Dienstag, 5. Dezember 2017

Wo die Fische "Hallo" sagen - am Ned's Beach auf Lord Howe Island

Einer der bekanntesten Orte auf Lord Howe Island ist Ned's Beach. Der wunderschöne Naturstrand liegt in einer Bucht im Nordosten der Insel, eingerahmt von Kentija - Palmen und einer grünen Wiese.
Vom Strand aus erreicht ihr nach nur wenigen Metern schwimmen oder schnorcheln die ersten Teile des wunderbaren Korallenriffs um die Insel...
... aber auch an Land ist alles bereit für einen erholsamen Tag am Meer.
Fischen ist am Ned's Beach streng verboten!

Und das hat einen guten Grund: der Strand ist auf Lord Howe Island berühmt für seine zahmen Fische.


Noch vor unserer Ankunft auf Lord Howe haben wir vom Ned's Beach gehört und erste Fotos der Fische gesehen - Da wollte ich natürlich unbedingt hin! Die Zeit auf der Insel haben wir gut genutzt: Neben weiteren Ausflügen sind wir jeden Tag auch zum Ned's Beach, der ja von unserem Lorhiti Apartment  aus (hier) quasi unser Haus-Strand und über einen schmalen Dschungel-Pfad schnell zu erreichen war.

Hier berichte ich euch von unseren Erlebnissen an diesem speziellen Strand und gebe euch zum Schluss noch ein paar "Do's" und "Don'ts" weiter.





"Hallo Fische!" - unsere Erlebnisse am Ned's Beach auf Lord Howe Island:


Der Strand hat uns sofort gefallen: hierher müsst ihr nicht nur für die Fische kommen, es ist auch einfach ein schöner Ort, um einen gemütlichen Tag zu verbringen! Sogar ohne Sonnenschein (was hier im subtropischen Klima oft vorkommt) hat der Strand seine Ausstrahlung.
Im Gegensatz zu sonst habe ich mich auch nicht erst an den Strand gelegt, sondern bin direkt mit der kleinen, wasserfesten Digitalkamera in Richtung Wasser.
Die Fische sind extrem auf Menschen fixiert und versammeln sich schon, wenn ihr nur dem Strand entlang geht! Sie kommen so nahe ins seichte Wasser, dass ihr sie in den feinen, sich am Strand überschlagenden Wellen sehen könnt.
Wir haben gar nicht erst Futter geholt um die Fische anzulocken, sondern wollten "nur einmal kurz schauen". Die verschiedenen Fische kamen sofort in unsere Nähe und sind direkt um uns herum und an uns vorbei geschwommen, sobald wir etwa knietief im Wasser standen. Ein beeindruckendes Gefühl - und sicher nichts für Fischphobiker (Ichthyphobie, das gibt es tatsächlich und Rihanna soll zum Beispiel davon betroffen sein).
Foto (c) Reisebegleiter
Mein Reisebegleiter war etwas vorsichtiger: "Beissen die?" Einige der Fische sind tatsächlich ziemlich gross und haben beeindruckende Zähne und riesige, herausstülpbare Münder! "Nein, bestimmt nicht!" war ich überzeugt. Sobald es um Tiere oder ums Fotografieren geht, bin ich wesentlich mutiger als sonst. Kommt sogar beides zusammen... - Langer Rede, kurzer Sinn: Doch, wenn ihr während des unter Wasser Fotografierens konzentriert einen Finger wegstreckt, kann da durchaus einmal ein neugieriger Fisch hineinbeissen. Autsch! Der Finger blieb zum Glück daran, es war nur ein grober Kratzer, der etwas blutete - aber ich hatte meine Lektion gelernt und gab mir ab da Mühe, nicht mehr wie etwas Essbares auszusehen ;-)
In der Nähe stand ein Mann mit Futter... und alle Fische stürzten sich quasi auf ihn! Das Wasser rundherum schien fast zu schäumen vor Fischen! Sie schossen durchs Wasser und sprangen auch heraus. Wir konnten sehen, wie beeindruckend gross die Fischmäuler tatsächlich waren und beschlossen, dass wir das Füttern nicht ausprobieren wollten.
Tatsächlich kamen die Fische genauso zu uns und sie waren sehr viel weniger nervös und aggressiv ohne Futter. Auch so sind sie sehr neugierig und einfach zu beobachten und zu fotografieren.
Am schwierigsten zu fotografieren (irgendwie am scheuesten) war ein blau-rot-bunter Fisch, eine  Wrasse / Junker-Lippfisch / Thalassoma wie ich später herausfand.
Von vielen Fischen habe ich die Namen nicht herausgefunden, aber unter Anderen sind Silver-Drummer, Silver Trevally, Wrasse, Blue Fish, Mullet, Kingfish und Spangled Emperor anzutreffen.
Manchmal hätte man fast von Fischsuppe sprechen können, so dicht schwammen alle um uns herum!
Was? Neeein, so war das doch nicht gemeint...
Es waren wunderschöne Erlebnisse und wir haben die Zeit am Ned's Beach mit all den Fischen unglaublich genossen!

