Sonntag, 1. März 2020

Oman Roadtrip: Duqm - wie einer der grössten Häfen der Region entsteht

Duqm - vor einigen Jahren noch ein Fischerdorf an der Omanischen Küste, etwa auf halbem Weg zwischen Muscat im Norden und Salalah im Süden - soll in Zukunft einer der grössten Häfen in der Region werden.

Für uns war Duqm vor allem ein wichtiger Zwischenhalt auf der Strecke von Salalah in Richtung Norden, aber natürlich waren wir auch gespannt auf die Situation vor Ort, auf die grosse Baustelle und was man davon überhaupt sehen würde? Es sollte dann mehr werden, als wir geplant hatten!




Wie hier: Die wilde Südküste zwischen Bergen und Meer beschrieben, kamen wir erst in Duqm und in unserem Hotel an, als es bereits dunkel war. Hier eine Unterkunft zu finden, war nicht schwierig gewesen: Schon von zu Hause aus hatten wir das Park Inn by Radisson Hotel & Residence in Duqm vorausgebucht.




Als wir den Raum betraten, staunten wir. Es war ein richtiges Appartement, modern und mit allem ausgestattet, um auch länger bleiben zu können: Küche, Wohnzimmer, Wäscheturm, Gartenterasse... alles war grosszügig bemessen.




Bald wurde uns bewusst: Die meisten Gäste blieben tatsächlich für länger hier: In Duqm's Hotels waren ausser uns nicht Touristen, sondern Ingenieure aus aller Welt untergebracht, welche auf einer der grossen Baustellen arbeiteten. Auch beim Abendessen und Frühstück herrschte eher Kantinen-Stimmung: viele kannten und begrüssten sich, sassen in wechselnden Gruppen zusammen und assen schnell.




Auch wir waren früh aufgestanden, weil wir wieder eine längere Tour vor uns hatten, aber Zeit für ein gemütliches Frühstück draussen auf der Terasse und eine kleine Tour durch das Hotel musste sein. Die Anlage lag direkt am Meer und wurde durch viele Grünflächen aufgelockert. Hier könnte man gut auch einige Tage mehr verbringen!






Anschliessend zog es uns weiter: bevor wir in Richtung Norden fuhren (hier mehr darüber), wollten wir Duqm entdecken und schauen, ob schon etwas vom entstehenden, grossen Hafen zu sehen war? Die Strecke führte uns mit Blick auf riesige Verkehrstafeln, auf breiten Strassen, über grosse Kreuzungen, vorbei an unzähligen Baustellen, Personalhäusern, Barackensiedlungen... Dort, wo sich teilweise noch weite Felder und Einöden breit machten, würde wohl in wenigen Jahren vieles überbaut sein - die Verkehrs-Infrastruktur ist zu einem grossen Teil jetzt schon vorhanden.






Wie schon erwähnt, ist geplant, dass Duqm von einem Fischerdorf zu einem der grössten und bedeutendsten Häfen in der Grossregion inklusive einer Sonderwirtschaftszone, sowie zu einem wichtigen Tourismusgebiet ausgebaut wird. Die Anzahl Bewohner sollte von ca. 5100 im Jahr 2004 gemäss einem 1995 entworfenen 25-Jahres-Entwicklungsplan auf 100'000 im Jahr 2020 anwachsen. Leider fehlen mir aktuelle Quellen und Zahlen, wie die heutige Situation tatsächlich aussieht.

Die bisher geplanten Tourismusprojekte rund um Duqm sind eher auf Gäste aus den Golfstaaten ausgerichtet und weniger auf europäische oder andere Touristen. Hintergrund ist das von diesen Besuchern bevorzugte Klima und die relative Nähe zu Salalah mit seiner regnerischen Khareef-Season im Sommer.

