühte Mohn-Kapseln waren an verschiedenen Orten zu sehen.



Blickt ihr in die andere Richtung, gegen das hintere, untere Ende des Gartens, seht ihr einen wunderschönen, kleinen aber wohl ziemlich alten Baum. (Vielleicht eine Magnolie? Eventuell weiss ja jemand, was für ein Baum das ist und kann mir hier noch aushelfen?)

Und dahinter? Da ist doch noch ein in klassischem Schwedenrot gestrichenes Häuschen zu sehen...?



Etwas näher seht ihr: da befindet sich nicht nur eine grosse, aufgeblühte Krautstiel-Pflanze mitten in der Wiese, die ebenfalls auf die frühere Nutzung des Gartens hinweist...



Ja, da steht tatsächlich nochmals ein kleines Schweden-Häuschen im Bullerbü-Garten!



Wie habe ich mich gefreut! Noch etwas zum entdecken! Wahrscheinlich war das einmal ein Gartenhaus, vielleicht ein Treibhaus? Die zahlreichen Fensterscheiben lassen viel Licht herein.

Das Häuschen ist aber auch gemütlich eingerichtet. Neben einem kleinen Arbeitstisch gibt es eine Sitzecke und ganz hinten ein Sofa oder eine Liege...





Einige Gegenstände wie die Flaschen, eine Tasse und ein Teller sehen aus, als wären sie eben erst abgestellt worden. Vielleicht war der Besitzer nur kurz ins Haus gegangen, um mehr Tee und Kuchen zu holen und würde gleich wieder kommen?



Auch die Pflanzkörbe aus Draht, welche von der Decke hängen, wirken wie in einem Gartenhaus.



Hinter dem Haus stehen Fässer (vielleicht für Giesswasser?) und liegt da auch noch ein Wassertank, oder etwas Anderes?



Neben dem Gartenhaus steht (allenfalls unter einer Linde?) ein halb zerstörtes Bienenhaus (oder täusche ich mich da?)

Ihr seht, einige Spekulationen, etwas Detektivarbeit und Fantasie waren überall mit dabei bei der Besichtigung des Astrid Lindgren - Häuchens mit all den Nebengebäuden.



Ganz am Ende wird das Grundstück durch einen schon etwas windschiefen Zaun begrenzt. Gemäss Plan liegt dahinter sogar ein kleiner See! In Wirklichkeit stellte sich das dort eingezeichnete Wasser aber eher als Feuchtgebiet mit viel Schilf heraus. Auf dem nächsten Hügel liegt in Sichtweit, ein etwas grösserer Hof.



Ja, das war es nun... das Bullerbü-Häuschen mit seinem tollen, leicht verwilderten Garten, dem Schuppen und einem Gartenhäuschen - ein wahr gewordener Traum!





Wie es weiterging... und einige Fakten, Zahlen und Hintergrundinformationen


Das Bullerbü-Häuschen ist zusammen mit dem Grundstück und den Nebengebäuden - ob mit oder ohne seine berühmte Geschichte - ein Traum! Dennoch gibt es auch einige Schwierigkeiten und organisatorische Themen zu bedenken, bevor man sich auf das Abenteuer einlässt:


Material, Architektur, Technik

Das mittlere Bullerbü-Haus wurde irgendwann im 19ten Jahrhundert gebaut und auch wenn seither einige Anpassungen vorgenommen wurden, ist es noch immer ein altes Haus (was ja auch den Charme ausmacht!). Eine Isolierung ist kaum gegeben, die Fenster sind alt und brüchig und das Holz hätte an vielen Stellen einen pflegenden Anstrich nötig.

Eine Nasszelle mit Dusche und Toilette ist zwar als Anbau am hinteren Ende des Hauses vorhanden, aber eher einfach gehalten - und das Haus ist nicht an die Kanalisation angeschlossen! Man müsste also auf dem Grundstück eine eigene Lösung finden und bauen, z.B. einen Schmutzwasser-Tank, welcher in regelmässigen Abständen ausgepumpt wird. Eine Frischwasser-Quelle ist hingegen auf dem Grundstück vorhanden, sie wird mit den beiden anderen Häusern der Siedlung geteilt.