Do's und Don'ts am Ned's Beach auf Lord Howe Island


Do:

-1- Nehmt euch unbedingt Zeit für diesen Ort - Es besteht die Gefahr, dass ihr euch kaum mehr losreissen mögt und immer nur noch ein wenig länger dort bleiben wollt.

-2- Nehmt eure Wasserfeste Kamera, die Gopro oder die Wasserfeste Hülle mit - hier werdet ihr Unterwasser-Motive ohne Ende finden.

-3- Geniesst die komfortablen Einrichtungen: Picinic-Bänke, Umziehkabinen, Grillstelle, Toiletten... Wenn ihr etwas zu Essen und zu Trinken mitnehmt, könnt ihr hier entspannt den ganzen Tag verbringen.

-4- Verbringt entspannt Zeit mit den Fischen, ohne sie zu Füttern! Ja, es ist ein Spektakel, wenn jemand die Fische mit Futterpellets anlockt und sie danach springen und schnappen. Viel ruhiger und entspannter ist es jedoch für alle ohne Futter - und nur so habt ihr die Gelegenheit, die Fische auch einmal scharf vor die Linse zu bringen. Und keine Angst: es kommen auf jeden Fall genügend Fische in Eure Nähe, sie sind sehr neugierig.

-5- Leiht euch bei der Picnic Area gegen einen kleinen Beitrag Schnorchel-Equipment aus. Wie so vieles auf der Insel funktioniert auch dieses System auf Vertrauen - seid so ehrlich und missbraucht das nicht...


 Don't:

-6- Bitte wirklich nicht fischen! Auch wenn ihr sonst nicht gerade Vegetarier seid: hier sind die Fische eure Freunde und nicht euer Essen - und das macht den Ort so speziell... Eine Welt des friedlichen Zusammenlebens, wie man sie sich wünscht und sich das verlorene Paradies vorstellt.

-7- Füttert die Fische nicht mit Brot, Küchenabfällen oder anderem ungeeignetem Essen. Bis vor wenigen Jahren wurde das leider gemacht. (was ihr auf älteren Videos noch sehen könnt) Die Fische sind davon sichtbar krank geworden, was heute möglichst vermieden werden soll. Zur Fütterung geeignete Pellets könnt ihr bei der Picnic Area für 1 AUD pro Becher beziehen.

-8- Vergesst und verpasst das faszinierende Riff nicht! Die zahmen Fische am Ned's Beach sind unterhaltsam und ihr müsst gar nicht weit ins Wasser - schon im Waden- oder Knie-tiefen Wasser werdet ihr ihnen begegnen. Schwimmt ihr doch noch einige Meter weiter hinaus, befindet ihr euch auch schon über Teilen des weltweit südlichsten Korallenriffs mit wunderbar klarem Wasser, bunten Fischen, Korallen und anderen Meeresbewohnern.



Mögt ihr Fische und eine solche Begegnungsmöglichkeit? Kann euch ein Ort auch so verzaubern, wie es mir mit Ned's Beach - und mit der ganzen Lord Howe - Insel passiert ist?