Der Flughafen Duqm wurde im Herbst 2018 erstmals angeflogen und im Januar 2019 offiziell eröffnet. In Zusammenhang mit der Sonderwirtschaftszone soll der Flughafen auch zu einem internationalen Drehkreuz ausgebaut werden können. Er wurde so ausgelegt, dass auch die aktuell grössten Passagierflugzeuge hier abgefertigt werden können. Momentan landet und startet hier ein Flugzeug pro Tag von und nach Muscat.




Nun ging es also für uns vorbei an der Baustelle für den zukünftig international wichtigen Hafen in Duqm. Von weitem sahen wir die riesigen Krane, unzählige Lastwagen und weite Flächen, auf welchen Hafengebäude und Strassen gebaut wurden. Faszinierend!






Wir hatten keine Ahnung, wo genau wir waren, alle Strassen hier waren neu und das ganze schien noch viel grösser, als ich es mir vorgestellt hatte. Überall waren Verkehrsampeln bereits in Betrieb, aber auf den breiten Strassen waren ausser uns und einzelnen Lastwagen kaum Autos unterwegs... Die Situation und die ganze Gegend war irgendwie surreal und faszinierend gleichzeitig!




Plötzlich kamen wir zu einem Kontrollposten und wurden energisch in eine Strasse hineingewunken - natürlich folgten wir den Anweisungen!




Einige Zeit später kam uns das Ganze jedoch etwas merkwürdig vor: Die Fahrbahn war zu einer ungeteerten Strasse und später zu einer holprigen Schotterpiste geworden, immer wieder mussten wir auf entgegenkommende Lastwagen achten.




Um unser 4x4 - Fahrzeug waren wir unglaublich froh, sonst wären wir hier draussen längst stecken geblieben. Aber etwas schien nicht zu stimmen: Wir befanden uns anscheinend mitten auf der Baustelle oder wenigstens auf einer der Zufahrtstrassen dazu... Vielleicht waren wir mit einem Bauingenieur oder Baustellenleiter verwechselt worden?






Nun galt es, einen Weg wieder hinaus zu finden! Nach Navi zu fahren fiel sowieso weg, keine einzige der Strassen hier, geschweige denn der Baupisten, war darauf eingetragen. So fuhren wir grob in Richtung weg vom Meer und hielten gleichzeitig nach bereits fertiggestellten Strassen Ausschau.

Tatsächlich fanden wir später das Ende einer geteerten Strasse, wenn auch nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte. "Egal", sagte mein Reisebegleiter... "wir müssen da jetzt irgendwie drauf"! Ein Hoch auf auf seinen Pragmatismus und seine Fahrkünste!






Ein kleines Hindernis erwartete uns noch: eine Strassensperre - allerdings kamen wir bereits von der falschen Seite her darauf zu gefahren... Auch hier liesse sich zum Glück der Geländewagen nicht aufhalten.




Nun war es für uns definitiv Zeit geworden, den weiteren Weg entlang der Omanischen Küste in Richtung Norden unter die Räder zu nehmen! (hier mehr darüber)

Leider wusste ich damals noch nichts vom Rock Garden, welcher hier direkt vor unserer Nase lag: Der Rock Garden umfasst ein Gebiet voller spektakulärer, natürlich entstandener Gesteinsformationen ganz in der Nähe von Duqm. Der Rock Garden wird je nachdem als Mondlandschaft-ähnlich, Geologisches Wunder, mindestens aber schwer beeindruckend beschrieben. Das Besondere dabei: der Ort wurde erst 2009 entdeckt und wird aufgrund seiner geografischen Lage weit weg von Muscat auch heute noch kaum besucht - ein echter Geheimtipp! Wenn ihr also schon in Duqm seid, macht euch die Mühe, die richtige Wegbeschreibung und Zufahrt zu finden und besucht unbedingt den Rock Garden!




Die nächste Etappe findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Dem Wüstenrand entlang bis zu den rosa Salz-Seen

Mehr Informationen über unseren spannenden Roadtrip durch den Oman sowie weitere Etappen findet ihr HIER: Oman Roadtrip: Eine abenteuerliche Traum-Reise durch das ganze Land.

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Liebe Reisegrüsse, Miuh



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