Weitere technische Gegebenheiten, welche gelöst werden müssten: Die elektrischen Leitungen im ganzen Haus sind alt und benötigen nur schon aus Sicherheitsgründen ein Update, das Heizen mittels Holzöfen in den einzelnen Zimmern ist zwar romantisch, bringt jedoch diese Räume im Winter kaum warm.

Häuser dieser Art werden in Schweden normalerweise nicht ganzjährig bewohnt, sondern nur als Sommerhaus (Sommarstuga) genutzt. Dennoch sollte rund ums Jahr für den Unterhalt und die Sicherheit von Haus und Garten gesorgt werden.



Zahlen und Fakten

3 Räume (plus Küche, plus kleines Bad, plus Estrich)
85 m2 Wohnraum
1169 m2 Grundstück
2 Nebengebäude
850'000 SEK Verhandlungspreis (aktuell ca. 84'000 EUR)


Wie es weiterging

Nach kurzer Recherche zeigte sich: Häuser ähnlicher Bauweise in vergleichbaren Orten (gut 4 Stunden Fahrzeit südlich von Stockholm) kosten oft sogar noch etwas weniger als der angegebene Verhandlungspreis. Die Maklerin sagte auch klar und ehrlich, dass da etwas "Liebhaber-Marge" mit dabei sei.

Das Haus sollte im Bieter-Verfahren an den meistbietenden verkauft werden. Allzuviele Leute waren bei der Besichtigung nicht mit dabei - wer weiss, vielleicht liess sich hier ein Schnäppchen ohne "Liebhaber-Marge" machen? Ich blieb mit der Maklerin in Kontakt und erfuhr bald, dass der gebotene Preis schon weit über (und nicht unter) dem anfänglichen Verhandlungspreis lag. Es gab also ernsthafte Interessenten!

In Schweden werden die Verkaufspreise von Immobilien veröffentlicht, mir wurde gesagt, in den Lokalmedien ist gar zu lesen, wer jeweils welches Haus gekauft hat. Wer der neue Besitzer oder die Besitzerin des Bullerbü-Häuschens wurde, konnte ich bisher nicht herausfinden, aber dies:

Am 10. August 2018 wurde die Immobilie zum Preis von 1'850'000 SEK (aktuell ca. 183'000 EUR) - also mehr als das doppelte des Verhandlungspreises - verkauft.
Mehr konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen... Wer weiss, vielleicht lese ich irgendwann darüber, was mit dem Bullerbü-Häuschen und dem schönen, wilden Garten passiert ist? Auf jeden Fall hoffe ich, dass die neuen Besitzer das Traum-Haus meiner Kindheit gut behandeln!




Ich hoffe sehr, ihr habt diesen etwas nostalgischen Ausflug zum Häuschen und den Kindern aus Bullerbü auch gemocht!

Besucht mich bald wieder oder abonniert am Besten gleich den Blog, um auch in Zukunft nichts zu verpassen! :-)


Alle Teile der Serie findet ihr hier:

* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 1/4: Von aussen und alle Informationen (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 2/4: Im Haus und Beschreibung der Zimmer (HIER)
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 3/4: Der Schuppen und Fundstücke
* Das Bullerbü - Haus von Astrid Lindgren 4/4: Garten, Gartenhaus und wie es weiterging


Mögt ihr Schweden und sucht noch einige Informationen zum Einstieg? Hier werdet ihr fündig:
Erste Eindrücke von Schweden - 20 Tipps, Empfehlungen und Informationen


Liebe Reisegrüsse und bis bald
Miuh


P.S. Gerne zeige ich das Gartenhaus und den Garten des Bullerbü-Hauses auch beim Gartenglück, bzw Winterglück, beim Naturdonnerstag und beim Freutag

3 Kommentare:

  1. wow
    was für eine interessante Geschichte auch zum Garten
    ich hoffe dass da wirklich jemand mit genügend Geld
    das schöne Haus renoviert
    und auch den Garten wieder instand setzt
    liebe Grüße
    Rosi

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  2. Der Garten sieht wunderschön aus. Danke fürs Zeigen.

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  3. Jetzt habe ich mir alle 4 Teile "reingezogen"! Du bist ein echter Glückspilz, das Du diese Gelegenheit hattest. Die Bücher haben meine Kindheit begleitet (ebenso wie Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga). Am bestens gefällt mir das lichte Gartenhäuschen. Danke fürs Mitnehmen!
    Liebe Grüße
    Karen

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