Den letzten Beitrag findet ihr hier: Alle Hotels und Unterkünfte auf Lord Howe Island finden und ankommen...
Gerne empfehle ich euch auch alle Informationen, Tipps und Erlebnissen zu Lord Howe Island ...
die 18 Tipps und Informationen zum Flug nach Lord Howe Island ...
sowie die ganze Übersicht zu unserer Traum-Australienreise.

P.S. Gerne zeige ich meine Freude über die nahen Fisch-Begegnungen auch beim Natur Donnerstag, beim Freutag, beim Sonntagsglück und bei den Montagsfreuden.

Wenn euch mein Blog mit den Tipps und Reiseberichten gefällt, freue ich mich natürlich ganz besonders, wenn ihr ihn abonniert, teilt und weiterempfehlt... - es wäre doch zu schade, wenn ihr die nächsten Etappen verpassen würdet?  :-)


Liebe Reisegrüsse, Miuh





8 Kommentare:

  1. Zauberhafte Aufnahmen und ich bekomme gleich Lust auf Sommer, wenn ich Deine Fotos sehe...
    Viele Grüße, Synnöve

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    1. Liebe Synnöve, vielen Dank! Oh ja, und auf Lord Howe Island - auch wenn die Temperaturen das ganze Jahr über mild sind - ist jetzt genau das: Sommer... Ein wenig träumen dürfen wir ja! Liebe Grüsse, Miuh

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  2. Unglaublich schön!
    Und das Wasser ist so klar!
    Ich hätte dort Angst vor Haie gehabt, oft gehenwir deshalb nicht schnorcheln, da wir Angst haben. Eine Unterwasserkamera habe ich leider nicht. Für die wenigen Male, wo wir so schönes klares Wasser und auch Fische sehen, lohnt sich gar nicht für uns.
    Beißen :-) ja der eine hat shon so ne "Piranjagebiß" :-) Und bissen kleine Fische in die Beine auf den Seychellen.Aber nicht schlimm.
    Liebe Grüße

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    1. Liebe Flögi, danke Dir vielmals! Ja, das Wasser hat zum klarsten gehört, was ich im Meer je gesehen habe.
      Vor Haien musst Du bestimmt keine Angst haben, auch in Australien sind Angriffe statistisch gesehen sehr selten. Auto fahren, Fussgänger sein, in die Badewanne steigen oder streiten ist in Australien alles gefährlicher als Haie...
      Kleine Fischchen knabbern / schaben gerne an Hautschüppchen herum - das habe ich bisher erst einmal erlebt, in einem Wadi im Oman. Anderswo müsste man viel bezahlen für Fischchen-Wellness :-) Liebe Grüsse, Miuh

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  3. Nie werde ich Gelegenheit haben, solch ein Erlebnis in Natura zu erleben.
    Daher habe ich mit Begeisterung deinen tollen und informativen Post gelesen.
    Die aufnahmen sind auch Spitze.
    Danke für´s zeigen.
    Einen lieben Gruß schickt
    Jutta

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    1. Liebe Jutta, schade, falls das nicht in Natura klappt für Dich! Und ich freue mich besonders, wenn ich Dir diesen wirklich abgelegenen Teil der Welt dennoch etwas für Dich zugänglich machen konnte - Das ist einer der Gründe, weshalb ich überhaupt schreibe und meine Fotos zeige.
      Auf der anderen Seite lese ich genauso gerne Berichte von Anderen und von Orten, die ich nicht besuchen kann... eine Art virtuelle Reise eben.
      Liebe Grüsse, Miuh

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  4. Ja genau solche Naturerlebnisse haben wir im November auf den Malediven genossen.
    Bis Australien habe ich es noch nie geschafft, müsste ich wohl nachholen wenn ich deine tollen Fotos bestaune.
    L G Pia

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    1. Liebe Pia, das kann ich mir vorstellen, dass Ihr auf den Malediven eine ähnliche Unterwasserwelt geniessen konntet! Ich habe es dafür noch nie auf die Malediven geschafft, das wäre auch einmal noch ein Traum.
      Australien ist wirklich eine (wenn auch sehr weite...) Reise wert! Da gibt es so viel Natur zu erleben und so viele wirklich unterschiedliche Orte! Da könnte man lange Reisen, bis man nur annähernd alles gesehen hätte... Liebe Grüsse, Miuh

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